Fechten Dormagener Matyas Szabo meistert Drucksituation

Dormagen · Nach der unglücklich verlaufenen EM ging‘s für die Säbelfechter direkt zur DM nach Berlin. Der Dormagener Routinier gewann souverän.

 Bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin holte sich der Dormagener Matyas Szabo seinen dritten Titel.

Bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin holte sich der Dormagener Matyas Szabo seinen dritten Titel.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Im Kuppelsaal des Berliner Olympiaparks waren am Donnerstag alle Augen auf Matyas Szabo vom TSV Bayer Dormagen gerichtet. Als letztem verbliebenen Säbelfechter aus der goldenen Dormagener Generation um Max Hartung erwartete jeder von ihm den Sieg bei den Deutschen Meisterschaften. Und der 30-Jährige lieferte auch. Letztlich erwehrte sich Szabo dem Ansturm der nachfolgenden Fechter aus dem eigenen Verein und von der TSG Eislingen souverän. Durch einen 15:10-Sieg im Finale gegen seinen Klubkameraden Luis Bonah sicherte er sich seinen dritten nationalen Einzeltitel.

„Matyas hat zwar ein bisschen gebraucht, bis er ins Turnier gefunden hat. Dann wusste er sich aber richtig gut zu motivieren“, meinte Olaf Kawald, der die Wettkämpfe als Cheftrainer und Sportlicher Leiter der TSV-Fechter vor Ort verfolgt. Was die Situation für Matyas Szabo noch schwieriger machte, waren die unglücklich verlaufenen Europameisterschaften im türkischen Antalya. Da konnte der 30-Jährige seine Leitwolfrolle nicht erfüllen. Sowohl im Einzel (9.) als auch mit der neu formierten deutschen Mannschaft (6.) blieb er hinter den eigenen Erwartungen zurück. Ein zusätzlicher Stressfaktor waren die Reisestrapazen, erst am späten Mittwochnachmittag kamen die EM-Fahrer in Berlin an. „Die EM war nicht gut, da habe ich mir schon ein bisschen Druck gemacht“, meinte Szabo am Donnerstag nach seinem Titelgewinn. Doch letztlich gelang es ihm gut, auszublenden, dass ähnliche Situationen in der Vergangenheit bei ihm auch schon mal für Nervosität gesorgt haben und dass ihn die Kameraden aus dem Bundesstützpunkt in Dormagen von der täglichen Trainingsarbeit in- und auswendig kennen. „Ich hatte alles zu verlieren und die Jungs nichts“, brachte Szabo seine schwierige Ausgangslage auf den Punkt.

Nachdem die ersten DM-Runden vor einigen Wochen in Dormagen ausgefochten worden waren, ging‘s in Berlin mit dem Achtelfinale weiter. Dort schlug Szabo zunächst Simon Rapp (TSG Eislingen) 15:11, um dann Antonio Heathcock (TSG Eislingen) 15:9 und im Halbfinale seinen Natinonalmannschaftkollegen Frederic Kindler (Eislingen) 15:11 zu besiegen. Parallel dazu sorgte Louis Bonah für Furore, indem er nach einer kampflosen ersten Runde zunächst seinen Bruder Raoul 15:12 und dann Benno Schneider 15:5 (beide auch Dormagen) besiegte. „Luis hat heute ein paar Topleute rausgehauen und ist über sich hinausgewachsen“, fand auch Matayas Szabo lobende Worte. Auch Olaf Kawald würdigte die Vorstellung von Luis Bonah: „Luis war die Überraschung des Tages! Es freut mich sehr für ihn, dass er heute so einen klasse Tag erwischt hat und völlig verdient ins Finale eingezogen ist.“ Dort keimte für Bonah nach einem 6:12-Rückstand noch mal kurz Hoffnung auf, als er dank eines 4:0-Laufs auf 10:12 verkürzte, doch dann setze Szabo drei Treffer in Folge und machte den Sack zu.

Weiter geht‘s bei der Fecht-DM im Rahmen der Finals schon am Freitag mit den Vorschlussrunden in den Mannschaftswettbewerben der Herren und Damen. Am Samstag und Sonntag fechten die Damen ihre Einzelsiegerinnen aus und am Sonntag folgen dann auch noch die Endkämpfe der Mannschaften. Für die Aktiven, die international für Deutschland fechten, hilft jedes Gefecht auf dem Weg zur WM Mitte Juli in Kairo.

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