Tennis Die Luft wird dünner für Blau-Weiss Neuss

Neuss · Nach der 0:6-Abfuhr gegen Erfurt wird die Lage im Abstiegskampf immer bedrohlicher für den Rekordmeister der Tennis-Bundesliga.

 Kämpfte zwar, war aber spielerisch beim 2:6, 2:6 gegen den an Position 186 der Weltrangliste geführten Jan Mertl chancenlos: Marius Zay.

Kämpfte zwar, war aber spielerisch beim 2:6, 2:6 gegen den an Position 186 der Weltrangliste geführten Jan Mertl chancenlos: Marius Zay.

Foto: -woi

So schnell kann in der Tennis-Bundesliga die Stimmungslage wechseln zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt: Wähnte sich der TC Blau-Weiss Neuss vor Wochenfrist nach dem 5:1-Sieg beim TC Bruckmühl-Feldkirchen noch auf gutem Wege Richtung Ligaverbleib, schrillten gestern Nachmittag an der Jahnstraße heftigst die Alarmglocken.

Und das hatte weniger mit der nicht unerwarteten 0:6-Abfuhr zu tun, den sich die aus Etatzwängen ins Rennen geschickte Verlegenheitstruppe des Bundesliga-Rekordmeisters gegen den Erfurter TC Rot-Weiß einhandelte – die könnte dem sich gerade aus dem jahrelangen Stimmungstief emporhangelnden Klub höchstens einen Imageschaden verpassen.

Sondern mit der Nachricht vom Mannheimer Neckarplatt, wo sich BW Krefeld gestern sensationell mit 4:2 behauptete und dank des zweiten Sieges in Folge nach Punkten mit dem linksrheinischen Rivalen gleichzog. Dadurch könnte sich das an der Jahnstraße so oft gedanklich durchgespielte Szenario eines "Endspiels" gegen die Nachbarn am 4. August allzu schnell als Makulatur erweisen. Dann nämlich, wenn sich die "Unabsteigbaren" aus der Seidenstadt am Sonntag auf eigener Asche gegen Aufsteiger Bremerhaven durchsetzen und somit zwei Zähler vor Neuss (gastiert gleichzeitig beim Titelverteidiger Aachen) liegen. Das Fatale: Endgültig gerettet wäre Krefeld dann immer noch nicht, sondern müsste in Neuss wenigstens einen Punkt holen – und würde in diesem Fall wohl mit entsprechend starker Formation die kurze Anreise antreten. Blau-Weiss Neuss müsste dann aus den Partien gegen Krefeld und am letzten Spieltag in Bremerhaven mindestens drei Punkte holen (egal wie aufgeteilt), um den Ligaverbleib zu schaffen.

Schützenhilfe könnte ausgerechnet der Lokalrivale von der anderen Rheinseite leisten: Setzt sich der Rochusclub am Sonntag gegen GW Mannheim durch, herrscht am Neckar bittere Not. Denn am letzten Spieltag gastiert Mannheim beim dann vielleicht den Meistertitel feiernden TC BW Halle – und ein Sieg über den angesichts seines schweren Restprogramms kaum noch zu rettenden Aufsteiger Bruckmühl würde die Grün-Weissen nur auf fünf Punkte kommen lassen. Zu wenig, falls Neuss und Krefeld noch jeweils einen Sieg holen und Bremerhaven (spielt noch gegen Krefeld, Burghausen und Neuss) noch deren zwei.

Das Fatale: Weil es für den Rochusclub um rein gar nichts mehr geht, wird er sich gegen Mannheim kaum ein Bein ausreißen. Zwei Siege aber würden die Grün-Weissen ans rettende Ufer bringen.

Das Gute: Der TC Blau-Weiss Neuss hat dank der direkten Duelle mit Krefeld und Bremerhaven noch alles selbst in der Hand – er muss halt "nur" gewinnen.

(NGZ)
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