2. Handball-Bundesliga Großes Saisonfinale am Höhenberg

Dormagen · Nach dem erreichten Klassenverbleib empfangen Dormagens Zweitliga-Handballer im letzten Saisonspiel den TuS Ferndorf. Für die Gäste geht es noch um sehr viel.

 Patryk Biernacki kehrt vorzeitig nach Polen zurück.

Patryk Biernacki kehrt vorzeitig nach Polen zurück.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Wer gedacht hat, nach dem eingestielten Klassenverbleib in Nordhorn könnte das letzte Heimspiel des Handball-Zweitligisten TSV Bayer Dormagen zu einer Veranstaltung mit überschaubarem Unterhaltungswert werden, der muss sich wohl eines besseren Belehren lassen. Die Heimpartie am Samstag (18 Uhr) gegen den TuS Ferndorf scheint in der ereignisreichen Spielzeit doch noch mal ein echtes Highlight zu werden. Das scheinen auch die Fans so zu sehen, am Donnerstag waren schon deutlich über 1000 Eintrittskarten verkauft.

Dass das Interesse so groß ist, dafür gibt es gleich mehrere Gründe. So geht es für die Ferndorfer im Fernduell mit dem TV Großwallstadt noch darum, den Abstieg zu vermeiden. Aktuell haben sie die schlechteren Karten, weil sie punktgleich bei schlechterem Torverhältnis auf dem ersten Abstiegsplatz stehen. Egal, wie sie am Höhenberg spielen, sie sind auf Schützenhilfe der SG BBM Bietigheim angewiesen, die parallel bei den Großwallstädtern aufläuft. Diese Konstellation sorgt dafür, dass aus dem relativ nahegelegenen Ferndorf, ein Stadtteil von Kreuztal im Kreis Siegen-Wittgenstein, zahlreiche Fans zur Unterstützung ihrer Mannschaft anreisen. Am Donnerstag hatten sich schon gut 350 angekündigt.

Doch auch aus Dormagener Sicht gibt es gute Gründe, sich das Saisonfinale nicht entgehen zu lassen, obwohl es tabellarisch nicht mehr um viel geht. Klar, theoretisch könnte der TSV mit einem Sieg im Idealfall noch an Rostock und Ludwigshafen vorbeziehen, was in der Endabrechnung den Sprung von Platz 16 auf 14 bedeuten könnte, doch danach kräht am Sonntagmorgen schon kein Hahn mehr. Vielmehr geht es darum, das positive Ende einer nervenaufreibenden Spielzeit mit der Mannschaft zu feiern. Um das nach Ende des Spiels und nach der Verabschiedung einiger Spieler und Trainer in einem entsprechenden Rahmen tun zu können, spendiert TSV-Sponsor Rheinland-Versicherungen 500 Liter Freigetränke (Kölsch, Softdrinks und Wasser).

Auf Trainer Peer Pütz, der nach sieben Jahren in Dormagen selbst vor dem Abgang zum Bergischen HC steht, kommt also noch mal eine knifflige Aufgabe zu. Er muss den Mittelweg finden. Einerseits geht es sportlich darum, eine Mannschaft ins Rennen zu schicken, die sich aus Großwallstadt nicht dem Vorwurf gefallen lassen muss, einen Ferndorfer Erfolg zu begünstigen. Andererseits sollen auch die scheidenden Spieler möglichst viel Einsatzzeiten bekommen, um sich aus Dormagen und von den Fans angemessen zu verabschieden. „Wir haben uns noch mal gezielt vorbereitet und haben versucht, die Spieler, die zuletzt weniger Einsätze hatten, im Training zu integrieren“, verrät Pütz. Kein Risiko dürfte der Einsatz des Polen Patryk Biernacki darstellen, von dem erst unter der Woche bekannt wurde, dass er vorzeitig in die Heimat zurückkehrt. Er feierte nach einer Verletzung schon gegen Nordhorn sein Comeback. 

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