2. Handball-Bundesliga Krankheitswelle in Dormagen abgeebbt

Dormagen · Nach dem kurzfristig ausgefallenen Heimspiel gegen Großwallstadt sind die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer wieder spielfähig. Auch wenn die Trainingswoche sehr kurz war, reisen sie am Samstag zum Auswärtsspiel nach Hüttenberg.

Nac längerer Krankheit kehrt Kreisläufer Aron Seesing gegen Hüttenberg zurück in den Kader des Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen.

Nac längerer Krankheit kehrt Kreisläufer Aron Seesing gegen Hüttenberg zurück in den Kader des Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Als sich am vergangenen Samstag plötzlich mehr als die Hälfte der Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen krankgemeldet hatten und in der Folge das Heimspiel gegen den TV Großwallstadt ausfiel (der neue Termin steht noch nicht endgültig fest), war auch fraglich, ob die nächste Partie beim TV Hüttenberg würde stattfinden können. Doch Ende der Woche gaben die Dormagener Entwarnung. Die Krankschreibungen bis Mittwoch wurden nicht verlängert, Samstagmittag steigt die Mannschaft in den Bus, um sich auf den Weg ins hessische Hüttenberg zu machen.

Eine gute Nachricht also, wobei sie beim TSV weit davon entfernt sind, in Jubelstürme auszubrechen. „Gesund sind die Spieler wieder, aber fit?“, fragt Trainer Matthias Flohr und ergänzt: „Die Trainingswoche war extrem kurz.“ Erst seit Donnerstag kann wieder im Mannschaftsverbund gemeinsam geübt werden. Es ist also stark davon auszugehen, dass ein Großteil der TSV-Spieler einige Körner auf dem Krankenbett gelassen hat. Der Spielverlauf ist zwar nicht vorherzusagen, doch Flohr plant damit, die betroffenen Spieler zu entlasten, indem er ihnen mehr Zeit zum Durchschnaufen gibt. Am schwersten dürfte das auf der rechten Rückraumposition werden, wo in André Meuser, Artur Karvatski und Florian Träger gleich drei Fachkräfte mit langwierigen Verletzungen ausfallen. Und weil der A-Jugendliche Robin Kremp nicht mitfährt, muss wohl Ian Hüter als Rechtshänder auf Halbrechts die Hauptlast tragen. Eine Option wäre auch noch Rechtsaußen Jakub Sterba, der in der Vergangenheit auch schon mal eine Position nach innen gerückt ist.

Eine Nachwuchskraft tritt aber dennoch die Reise mit nach Hüttenberg an. Weil Kreisläufer Patrick Hüter zu den kurzfristig erkrankten Akteuren gehörte und sein Vertreter Aron Seesing sogar zwei Wochen passen musste, stehen die Chancen für Jan Schmidt gut, auch Spielzeit zu bekommen. Doch die kurze Vorbereitungszeit auf die Hüttenberg-Partie ist freilich nicht nur aus Sicht der Fitness suboptimal, auch die Anpassung der mannschaftstaktischen Abläufe mit Blick auf die Stärken des Gegners kam wenig überraschend zu kurz. Das ist insofern ein noch größerer Nachteil als gegen einen anderen Gegner, weil Hüttenberg laut Flohr in einer 3:2:1-Deckung auftritt, die so sonst niemand in der Liga spielt. „Das ist schon sehr komplex und hätte mehr Vorbereitung erfordert. Aber wir haben in der Kürze der Zeit versucht, das Beste daraus zu machen“, so der TSV-Coach. Doch nicht nur im Angriff kommt auf die Dormagener viel Arbeit zu, auch ihre Abwehr dürfte gegen den Tabellennachbarn stark gefordert werden.

Zwar hat der Abgang von Top-Mittelmann Dominik Mappes in Richtung VfL Gummersbach die Hüttenberger geschwächt und sicher auch dazu beigetragen, dass die Mannschaft aktuell weit von dem überraschenden vierten Platz der Vorsaison entfernt ist, doch der mit 22 Jahren noch junge Ian Weber hat sich auf der zentralen Position inzwischen gut freigeschwommen und führt die interne Torschützenliste mit 80 Treffern an. Zudem steht in Gestalt von Timm Schneider auch noch eine überaus routinierte Vertretung zu Verfügung, der inzwischen 34 Jahre alte, mit viel Erstligaerfahrung ausgestattete Routinier kam im Sommer aus Gummersbach zu den Hessen. Schneider war allerdings zuletzt auch erkrankt, sein Einsatz gegen den TSV stand bis Ende der Woche ebenso auf der Kippe wie der des tschechischen Kreisläufers Vit Reichl. „Das wird schon eine sehr interessante Aufgabe“, meint Matthias Flohr mit Blick auf den Gegner. „Vor allem vor dem Hintergrund unserer bis Mittwoch erkrankten Spieler, der kurzen Vorbereitung und der besonderen 3:2:1-Deckung der Hüttenberger.“

Doch auch die Gastgeber wissen, dass gegen den bislang auswärtsstarken TSV, der vier seiner sechs Siege in fremden Hallen holte, ein schwerer Gang auf sie zukommt. „Dormagen ist eine sehr eingespielte Mannschaft, die mit ihrem Stamm schon seit Jahren zusammenspielt. Das ist eine richtig gute Mannschaft, die ich auf Augenhöhe mit uns einordne, weshalb ich von einem engen Spiel ausgehe“, erklärt TVH-Coach Johannes Wohlrab und ergänzt: „Dormagen agiert mit einer flexiblen 6:0-Deckung, gegen die wir die komplette Breite des Spielfeldes ausnutzen müssen.“ Die bislang letzte Begegnung zwischen beiden Teams endete im vergangenen Mai ebenfalls in Hüttenberg übrigens mit einem 29:29.

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