Lokalsport DJK Gnadental kontert eiskalt

Grevenbroich · Mit dem 2:0 beim TuS Grevenbroich feiert die DJK dank Kamill Niewolik einen wichtigen Erfolg im Abstiegskampf der Bezirksliga-Gruppe 4. Die Schlossstädter haben hingegen nur noch einen Punkt Vorsprung auf einen Relegationsplatz.

 Hart umkämpft: Daniel Ferber (r.) von der DJK Gnadental und Gegenspieler Siamak Farookhi schenken sich keinen Zentimeter. Am Ende konnte Ferbers DJK dank des Doppelpacks von Kamill Niewolik jubeln.

Hart umkämpft: Daniel Ferber (r.) von der DJK Gnadental und Gegenspieler Siamak Farookhi schenken sich keinen Zentimeter. Am Ende konnte Ferbers DJK dank des Doppelpacks von Kamill Niewolik jubeln.

Foto: andreas woitschützke

Kurz schien der TuS Grevenbroich auf einem guten Weg aus dem Tabellenkeller der Bezirksliga-Gruppe 4 zu sein. Dieses Vorhaben hat bei der 0:2-Heimniederlage (0:0) gegen die DJK Gnadental gestern einen herben Dämpfer erlitten. Nach einer schwachen Vorstellung im Schlossstadion stehen die Grevenbroicher nur noch einen Punkt vor dem Abstiegsrelegationsplatz.

"Das war ein ganz schwaches Spiel", fand Trainer Lars Faßbender, der sich selber für 20 Minuten einwechselte und hautnah miterlebte, wie seine Elf eine enge Partie aus den Händen gab. Die war eine Halbzeit lang völlig ausgeglichen, der TuS hatte sogar die besseren Möglichkeiten. Mike Allroggen hätte bei seinem Kopfball für die Führung sorgen können (29.), Farooki Siamakh vergab kurz vor dem Pausenpfiff sogar die Riesenchance, als Gegenspieler Mehmet Yilmaz wegrutschte, Torhüter Nico Bayer seinen harten Schuss aber entschärfen konnte. Auch beim Kopfball von Eduard Hildenberg fehlte nicht viel zur Grevenbroicher Führung (53.).

Als der Rechtsverteidiger sich aber unmittelbar danach verletzte und vom Feld musste, begann das Unheil für Faßbender: "Dann mussten wir umstellen und waren hinten leider unsortiert und zu offen. Wir hatten uns fest vorgenommen, gegen Gnadental nicht in Konter zu laufen. Genauso ist es dann leider aber gekommen." Über den starken Maik Ferber, der im Sommer zum SC Kapellen wechselt, nutzten die Gnadentaler die Lücken auf der rechten Seite nun konsequent aus. Nach 55 Minuten hatte der TuS noch Glück, dass es nach dem zu harten Einsteigen von Dominik Hintzen gegen Kamill Niewolik keinen Elfmeter gab, vier Minuten später zeigte Schiedsrichter Wolfgang Kreitmayr dann nach einem vermeintlichen Foul Mike Allroggens an Niewolik dann aber auf den Punkt - Maik Ferber setzte den Strafstoß links am Tor vorbei. Gnadental konterte unaufhaltsam weiter, prompt war Maik Ferber auf der rechten Seite wieder auf und davon, entschied sich aber für einen Pass auf den im Abseits stehenden Daniel Ferber, statt den herausgeeilten Torhüter Marvin Kiese zu umkurven (62.). Mit der nächsten Aktion war es dann allerdings passiert: Diesmal passte bei Ferbers Zuspiel alles, Kamill Niewolik vollstreckte im Zentrum eiskalt und legte nach 85 Minuten auch das verdiente 2:0 nach.

"In der zweiten Halbzeit war es ein starker Auftritt", sagte DJK-Coach Jörg Ferber, der weiterhin sechs Zähler vor einem Abstiegsrang liegt. "Die Konkurrenz hat heute auch gewonnen, deswegen war der Sieg ganz wichtig", fand er. Gegen das praktisch abgestiegene Schlusslicht Waldniel sieht Ferber am kommenden Sonntag nun die große Chance, den Klassenverbleib frühzeitig so gut wie festzuzurren: "Mit einem Sieg hätten wir dann 38 Punkte. Dann dürfte im Normalfall nichts mehr passieren."

Von diesem Polster ist der TuS aktuell wieder weit entfernt. Nach den zuletzt guten Spielen gegen Rheydt (1:1) und Willich (4:1) sah Faßbender einen klaren Rückschritt: "Wille und Einstellung haben heute nicht gepasst. Das war ein wichtiges Spiel für den Klassenerhalt, aber es sah eher aus wie ein Sommerkick." Kritik äußerte er auch am Schiedsrichter, der ein klares Handspiel von Mehmet Yilmaz übersah (81.), das den Elfmeter zum möglichen 1:1 zur Folge hätte haben müssen: "Wir sind der einzige Verein in der Liga, der zu jedem Spiel ein Gespann anfordert. Aber das hilft anscheinend auch nicht."

(NGZ)
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