Fußball Für Dolan kommt das Beste ganz zum Schluss

Neuss · Mit einem deutlichen Erfolg im Kreispokal-Finale setzt der Trainer seiner Zeit beim SV Rosellen in seinem letzten Spiel die Krone auf.

 Grenzenloser Jubel: Nach 2016 gewinnen die Frauen des SV Rosellen erstmals wieder den Kreispokal.

Grenzenloser Jubel: Nach 2016 gewinnen die Frauen des SV Rosellen erstmals wieder den Kreispokal.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Am Ende schreibt der Fußball dann eben doch die schönsten Geschichten. Am Samstag war es Richard Dolan, Trainer der Frauenmannschaft des SV Rosellen, der sein ganz persönliches Märchen vollendete. In seinem letzten Spiel an der Seitenlinie für den SVR krönte er sich und seine Mädels nach einem 5:1-Sieg gegen Vorjahressieger Hemmerden zum Kreispokalsieger. Zusammen mit seinem Co-Trainer Michael Hilgers verabschiedet sich Dolan somit auf dem Höhepunkt aus Rosellen: „Ich denke, wir haben hier gute Arbeit geleistet und übergeben eine sehr gute Mannschaft. Schön, dass es auch endlich mal für einen Titel für mich persönlich gereicht hat“.

Das Finale, das vor dem Anpfiff von vielen Seiten äußerst kritisch beäugt wurde, war dann ein Spiegelbild für den Saisonverlauf der beiden Teams. Titelverteidiger und Niederrheinligist SV Hemmerden, über Jahre hinweg die Nummer Eins im Rhein-Kreis Neuss, schaffte es nach einer Saison mit deutlich mehr Tiefen als Höhen nicht mehr, das Ruder herumzureißen. „Das Endspiel hat sich so entwickelt wie die gesamte Meisterschaft. Dazu kam noch, dass Vorbereitung und Spielanlegung für uns suboptimal waren“, fasste Hemmerdens Trainer Thomas Maassen den Saisonabschluss zusammen. Rosellen hingegen drehte nach einer starken Landesliga-Saison im Pokalfinale noch einmal so richtig auf. „Ich denke, dass wir hochverdient gewonnen haben, wenn auch vielleicht um ein, zwei Tore zu hoch. Wir waren eindeutig die dominierende Mannschaft und hätten den Sack viel früher zumachen müssen“, meinte Dolan zum Auftritt seines Teams.

Carlotta Dourgounis brachte die neuen Kreis-Champions in Halbzeit eins gleich zweimal auf die Siegerstraße. In Minute neun sorgte sie erstmals für eine Rosellener Führung und schoss ihr Team kurz vor der Halbzeit nach dem zwischenzeitlichen 1:1 durch Sandra Kosfelder erneut in Front. „Bis zu dem Zeitpunkt haben wir noch gut dagegengehalten. Dieses hohe Tempo dann 90 Minuten durchzuhalten, ohne Auswechselspielerin und bei der Hitze, war dann einfach nicht zu schaffen“, warb Maassen um Verständnis und sprach seiner Mannschaft, die trotz aller Widrigkeiten spielen wollte, ein dickes Lob aus. Diesen Einsatz erkannte auch sein Trainerkollege an. „Ich möchte der Mannschaft von Hemmerden ein Kompliment machen, dass die hier trotz aller Personalsorgen angetreten sind. Der Wettbewerb hat gezeigt, dass das heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist“, zollte Dolan dem Finalgegner Respekt. Im diesjährigen Wettbewerb kam es zu peinlich vielen Spielabsagen, so dass Rosellen bis zum Finale keine einzige Partie (!) bestreiten musste, da alle Begegnungen abgesagt wurden.

 Kreispokalsieger Rosellen Frauen auf der Bezirkssportanlage Grimlinghausen

Kreispokalsieger Rosellen Frauen auf der Bezirkssportanlage Grimlinghausen

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Im Finale sorgten dann drei späte Treffer durch Hendrikje Baurmann, Selina Görres und Andrea Brandt für die Entscheidung. Für Thomas Maasen und seine Grevenbroicherinnen heißt es jetzt erst einmal „Wunden lecken und sechs Wochen Pause machen“. Richard Dolan, der mit dem Titel in Rosellen abdankt, lässt seine Zukunft noch offen: „Ich werde jetzt erstmal mindestens ein halbes Jahr Pause machen und dann mal sehen, ob und wo ich wieder einsteige“.

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