Floorball Doppelspieltag macht den Trainer froh

Kaarst · Chefcoach Jesse Backman erwartet mit dem Floorball-Bundesligisten DJK Holzbüttgen am Samstagabend die akut vom Abstieg bedrohten Red Devils Wernigerode und muss am Sonntag zum spielstarken Aufsteiger SSF Dragons Bonn.

 Einstimmen aufs Heimspiel: Am Samstag empfängt die DJK Holzbüttgen in der Bundesliga die Red Devils Wernigerode.

Einstimmen aufs Heimspiel: Am Samstag empfängt die DJK Holzbüttgen in der Bundesliga die Red Devils Wernigerode.

Foto: Andreas Klüppelberg

Zugegeben, trotz dreiwöchiger Liga-Pause lag das aktive Personal der DJK Holzbüttgen seit dem erst in der Verlängerung verlorenem Spiel gegen den Deutschen Rekordmeister UHC Sparkasse Weißenfels keineswegs auf der faulen Haut. Immerhin gelang in der Zwischenzeit durch ein 10:5-Erfolg über die Red Hocks Kaufering der Einzug ins Final-Four-Turnier um den Deutschland-Pokal. Und am vergangenen Wochenende lösten beim Qualifikationsturnier in Lettland in Janos Böker, Niklas Bröker, Milli Spöhle, Nils Hofferbert und Torben Kleinhans gleich fünf DJK-Jungs mit der Nationalmannschaft das Ticket für die Weltmeisterschaft.

Trotzdem ist Cheftrainer Jesse Backmann froh, dass seine Schützlinge an diesem Wochenende sogar zweimal ran müssen: Am Samstag kommen die Red Devils Wernigerode in die Kaarster Stadtparkhalle (Anpfiff 18 Uhr) und am Sonntag (16 Uhr) steht im Sportpark Nord das Derby beim SSF Dragons Bonn auf dem Programm. Eine Energieleistung ganz nach dem Geschmack des finnischen Coaches: „Zwei Spiele an einem Wochenende sind echt super“, findet er. „Ich wünschte, so etwas gäbe es öfter in der Saison.“ Nicht vergessen hat er wahrscheinlich, dass das Hinspiel-Wochenende als Wendepunkt in dieser Spielzeit gilt: Die Partie in Wernigerode war nämlich der negative Höhepunkt eines verpatzten Saisonstars mit Niederlagen gegen die Piranhhas Hamburg (4:7) und Weißenfels (5:11). Auch das Duell mit den Roten Teufeln ging mit 8:10 verloren. Doch am Tag darauf platzte bei den Kaarstern endlich der Knoten. Auf den 9:8-Sieg in der ehemaligen Bundeshauptstadt ließ Holzbüttgen eine Serie von sechs jeweils mit Punkten belohnten Auftritten folgen  – nicht die vollen drei Zähler gab es dabei nur gegen den Deutschen Meister MFBC Leipzig (10:10).

Backman erinnert sich genau, wie das damals abgelaufen war: „Beide Kontrahenten haben sich in den Hinspielen darauf verlassen, unsere Fehler auszunutzen.“ In Wernigerode war die DJK im zweiten Drittel schnell mit 3:7 ins Hintertreffen geraten, schloss zwar im Schlussabschnitt noch mal bis auf 8:9 auf, schafften die Wende aber trotz allen Eifers nicht mehr. Auch in Bonn bestraften die Dragons das fehlerhafte Kombinationsspiel während der ersten 20 Minuten mit vier Treffern. Diesmal jedoch fingen sich die Gäste, glichen in der 57. Minute aus und sicherten sich durch einen Treffer von Nils Hofferbert 30 Sekunden vor dem Ende den knappen Sieg.

Ähnlich abgebrüht sähe Backman seine Truppe gerne auch am Wochenende. „Wir können zeigen, dass wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen.“ In der Tabelle ist Holzbüttgen den Rivalen längst enteilt: Auf Rang vier trennt die DJK zwei Plätze und sieben Punkte von Bonn, Wernigerode liegt als Vorletzter gar schon zwölf Punkte zurück. Nach der 2:6-Pleite zum Jahresauftakt gegen Schriesheim hatte Devils-Trainer Ralf Lisiecki angekündigt: „Wir werden jeden Stein umdrehen und hart an uns arbeiten, jeder einzelne Spieler und das gesamte Team.“ Und fast schon verzweifelt versprochen: „Wir werden nach der Spielpause gestärkt zurückkommen.“

Der anhaltende Höhenflug seiner Mannschaft ist für Backman auch ein Verdienst der jungen Garde, die sich in dieser Saison herausragend entwickelt habe. Für ihn steht darum fest: „Unsere Junioren werden wieder ihre Einsatzzeiten bekommen.“ Sein Plan ist klar: Unabhängigkeit von Importen aus dem Norden Europas, wo Floorball eine ganz große Nummer ist. Er sagt das so: „Wir wollen langfristig keine Punkte mehr aus Skandinavien kaufen, sondern die nachhaltige Entwicklung des Vereins fördern.“ Aktuell stehen in seinem Kader in Mikko Koivisto und Samu Pietilä zwei Finnen.

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