Olympische Spiele Dormagen gegen Korea

Olympische Spiele · Im ersten Gefecht des olympischen Mannschaftswettbewerbs treffen die deutschen Säbelfechter heute Mittag auf Korea. Gewinnen sie, würde im Halbfinale der Sieger aus Italien gegen Weißrussland warten

Olympia 2012: Limbach scheitert auf der Planche
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Max Hartung hat die Vorgabe klar formuliert: "Wir peilen jetzt Gold als unser Ziel an", sagte der 23-Jährige am Sonntagabend, wenige Stunden nach Abschluss der Einzelkonkurrenz, mit Blick auf den heutigen Mannschaftswettbewerb der Säbelfechter bei den XXX. Olympischen Sommerspielen in London.

Vilmos Szabo geht die Sache naturgemäß etwas vorsichtiger an: "Das wird schwer", meint der Bundestrainer zum gleichen Wettbewerb, "aber jetzt werden wir natürlich alles dafür tun, dass wir in der Mannschaft eine Medaille holen."

Irgendwie liegen beide nicht so falsch: Nimmt man die olympische Einzelkonkurrenz zum Maßstab, sind Nicolas Limbach (5.), Max Hartung (7.), Benedikt "Peter" Wagner (14., alle TSV Bayer Dormagen) und Ersatzfechter Björn Hübner (FC Tauberbischofsheim) heute Favorit. "Drei Fechter unter den ersten 15, das hat sonst keine Nation geschafft", weiß Szabo. Addiert man die Plätze, kommt Deutschland auf 26, Russland auf 29 und Italien auf 33 Punkte. Korea, um 11.30 Uhr der erste Gegner, bringt es sogar nur auf 41 Zähler.

Nimmt man hingegen die Weltrangliste als Maßstab, könnte der Medaillentraum schon nach diesem Gefecht beendet sein. Da sind die Koreaner Bongil Gu (4.), Woo Young Won (8) und Junghwan Kim (11.) mit zusammen 23 Zählern eindeutig besser als Limbach (1.), Hartung (13.) und Wagner (14.), die es auf 28 Punkte bringen. Allerdings liegen die Russen mit drei Fechtern unter den besten Zehn — Alexey Yakimenko (2.), Limbach-Bezwinger Nikolay Kovalev (6.) und Veniamin Reshtnikov (9.) — nach dieser Rechnung klar in Front.

Auf sie könnten die Deutschen frühestens im Finale oder im Kampf um die Bronzemedaille treffen. Schlagen sie zum Auftakt Korea, wartet eine Stunde später im Halbfinale der Sieger aus der Auseinandersetzung Italien gegen Weißrussland. In der anderen Hälfte des Tableaus kommt es zu den Erstrundenpaarungen Russland gegen USA und China gegen Rumänien.

Die Italiener haben sie vor anderthalb Monaten noch im Kampf um EM-Bronze bezwungen, doch da fehlten die beiden "Altmeister" Aldo Montano und Luigi Tarantino. Den hat Max Hartung am Sonntag mit 15:14 bezwungen, mit dem gleichen Ergebnis setzte er sich gegen den Koreaner Bongil Gu durch und machte damit einen Sprung auf der Weltrangliste um elf Plätze auf Rang 13. Das Selbstvertrauen sollte also da sein: "Nico, Peter und ich sind hungrig", sagt Max Hartung — ein Freund klarer Worte.

(NGZ/rl)
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