Korschenbroich Die Bühne als Sprungbrett

Korschenbroich · Sebastian Bente (28) aus Korschenbroich studierte an der Theaterschule Aachen und tourt als Sänger durch das Rheinland. Neben dem Schauspiel liegt ihm die künstlerische Organisation von Veranstaltungen am Herzen.

 Ob als Schauspieler, Sänger oder künstlerischer Organisator für Großveranstaltungen: Sebastian Bente aus Korschenbroich will hoch hinaus.

Ob als Schauspieler, Sänger oder künstlerischer Organisator für Großveranstaltungen: Sebastian Bente aus Korschenbroich will hoch hinaus.

Foto: L. Berns

Schon im Alter von fünf Jahren hat der heute 28-jährige Sebastian Bente aus Korschenbroich angefangen, Geige zu spielen — und damit legt er den Grundstein für seinen Beruf: Nach dem Abitur am Gymnasium Korschenbroich schlug er zwar die bürgerliche Laufbahn ein und begann, Germanistik und Musikwissenschaften zu studieren, doch einschlägige Bühnenerfahrungen zur Schulzeit haben in ihm den Wunsch geweckt, Schauspieler zu werden. "Ich bin zwar nie gerne zur Schule gegangen, aber in Korschenbroich und dem Gymnasium sehe ich meine Verbindung zu künstlerischen Dingen", resümiert Bente, der im Februar 2009 seinen Abschluss an der Theaterschule Aachen gemacht hat.

In mehr als drei Jahren wurde er dort unterrichtet in Gesang, Fechten, Sprecherziehung, Tanzen, Theatergeschichte — und natürlich im Schauspiel. "Die Theaterschule ist sehr konservativ, trotzdem habe ich viel mitgenommen", sagt er heute, "es war ein hartes Studium, aber — wie eine Professorin immer sagte — sehr besonders und elitär".

Noch wohnt Bente in Korschenbroich, aber Anfang 2011 zieht es ihn nach Berlin. "Dort wirke ich mit im künstlerischen Team für die Eröffnungs- und Abschlussfeiern der Schwimmmeisterschaft der Menschen mit Behinderung." Es gebe einen gewissen Regie-Aspekt, sei theatral und sehr emotional — mit viel Tanz, Musik und Schauspiel.

Sebastian Bente hat längst andere Kategorien für sich entdeckt. Sein unbedingter Wunsch ist es nicht, selbst auf der Bühne zu spielen. "Gesang und Inszenierungen sind für mich spannender. In meinem Beruf muss man offen sein. Seit meinem Abschluss habe ich kaum auf der Bühne gestanden." Sein kultureller Bezugspunkt ist Düsseldorf. "Dort habe ich schon auf einigen Vernissagen gesungen, ich empfinde das Publikum als sehr angenehm." Selbst geschriebene Stücke gehören ebenso zu seinem Repertoire wie Eigeninterpretationen von Hildegard Knef. " Ich liebe ihre Musik, weil sie so ,So ist das Leben halt' sind, lasse mich privat aber durchaus auch von Bach oder Bands wie Gossip begeistern. "

Wie auch beim Schauspiel sei es beim Gesang wichtig, echte Emotionen zu zeigen, um das Publikum zu erreichen. "Das ist nicht immer leicht, aber ich stelle dann Verbindungspunkte zur Figur oder zu einer Situation her, verstärke diese Gefühle und denke mich hinein." Einem Menschen auf der Bühne werde man in Bentes Augen trotzdem nie hundertprozentig gerecht, "aber das Annähern ist ein spannender Prozess".

Sein großes Ziel ist es, einmal den Conferencier im Musikal "Cabaret" zu spielen. "Gerne möchte ich aber auch Großveranstaltungen künstlerisch organisieren, etwa die Olympischen Spiele. Film wäre auch eine schöne Option."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort