Anstehenden Pumpmaßnahmen Dick hofft auf trockene Kälte

Anstehenden Pumpmaßnahmen · Die Finanzierung für die anstehenden Pumpmaßnahmen ist nicht gesichert. Trotzdem wird in Herrenshoff gepumpt, um überschüssiges Grundwasser abzusenken. Die Vorkehrungen für Raderbroich sind getroffen. Was erwartet der Bürgermeister für den Jahreswechsel?

 Die Pumpen auf dem Herrenshoffer See garantieren ihnen ein gutes Stück Sicherheit (von links): Karl Heinz Häusler, Manfred Risser und Gerhard Salzmann von der Grundwasser-Notgemeinschaft.

Die Pumpen auf dem Herrenshoffer See garantieren ihnen ein gutes Stück Sicherheit (von links): Karl Heinz Häusler, Manfred Risser und Gerhard Salzmann von der Grundwasser-Notgemeinschaft.

Foto: L. Berns

Korschenbroich Das Grundwasser-Problem hat Bürgermeister Heinz Josef Dick im Blick. Allerdings ist der Blick nicht so sorgenvoll wie in den Vorjahren: "Die Pumpen in Herrenshoff — auf dem See und an der Willicher Straße — arbeiten seit dem 10. Dezember, in Raderbroich ist die Pumpe einsatzbereit", erklärt Dick im Gespräch mit der NGZ. "Steigt der Pegel weiter an, kann die Pumpe auch dort in Gang gesetzt werden." Allerdings sieht Dick aktuell keine große Gefährdung: "Vom bislang schlimmsten Wasserstand in 2002 mit 40,61 Meter über Normal Null (üNN) sind wir genau einen Meter entfernt", bezieht sich Dick auf die aktuelle Pegelhöhe — gemessen in Kleinenbroich am Mevishof vom 19. Dezember.

Dennoch: Der Bürgermeister wünscht sich zunächst trockene Kälte, damit das Grundwasser nicht weiter ansteigt. Schließlich beeinflusst Dauerregen erfahrungsgemäß den Grundwasserstand zu Ungunsten der Bürger. "Wir beobachten seitens der Stadt die Messstände, auch zwischen den Feiertagen", so Dick, der froh ist, mit Teilschritten für den Nordwesten des Stadtgebietes kleine Erfolge erreicht zu haben. Hier nennt der Verwaltungschef zwei Punkte: Mit der Kappung des Neersbroicher Grabens fließt das Wasser nicht mehr nach Herrenshoff, sondern wird durch das Becken an der Gilleshütte direkt in die Niers umgeleitet.

Zudem führt Dick die große Baumaßnahme der NVV als einen Baustein der Patchwork-Lösung an, in deren Rahmen Ende Januar die Pumpen in Waldhütte/Lodshof wieder in Betrieb gehen. Eigens dafür wurde eine sechs Kilometer lange Leitung zum Wasserwerk Hoppbroich verlegt. Dort werden von der NVV pro Jahr zwei Millionen Kubikmeter abgepumpt, Wassermengen, die den Norden der Stadt nicht mehr belasten.

Zum Hintergrund: Seit mittlerweile zehn Jahren bestimmt das Grundwasser-Problem den Alltag vieler besorgter Menschen im Korschenbroicher Stadtgebiet. Sorgen, Ängste und Existenznöte wechseln sich je nach Jahreszeit und damit je nach Grundwasserstand ab. Ein Grund mehr für die Kreis-Grundwasser-Kommission, bei diesem für die Städte Korschenbroich und Kaarst vordringlichen Problem am Ball zu bleiben.

Für die Grundwasser-Notgemeinschaft Herrenshoff zieht Karl-Heinz Häusler zunächst eine positive Bilanz: "Die Pumpen am Baggersee wurden vom Abwasserbetrieb überholt." Allerdings lautet sein Appell weiterhin: "Solidarität zeigen", da von den erforderlichen 200 Bürgerverträgen erst 179 abgeschlossen werden konnten. Somit fehlen noch etwa 4000 Euro an der benötigten Summe von 28 000 Euro zur Finanzierung der Pumpkosten bis Ende Mai 2010. Entsprechende Vordrucke liegen im Jugendheim aus.

Zur Sache Blamabel

(RP)
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