Fußball-Landesliga Derby in Holzheim kann Erwartungen nicht erfüllen
Holzheim · Der schon am zweiten Spieltag angesetzte Derbyklassiker zwischen der HSG und dem Nachbarn SC Kapellen war mit Spannung erwartet worden. Doch ein wirklich hochklassiges Spiel sahen die Zuschauer nicht, Tore gab es letztlich auch keine zu bestaunen.
Gleich am zweiten Spieltag der neuen Saison der Fußball-Landesliga kam es zum Lokalduell zwischen der Holzheimer SG und dem SC Kapellen. Wobei die Erwartungen an ein hochklassiges Match noch höher waren als in der Vergangenheit. Schließlich hatten die gastgebenden Holzheimer in den vergangenen Monaten mit zahlreichen spektakulären Neuverpflichtungen für Aufsehen gesorgt, das Ziel Aufstieg ausgerufen und damit den Fokus auf sich gelenkt. Doch den hohen Erwartungen wurde die wegen des Neusser Schützenfestes auf Donnerstagabend vorgezogene Partie nicht gerecht. Weder am Spielfeldrand, wo an einem lauen Sommerabend „nur“ knapp 500 Zuschauer gekommen waren, noch auf dem Feld. Bei beiden Mannschaften stand nach den Auftaktniederlagen am vergangenen Wochenende Risikovermeidung an erster Stelle, so dass ein 0:0 die letztlich die logische Konsequenz war.
„Das 0:0 hätte ich vorher unterschrieben. Schließlich hat Holzheim eine brutal gute Mannschaft, aber wir haben es gut verteidigt und kaum etwas zugelassen“, meinte Kapellens Sportlicher Leiter Jörg Ferber nach der Partie. Nach der 1:4-Heimniederlage war den Gästen von Beginn anzumerken, dass ihr Hauptaugenmerk darauf lag, gut sortiert und diszipliniert zu stehen, um den Holzheimer möglichst wenig Raum zu geben und auf Umschaltmomente zu lauern. So hatte die HSG zwangläufig viel Ballbesitz, konnte damit aber lange nicht wirklich etwas fangen. Auch weil sie nach der Auftaktpleite in Velbert nicht bereit war, volles Risiko zu gehen. So fehlte es an Bewegung, Ideen und an der letzten Entschlossenheit auf das 1:0 zu gehen, wobei das in der besten Phase der Holzheimer durchaus hätte fallen können. Zunächst nach einem Elfmeter, den es eigentlich hätte geben müssen, nachdem der starke Simon Büchte klar sicht- und hörbar im Kapellener Strafraum gefoult worden war, der Schiedsrichter aber laufenließ. Zwei Minuten vor der Pause war es dann Hiromasa Kawamura, der bei einem tiefen Lauf die SCK-Abwehr ausnahmsweise mal schlecht aussehen ließ, dann aber mit seinem Abschluss scheiterte, während innen Sturmpartner Oguzan Ayan lauerte. Wenig später war es Ayan selber, der mit einem tollen Dropkick aus spitzem Winkel an SCK-Keeper Jan Pillekamp scheiterte.
Nach dem Seitenwechsel waren es zunächst die Holzheimer, die weiter die besseren Szenen hatten. Nach einer Kopfballablage von Baran Bal war es der in Hälfte eins ziemlich unauffällige Maik Odenthal, der sich das Spielgerät zwar stark auf den Fuß legte, dann aber 13 Metern nur ein Schüsschen zustande brachte. Einige Minuten später zog Odenthal noch mal einen Freistoß aus dem Halbfeld aus rund 25 Meter aufs Tor, doch Pillekamp klärte sicher zur Ecke. In der Folge schien es allerdings so, als hätte beide Mannschaften einen Nichtangriffspakt geschlossen. Kapellen stand weiter gut und ging konsequent in die Zweikämpfe, während Holzheim sich mit und ohne Ball viel zu wenig bewegte, um die Gäste in Verlegenheit zu bringen. Und am Ende waren es sogar die Kapellener, die fast noch einen Lucky Punch gesetzt hätten. Als die HSG nämlich einen Fehler im Spielaufbau fabrizierte, schnappte sich der ansonsten abgemeldete Nils Mäker den Ball und versuchte nach einigen Schritten, aus rund 30 Metern den Ball über den herausgeeilten HSG-Keeper Johannes Kultscher ins Tor zu heben. Doch der Schuss ging knapp rechts vorbei. Allerdings waren die Gäste dann in der fünfminütigen Nachspielzeit am Drücker, blieben aber auch glücklos.
„Vom Ergebnis bin ich natürlich enttäuscht. Aber ich bin der Meinung, dass mit ein wenig mehr Klarheit und Coolness im letzten Drittel mehr möglich gewesen wäre. Zudem haben wir uns hinten im Vergleich zum ersten Spiel klar gesteigert und so gut wie nichts zugelassen“, meinte HSG-Coach Hamid Derakhshan und ergänzte: „Wir müssen uns noch finden. Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen.“