Nachgefragt: Holzheimer SG Die Defensive als Großbaustelle
Holzheim · Der ambitionierte Fußball-Landesligist hat bis zum Saisonstart noch etwas zu tun. Im jüngsten Testpiel gegen de TSV Meerbusch hagelte es regelrecht Gegentore.
Die Holzheimer SG ist seit Wochen in aller Munde – im Rhein-Kreis Neuss sowieso, aber auch weit darüber hinaus. Weniger mit sportlichen Großtaten, die vergangene Saison verlief für den Fußball-Landesligist aus Neuss gerade in der Schlussphase sehr durchwachsen, dafür aber mit zahlreichen namhaften Neuverpflichtungen aus höheren Spielklassen. Das spricht für große sportliche Ambitionen, die am vergangenen Wochenende noch mal zusätzlich durch die Nachverpflichtung des ehemaligen Bayern-Spielers Sinan Kurt unterstrichen wurden.
Was sind die Ziele/Schwerpunkte der Vorbereitung? Die Holzheimer sind stolz darauf, dass sie in diesem Sommer nicht zu einem Umbruch gezwungen wurden, sondern ihn selbstbestimmt auf den Weg gebracht haben. 14 Zugänge sind eine beachtliche Anzahl, die eine Auswirkung auf die Vorbereitung hat. „Das Teambuilding ist natürlich ein großes Thema, da haben wir uns schon gut weiterentwickelt“, sagt HSG-Coach Hamid Derakhshan. Ansonsten lag bislang der Fokus auf der Offensive. „Wir gehen davon aus, dass uns unsere Gegner nächste Saison viel Ballbesitz gewähren. Zudem macht es den Jungs mehr Spaß und Freude nach vorne zu spielen“, sagt Derakhshan. Seit dieser Woche rückt nun aber das Verhalten in der Defensivarbeit in den Mittelpunkt.
Was lief bislang gut? Hamid Derakhshan hat nicht das Gefühl, mit einem runderneuerten Team zusammenzuarbeiten. „Wir haben uns schon gut gefunden und harmonieren gut“, sagt der HSG-Coach. Freude bereiten ihm auch die vielen Möglichkeiten in der Offensive. „Das sind wir sehr flexibel mit unseren unterschiedlichen Typen. Wir haben schnelle Spieler, aber auch robuste und den Typ Vorlagengeber“, erklärt Derakhshan. Entsprechend konnte sein Team in den bisherigen Testspielen sich schon viele Chancen erspielen und mit der Torausbeute ist der Coach auch zufrieden.
Das lief bislang nicht so gut? In der Defensive sieht der Coach wenig überraschend Nachholbedarf (siehe oben). „Wir kassieren zu viele Gegentore“, sagte Derakhshan noch vor dem Testspiel am Sonntag beim Oberligisten TSV-Meerbusch, das mit einer 0:5-Klatsche endete. „Das lag aber nicht nur an der Abwehr, da waren wir auch im Spielaufbau zu fehlerhaft“, meint der Chefcoach der HSG und ergänzt: „Der TSV hat genau den Finger in die Wunden gelegt, die wir schon vorher gesehen hatten. Das können wir nicht ignorieren.“
Wir präsentieren sich die Neuzugänge? Da gibt es aus Holzheimer Sicht nichts zu meckern. „Alle bringen sich ein und übernehmen Verantwortung. Ganz besonders wichtig ist die Führungsstärke, die einige mitbringen und in schwierigen Momenten in den Spielen und im Training zeigen. Das hat uns in der vergangenen Saison gefehlt“, erklärt Derakhshan. Freilich gefällt ihm auch, dass eine gute Atmosphäre herrscht und sich schnell eine Hierarchie entwickelt hat. „Jeder bringt seine individuellen Stärken ein. Wir sind zwar noch nicht bei 100 Prozent, aber zum Saisonstart sind wir bereit.“
Was ist in der kommenden Saison drin? Mit diesem Thema wollen die Holzheimer transparent umgehen. Sie haben sich vorgenommen, um den Aufstieg mitzuspielen. Wobei Transparenz bei diesem Kader auch leicht fällt. Alles andere als das Ziel Aufstieg wäre unglaubwürdig. Hamid Derakhshan ist es allerdings wichtig, nicht zu viel darüber zu reden, sondern die Ambitionen auf dem Platz mit guten Leistungen zu bestätigen. Was die Konkurrenz erzählt oder welche Erwartungen von außen an die HSG herangetragen werden, interessiert den Coach nicht. „Der Fokus muss auf uns liegen. Wir haben keine Zeit, uns mit anderen Dingen zu beschäftigen.“ Weil die HSG nicht für den Niederrheinpokal qualifiziert ist, steht nächsten Samstag daheim noch ein Test gegen den TSV Solingen an.