Lokalsport Diesmal tritt der HTC nicht als Topfavorit an

Neuss · Eine Woche nach der Konkurrenz startet auch der Hockey-Zweitligist HTC SW Neuss in die Saison. Und das gleich mit einem Doppelspieltag.

 Seine Führungsqualitäten sind in dieser Saison besonders gefragt: Christoph Martial, erstligaerfahrener Routinier des HTC SW Neuss.

Seine Führungsqualitäten sind in dieser Saison besonders gefragt: Christoph Martial, erstligaerfahrener Routinier des HTC SW Neuss.

Foto: A. Woitschützke

Genug ist, genug. Nach langen 56 Tagen der Vorbereitung ist Matthias Gräber richtig froh, dass es endlich losgeht. "Mitte Juli haben wir mit dem Athletiktraining angefangen", erinnert sich der beim HTC SW Neuss vom Spieler zum Trainer umfunktionierte Goalgetter. Zum Saisonstart in der 2. Hockey-Bundesliga Nord empfängt der Erstliga-Absteiger morgen die TG Heimfeld (16 Uhr), am Tag darauf ist der Großflottbeker THGC (12 Uhr) zu Gast an der Jahnstraße.

Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt gehen die Schwarz-Weißen ohne das Ziel Aufstieg oder Klassenverbleib in eine Spielzeit. Stattdessen startet der Coach mit der Vorgabe, die Jugend in die Bundesliga-Truppe zu integrieren, ins Jahr. Eine schwierige Aufgabe, die vor allem Geduld braucht. Gräber sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg, "aber wir sind noch lange nicht da, wo wir irgendwann mal hinmüssen", räumt er ein. Auf diesem Weg möchte er die verbliebenen Routiniers nicht missen. Immer noch dringend angewiesen sind die Neusser auf die Dienste von Ex-Weltmeister Sebastian Draguhn und Christoph Martial. "Sie helfen mir auf dem Platz, machen dort die richtigen Ansagen." Zudem geben sie in kritischen Spielsituationen die nötigen Impulse. "Sie sorgen dafür, dass wir die Aggressivität des Gegners annehmen. Denn in der 2. Liga geht viel über den Kampf." Erfahrungswerte, die Jungs wie Jan Mausberg, Max Hubert (beide eigener Nachwuchs) oder auch Alexander Barabo (Dortmunder HC) noch fehlen. Gar nicht in den Kram passt Gräber, dass er im am Knie verletzten Tim Schiffmann (TSC Eintracht Dortmund), dem er auf Anhieb eine wichtige Rolle im Sturm zugetraut hatte, in Martin Wagner (Tor) und in Cedric Heimbach (Düsseldorfer HC) gleich auf drei Akteure verzichten muss. Dafür stehen Phil Graue (Crefelder SC) und der polnische Nationalspieler Philipp Weide, der mit Adduktorenproblemen drei Wochen ausgesetzt hat, wieder zur Verfügung.

Wichtig ist auch, dass die Quote bei den Strafecken stimmt. "Die sind in der 2. Liga eine Waffe", sagt Gräber und setzt dabei vor allem auf Sebastian Draguhn.

Diesen Extraschub könnte der HTC schon morgen im Match gegen die TG Heimfeld gut gebrauchen, zählen die Hamburger doch durchaus zu den Titelkandidaten. Und im Gegensatz zu den Neussern haben die Gäste in dieser Saison auch schon um Punkte gespielt. Die Auftaktpartie fiel zwar aus, weil das Personal von Blau-Weiß Köln bei der Anreise nach Hamburg in eine Autobahn-Vollsperrung geraten war und dann nach zweistündiger Wartezeit passen musste, doch einen Tag später fertigten die Schützlinge von Spielertrainer Alexander Otte den Daueraufstiegsaspiranten SW Köln mit 3:0 ab. "Schwarz-Weiß hatte keine Chance", stellte Gräber nach dem Studium des Spielvideos fest. Eine unverzichtbare Größe im Team ist trotz seiner bereits 36 Jahre der erstligaerfahrene Max Landshut (Club an der Alster).

Am Sonntag stellt sich Flottbek im Jahnstadion vor. Die Hamburger sind mit einem 2:1-Heimsieg über Schwarz-Weiß Köln in die Spielrunde gestartet. Beim eigenen Turnier um dem Natsu-Cup schlug Neuss den GTHGC nach hochüberlegener Spielführung im Schlussspurt noch mit 3:2, doch da fehlten den von Fabian Rozwadowski trainierten Hansestädtern in Olympiasieger Philip Witte (Uhlenhorster HC) und dem auch international für Indien tätigen Yuvraj Walmiki auch wertvolle Kräfte.

(NGZ)
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