Lokalsport „Drei Sekunden besser sein“

Alexander Koke hofft, dass sich Geschichte nicht wiederholt. Zumindest diese Geschichte nicht. Vor knapp einem Jahr wählten die Leser der Neuß-Grevenbroicher Zeitung nämlich den Mittelmann des TSV Bayer Dormagen zum "Sportler des Moants Mai."

Der Rest der Geschichte ist bekannt: Koke und Co. scheiterten aufgrund der im Vergleich mit dem Wilhelmshavener HV weniger erzielten Auswärtstore am Aufstieg in die Bundesliga - letztlich fehlten drei Sekunden zum Glück.

Jetzt haben die NGZ-Leser den 28-Jährigen wieder zum "Sportler des Monats" (diesmal April) gewählt. Und nicht nur Alexander Koke sagt: "Diesmal wollen wir es packen."

Zwei Siege fehlen den Dormagenern noch zu diesem Ziel: am Samstag Abend (Anwurf um 19.30 Uhr im TSV-Bayer-Sportcenter, im Vorverkauf sind bereits 1800 Karten abgesetzt) über den SV Concordia Delitzsch, am 19. Mai beim derzeit punktgleichen Tabellenführer TuSEM Essen. "Delitzsch zu schlagen hat oberste Priorität", stellt Alexander Koke klar, "erst danach können wir anfangen, uns ganz akribisch auf das Spiel in Essen vorzubereiten."

Der Mittelmann, im Moment dank seiner Treffsicherheit vom Siebenmeterpunkt die Nummer eins der vereinsinternen Torjägerliste (118/50), sieht sein Team in diesem "Endspiel" weder in der Außenseiter- noch in der Favoritenrolle. "Die gibt es in solchen Spielen nicht.

Für beide Mannschaften ist es das wichtigste Spiel der Saison, und wer damit am besten umgehen kann, der gewinnt", ist Koke überzeugt. Auch wenn es "schöner gewesen wäre, wenn wir zu Hause spielen würden", sieht er einen leichten psychologischen Vorteil auf Seiten der Dormagener: "Wir waren doch schon weg vom Fenster, was Platz eins angeht. Wir sind doch nur dank eigener Stärke, vor allem aber dank Essener Schwäche noch mal da hin gekommen." Insofern sei der Druck beim Gegner größer.

Dass der zwischenzeitlich schon bis auf acht Punkte enteilte Spitzenreiter schwächelte und in der Rückrundentabelle mit 19:11 Punkten (Dormagen 26:4) nur auf Platz vier liegt, sieht der Sportstudent als einen der Gründe für den Höhenflug des TSV Bayer, der seit dem 7. März kein Spiel mehr verlor: "Wenn du immer näher kommst, ist das ein extremer Ansporn."

Grund Nummer zwei sieht er darin, dass "wichtige Spieler nach ihren Verletzungen wieder zurückgekommen sind." Beides zusammen, glaubt Koke, könnte die richtige Erfolgsmischung für die noch fehlenden zwei Siege bedeuten: "Wir müssen uns die guten Leistungen der letzten Wochen immer wieder ins Gedächtnis rufen."

Was passiert, sollten daraus keine vier Punkte resultieren - im Falle einer Essener Niederlage am Samstag Abend in Kirchzell würden auch drei Zähler reichen - damit hat sich der 28-Jährige "überhaupt noch nicht beschäftigt. Wir sind ja sicher in der Relegation, dann müssen wir es eben über diesen Umweg erneut versuchen."

Dass der TSV erstligareif ist, steht für den Mittelmann außer Frage: "Ich glaube, dass wir uns halten können. Das sieht man doch an Balingen, denen ist das doch auch gelungen. Wir müssen uns nur mit zwei, drei Spielern verstärken."

Und die nächsten beiden Spiele gewinnen. Falls sich Geschichte doch wiederholt, bringt Alexander Koke die Devise auf den Punkt: "Dann müssen wir eben drei Sekunden besser sein." Genau die fehlten im vergangenen Jahr nämlich am Aufstieg.

(NGZ)
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