Fechten Säbelfechter sind nach Silber im Teamwettbewerb enttäuscht

Dormagen · Eine umstrittene Kampfrichterentscheidung beschert Raoul Bonah, Lorenz Kempf und Co. im Finale der U23-EM eine 44:45-Niederlage gegen Rumänien.

 Enttäuscht über Silber: Frederic Kindler, Luis Bonah, Trainer Dan Costache, Lorenz Kempf und Raoul Bonah (v.l.).   Foto: A. Bizzi

Enttäuscht über Silber: Frederic Kindler, Luis Bonah, Trainer Dan Costache, Lorenz Kempf und Raoul Bonah (v.l.). Foto: A. Bizzi

Foto: Augusto Bizzi

Die große Aufholjagd blieb unbelohnt: 34:40 lagen die deutschen Säbelfechter im Finale des Mannschaftswettbewerbs bei der U23-Europameisterschaft im bulgarischen Plovdiv im Hintertreffen, als die beiden Bronzemedaillengewinner des Einzelwettbewerbs zum finalen Showdown die Planche betraten.

Treffer um Treffer brachte Raoul Bonah (TSV Bayer Dormagen) im Gefecht gegen George Dragomir die deutsche Equipe wieder heran, bis zum Gleichstand von 44:44. Der letzte Treffer musste über EM-Titel oder Silbermedaille entscheiden. Nach mehreren Aktionen beider Fechter, die der Kampfrichter ohne Wertung ließ, fiel dann der Schlusstreffer für George Dragomir, der den Rumänen den 45:44-Sieg und den Titelgewinn sicherte. Sehr zum Unmut und Unverständnis von Nachwuchs-Bundestrainer Dan Costache: „Ich bin stolz auf die Mannschaft,“ sagte der Dormagener nach dem Finale, „sie haben den ganzen Tag eine tolle Leistung gezeigt. Dass am Ende die Entscheidung vom Kampfrichter gegen uns fällt, trübt da ein bisschen die Freude.“ Was ihm und seinen Schützlingen – neben Raoul Bonah noch dessen im Finalgefecht nicht eingesetzter Bruder Luis, Lorenz Kempf (alle TSV Bayer Dormagen) und Frederic Kindler (TSG Eislingen) – bei der Siegerehrung auch deutlich anzusehen war.

Auf dem Weg ins Finale hatten sich die deutschen Säbelfechter mit 45:28 gegen die Ukraine und im Halbfinale mit 45:42 gegen Russland durchgesetzt, das sich anschließend im Gefecht um Platz drei mit 42:45 gegen Italien geschlagen geben musste. Die Italiener waren im Halbfinale ebenfalls hauchdünn mit 44:45 an Rumänien gescheitert, auch da setzte George Dragomir den entscheidenden letzten Treffer zum Sieg gegen Vize-Europameister Leonardo Drossi und ebnete Rumänien den Weg ins Finale.

. Wie erwartet Lehrgeld mussten dagegen die deutschen Nachwuchsfechterinnen im Säbel-Wettbewerb zahlen. Liska Derkum, Katharina Peter (beide TSV Bayer Dormagen) und Anna-Lena Bürkert (FC Würth Künzelsau) verloren ihr Auftaktgefecht gegen Weißrussland deutlich mit 25:45. In den anschließenden Platzierungsgefechten sorgte das Trio wenigstens für einen versöhnlichen Abschluss der Titelkämpfe: Zunächst setzten sie sich mit 45:37 gegen die Ukraine durch, dann schluegen sie Georgien mit dem gleichen Resultat, was in der Endabrechnung Platz neun für die deutsche Equipe bedeutete.

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