Christian Schulte "Die Endrunde wäre ein toller Abschluss für mich"

Neuss · Hockey: Der aus Neuss stammende Ex-Nationaltorhüter steht wieder im Kasten des Crefelder HTC - auch Samstag beim Gastspiel in der Stadionhalle.

 Comeback im Hockey-Tor: Christian Schulte.

Comeback im Hockey-Tor: Christian Schulte.

Foto: T. Lammertz

Neuss Am Samstag (16 Uhr, Stadionhalle) erwartet der HTC Schwarz-Weiß Neuss den Crefelder HTC zum ersten Heimspiel dieser Saison in der Hallenhockey-Bundesliga. Im Tor der Gäste steht dann Christian Schulte: Der Weltmeister und Olympiadritte, vor 40 Jahren in Neuss geboren, feierte am Wochenende bei der Krefelder 6:8-Niederlage zum Bundesligastart gegen Uhlenhorst Mülheim ein überraschendes Comeback. Wie es dazu kam und was er von der Hallensaison erwartet, erzählt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Herr Schulte, wie schwierig ist ein Comeback nach dreieinhalb Jahren?

Christian Schulte Es ist schon schwierig. Ich glaube nicht, dass ich mich auf lange Sicht wieder daran gewöhnen könnte.

Warum nicht?

Schulte Mein Leben ist natürlich auch ohne den Sport weitergegangen. Ich habe zwei Kinder, wir bauen zurzeit eine Firma auf, die in ganz Deutschland agieren soll. Das ist viel Arbeit, und um richtig in der Hockeyspitze mitzuhalten, kommt enorm viel Aufwand hinzu. Zweimal in der Woche trainieren und ein Spiel am Wochenende geht zwar irgendwie, aber es ist schon sehr aufwendig.

Wie haben Sie sich fit gehalten?

Schulte Am Anfang, etwa zwei Jahre lang, habe ich kaum etwas gemacht. Danach habe ich das Radfahren für mich entdeckt, bin etwa dreimal die Woche 30 Kilometer gefahren. In diesem Jahr habe ich seit Langem wieder regelmäßig Tennis gespielt oder bin mit dem Jogger mit den Kindern durch den Wald gelaufen.

Verlernt man das Torwartspiel?

Schulte Solange sich die Regeln nicht ändern, eigentlich nicht. Im Vorjahr etwa, als die Fünferregel auf einmal galt, hätte ich nicht spielen wollen. Eine ganze Menge von dem, wie wir früher gespielt haben, ist auch heute noch so, und ich versuche, vieles noch genauso zu machen. Der Unterschied jetzt natürlich, dass ich viele der Spieler nicht so gut kenne wie die Spieler damals. Deshalb muss man noch wachsamer sein.

Aus Ihrer alten Krefelder Mannschaft, mit der Sie ja die größten Erfolge des CHTCs errungen haben, wie die Deutsche Meisterschaft im Feld und in der Halle oder den Gewinn des Europapokals der Landesmeister, sind kaum noch Spieler dabei.

Schulte Ja, von damals sind nur noch Linus und Alan Butt dabei. Toll ist auch, mit Oskar Deecke zu spielen. Hoffentlich kommen sie alle zu vielen Einsätzen. Für die Mannschaft ist das ein großer Gewinn.

Wie kam es eigentlich zu Ihrem Comeback?

Schulte Mats Mahn, unser Trainer, hat mich angesprochen, weil zwei Torhüter ausfallen. Mark Appel ist in Irland zum Auslandssemester, Niklas Sakowsky am Knie verletzt. Dritter Torwart ist Luis Beckmann, aber der Junge ist erst 17 Jahre alt und spielt eigentlich noch A-Jugend. Einem so jungen Spieler die Verantwortung für eine ganze Saison aufzubürden, wäre wahrscheinlich zu viel gewesen.

Trainieren Sie ihn auch?

Schulte Trainieren ist sicherlich zu viel gesagt. Klar, ich gebe ihm bewusst Tipps oder erzähle mal etwas aus dem Nähkästchen. Ob er das annimmt, muss er selbst wissen. Wenn er das macht, würde mich das freuen.

Sehen wir Christian Schulte auch in der Feldsaison noch im CHTC-Tor?

Schulte Nein. Am 13. Februar 2016 ist endgültig Schluss.

Das ist der Tag, an dem die Endrunde ausgetragen wird.

Schulte Genau. Das ist unser Ziel, dass wir dorthin fahren. Klar, das ist ambitioniert, aber ich denke, dass wir gute Chancen haben, wenn wir als Team entsprechend funktionieren. Und dort noch einmal teilzunehmen, das wäre ein toller Abschluss auch für mich.

(NGZ)
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