Reitsport Die WM-Fahrkarte ist zum Greifen nahe

Elmshorn · Der RSV Grimlinghausen liegt bei der Voltigier-DM nach der Pflicht am Freitag deutlich in Führung.

 Auf dem Weg zum ersten Platz nach der Pflicht: Julia Dammer und Delia zeigten bei der Voltigier-DM in Elmshorn eine Klasseleistung.

Auf dem Weg zum ersten Platz nach der Pflicht: Julia Dammer und Delia zeigten bei der Voltigier-DM in Elmshorn eine Klasseleistung.

Foto: Daniel Kaiser

Das Ticket zu den Weltreiterspielen in der Normandie rückt immer näher. Bei den Deutschen Meisterschaften im schleswig-holsteinischen Elmshorn haben die Voltigierer des RSV Neuss-Grimlinghausen gestern mit einer überzeugenden Vorstellung die Pflicht gewonnen. Dabei verpasste die Mannschaft von Trainerin Jessica Schmitz nur knapp die Saisonbestleistung von 7,922 Punkten, die sie in der vergangenen Woche beim CHIO in Aachen aufgestellt hatte. 7,835 Zähler vergab das sechsköpfige Richtergremium auf die Vorstellung der Voltigierer vom Nixhof, die damit - zumindest national - in einer ganz eigenen Liga spielen.

Unglaublich: Über sieben Zehntel Rückstand verbuchen die Zweitplatzierten vom Hauptkonkurrenten VV Ingelsberg aus Bayern. Die Mannschaft von Alexander Hartl kam auf die Wertnote 7,098. Mainz-Laubenheim rangiert mit 7,03 Zählern auf Platz drei. Besonders spannend ist der Wettbewerb, weil Bundestrainerin Ulla Ramge nach dem Wochenende, an dem nun noch zwei Küren folgen, die Fahrkarte für die WM im französischen Caen vergeben wird. Brisant: Beim CHIO Aachen in der vergangenen Woche hatten die Neusser einige Patzern im Nationenpreis, wodurch sich das Pferd Delia verunsichern ließ. Schmitz hat nun anscheinend aber das richtige Rezept gefunden, um die neunjährige Fuchsstute wieder in den routinierten Wettkampfmodus zu bringen.

"Delia ist ein tolles nervenstarkes Pferd", sagte die 33-Jährige gestern. Die Diskussionen nach Aachen seien nervtötend gewesen. "Deutschland hat sich auch mal gegen Ghana oder Algerien schwer getan und am Ende den Pott hochgehalten", gab sie zu Protokoll. Das Team könne nicht immer bei 100 Prozent sein. "Schön wär das, aber ich glaube, jeder Sportler weiß, dass das Utopie ist", fügte sie hinzu.

Der Fokus liege nun ganz klar auf diesem Wochenende und nicht mehr beim Missgeschick in Aachen. Schmitz: "In der Pflicht hat die Mannschaft hier gezeigt, dass sie Kampfgeist hat. Sie hat dem großen Druck nach Aachen standgehalten und einen guten Job gemacht, obwohl wir für die frühe Prüfung um fünf Uhr aufstehen mussten."

(NGZ)
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