Leichtathletin aus Dormagen Olympia-Qualifikation wird zum Thriller

Dormagen · Eigentlich wollte Tanja Spill am Dienstag im Ausland versuchen, sich über 800 Meter für Tokio zu qualifizieren. Doch als sie am Montagmittag noch keinen Startplatz hatte, musste die Dormagenerin für den Stichtag selbst etwas organisieren.

 Tanja Spill wird nach ihrem Sieg bei den Deutschen Hallenmeisterschaften im Februar von ihren Gefühlen überwältigt. 
  Archivfoto: Wolfgang Birkenstock

Tanja Spill wird nach ihrem Sieg bei den Deutschen Hallenmeisterschaften im Februar von ihren Gefühlen überwältigt. Archivfoto: Wolfgang Birkenstock

Foto: Wolfgang Birkenstock

Vor Rio de Janeiro 2016 war Tanja Spill schon einmal ganz kurz davor, sich für ihre ersten Olympischen Spiele zu qualifizieren. Am Ende fehlten der 800-Meter-Spezialistin vom TSV Bayer Dormagen 13 Hundertstelsekunden, um die Norm von 2:01,50 Minuten zu erfüllen. Fünf Jahre später gerät die Qualifikation erneut zu einer Zitterpartie, allerdings noch extremer. Sah es in den vergangenen Wochen so aus, als habe sie gute Chancen, sich den Traum von Tokio zu erfüllen, schrillten am Montagmittag plötzlich die Alarmglocken. Plötzlich waren Tanja Spill und ihr Umfeld gezwungen, für den nächsten Tag ein eigenes Rennen auf die Beine zu stellen, in dem sie im Idealfall die neue internationale Normzeit von 1:59,50 Minuten läuft. Oder zumindest eine Zeit, die ihre Chancen verbessert, über die Weltrangliste den Sprung nach Tokio zu schaffen.