Jüchen Die Bären-Sammler

Jüchen · Jürgen Kossak und seine Frau Elke aus Gierath sammeln seit mehr als 20 Jahren limitierte Teddybären von Steiff.Neben 250 plüschigen Gefährten mit Knopf im Ohr wohnen auch 140 Kunstpuppen unter dem Dach des Ehepaares.

 Jürgen Kossak mit einigen aus der großen Teddy- und Puppenschar, die das Einfamilienhaus des Ehepaares in Gierath "bevölkern" — manche Bären sind sogar bei Ausflügen mit dabei.

Jürgen Kossak mit einigen aus der großen Teddy- und Puppenschar, die das Einfamilienhaus des Ehepaares in Gierath "bevölkern" — manche Bären sind sogar bei Ausflügen mit dabei.

Foto: NGZ

Jürgen Kossak ist Betriebsschlosser und arbeitet im Schichtdienst. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Fußball-Analytiker und Schiedsrichter — und er hat ein weiteres Hobby, das wohl kaum jemand vermuten würde: Er sammelt Teddybären von Steiff.

Angefangen habe die Sammelleidenschaft 1987 bei der Auflösung eines großen Mönchengladbacher Spielwarengeschäfts. "Dort haben wir den Reisepass-Bären von Steiff erstanden — fortan durfte er mit uns die halbe Welt bereisen", erzählt der 46-Jährige. Amerika, Mexico oder Ägypten, all das hat der Bär schon gesehen. Ihm folgte Erwin, eine limitierte Steiff-Edition, die gegen eine Spende für die Kinderkrebshilfe zu bekommen war. Mittlerweile zählt die Bären-Familie im Hause Kossak 250 Tiere mit treuen Knopfaugen — teils gehören sie zu sehr seltenen und wertvollen Exemplaren.

"Das ist jedoch kein seltenes Hobby", weiß Birgit Glöckler von "Bäradies". Doch 250 Kuscheltiere sind dann doch nicht alltäglich. Bis 1999 hat die Bayerin in Grevenbroich gewohnt und ein Geschäft mit Steiff-Bären geführt. Jetzt ist sie für ihre Kunden weiterhin via Internet da. "Viele Sammler geben ein Vermögen für die Bären aus oder fahren etliche Kilometer, um ein bestimmtes Exemplar zu erstehen."

Auch Jürgen Kossaks Frau Elke (47) hat die plüschigen Gefährten, die das Ehepaar auch bei Sonntagsausflügen begleiten, fest in ihr Herz geschlossen. 1992 kam eine weitere Leidenschaft hinzu: "Meine Mutter schenkte mir eine Künstlerpuppe — da war es um mich geschehen", sagt die kaufmännische Angestellte. Katharina feierte in diesem Jahr ihren 18. Geburtstag und muss sich die Liebe ihrer Puppeneltern mit nicht weniger als 139 Geschwistern teilen. "Sie brauchte ein Brüderchen, dann kam ein Schwesterchen, so hat sich die Familie nach und nach vergrößert." 80 der Puppenkinder sind so genannte "Puppen mit Seele" von Brigitte Lehmann. Sie modellierte jedes der Gesichter nach lebenden Kindern, so dass einzigartige Puppen entstanden sind.

Während der Liebling "Murmel", ein dunkelhäutiges Mädchen, zurzeit mit einigen Geschwistern im Wohnzimmer sitzen darf, haben die Puppen Denise, Alexander und Losa-Cherie in der ersten Etage des Einfamilienhauses ein eigenes Zimmer. Umringt von kleinen Geschwisterchen sitzen sie auf der gemütlichen Couch, während weitere auf dem Hochbett sitzen. "Jede Puppe hat ihr eigenes Plüschtier — sie sind ohnehin alle verschieden", sagt Elke Kossak. Sie kennt ihre "Kinder" genau. Unter dem Dach verteilen sich die anderen Puppen auf Stühlchen, in Laufställen oder auf dem Bett. "Für 2011 haben wir uns vorgenommen, dass Greta, ein kleines Fischermädchen, bei uns einzieht", sagt die Puppenmutter.

(NGZ)
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