Basketball So viel „Elephants“ steckt in Stürzelberg

Rhein-Kreis · Zum Derby in der Zweiten Basketball-Regionalliga treten die Gäste am Samstag mit fünf ehemaligen Grevenbroichern in der Schlossstadt an. Trainer Philipp Schnelle: „Es ist für uns eine Ehre, bei der Nummer 1 im Rhein-Kreis zu spielen.“     

 Sven Schermeng (l.) trug in der Regionalliga unter Trainer und Manager Hartmut Oehmen das Trikot der Elephants Grevenbroich.

Sven Schermeng (l.) trug in der Regionalliga unter Trainer und Manager Hartmut Oehmen das Trikot der Elephants Grevenbroich.

Foto: Reuter

Elefan(t)s, die die Basketballer schon länger begleiten, werden sich am Samstagabend (19.30 Uhr, Sporthalle Gustorf) beim Anpfiff der Partie in der Zweiten Regionalliga zwischen den NEW‘ Elephants und der TG Stürzelberg womöglich verwundert die Augen reiben: „Ist das nicht der ..? Und der da, hat der nicht auch mal ..? Und der ganz sicher!“ Ja, es stimmt. Im Team der Gäste steckt die volle Ladung Grevenbroich. Trainer Philipp Schnelle könnte mit Timo Alt, Sven Schermeng, Florian Kock, Matthias „Slim“ Brüggemann und Jo Lange sogar eine gar nicht mal schlechte Startformation mit auch schon an der Erft tätigen Spielern bestücken.

Schermeng, Lange und Alt waren auch schon im letzten und bislang einzigen Pflichtspiel zwischen den beiden besten Basketball-Teams im Rhein-Kreis dabei. 2018 war das. Kurz vor Weihnachten unterlagen die von Lukas Solf trainierten Stürzelberger – damals als Oberligist auf dem Weg zum Meistertitel – dem übermächtigen Regionalligisten aus der Schlossstadt mit Simon Bennett auf der Bank vor rund 200 Zuschauern nach durchaus ansprechender Leistung mit 55:93 (siehe Infokasten). Obwohl sich die Klubs nun in der 2. Regio zum ersten Mal auf Augenhöhe begegnen, sind Schnelle die Kräfteverhältnisse schon noch bewusst. Er sieht das Duell „mit der Nummer 1 im Rhein-Kreis“ als „Ehre für unseren Verein“ an und „als Bestätigung für die hier in den vergangenen zehn Jahren geleistete Arbeit.“

Der Grevenbroicher Timo Alt (r.) traf mit der TG Stürzelberg schon 2018 im Achtelfinale des WBV-Pokals auf die NEW‘ Elephants.

Der Grevenbroicher Timo Alt (r.) traf mit der TG Stürzelberg schon 2018 im Achtelfinale des WBV-Pokals auf die NEW‘ Elephants.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Das nach dem so schmerzhaften Abstieg aus dem WBV-Oberhaus nahezu komplett neu zusammengestellte Team der Hausherren muss ohne diesen emotionalen Push auskommen. „Für uns ist das halt eine undankbare Aufgabe“, sagt Trainer Ken Pfüller nüchtern. Er weiß natürlich um die Qualität zwar inzwischen in die Jahre gekommener, aber immer noch gefährlicher Routiniers wie Schermeng, Brüggemann und Lange, den er in der so schwierigen vergangenen Saison sogar zu einer Rückkehr nach Grevenbroich hatte bewegen wollen. „Stürzelberg war im Vorjahr immerhin Vierter.“ Von seinem zuletzt auch beim 78:64-Sieg im Topspiel gegen die TG Düsseldorf erfolgreichen Matchplan, den Kontrahenten mit hohem Tempo und einer Pressverteidigung über 40 Minuten hinweg „ordentlich unter Druck zu setzen“, will er auch im Kreisderby nicht abrücken. „Denn es gibt in dieser Liga nur wenige Mannschaften, die in der Lage sind, dem zu widerstehen.“

 Der erstligaerfahrene Jo Lange spielte bis 2016 an der Erft.

Der erstligaerfahrene Jo Lange spielte bis 2016 an der Erft.

Foto: Linda Hammer/Hammer, Linda (lh)

Die zur Verfügung stehenden Trainingseinheiten hat Schnelle darum vor allem darauf verwendet, seine Jungs auf diese Presse vorzubereiten. „Wir haben an verschiedenen Offensivsystemen gefeilt.“ Dass neben Lars Terlecki auch der für den Ballvortrag so ungemeim wertvolle Timo Neubert verletzt ausfällt, schmerzt ihn ganz besonders, wenngleich er das Spielgerät bei Sven Schermeng ebenfalls in den besten Händen weiß.

Die Grevenbroicher müssen in Marc Rass auf einen ihrer besten Schützen verzichten. Pfüller ist jedoch froh, dass sich die in Düsseldorf ohne gegnerische Einwirkung erlittene Blessur am hinteren Oberschenkel als nicht ganz so gravierend herausgestellt hat. Der 35-Jährige sollte in der Rückrunde wieder bei hundert Prozent sein. Seine Rolle im Angriff neben Topscorer Casey Carpinello könnten sich bis dahin Din Pobric und Fabian Berens teilen.

Wie das am Samstag in Grevenbroich laufen soll, ist für Schnelle ziemlich klar: „Wir wollen versuchen, das Spiel lange offenzuhalten, uns vernünftig zu präsentieren und da zu sein, wenn sich die Chance ergibt.“ Dass sich in seinem Kader so viele Akteure mit einer Grevenbroicher Vergangenheit befinden, sorge vielleicht für einen Schuss Extramotivation, führe aber nicht zu Ressentiments, versichert er: „Da gibt es kein böses Blut.“ Und darum betont er ausdrücklich: „Das Spiel in Grevenbroich ist für uns ein absolutes Highlight, ein Bonbon sozusagen. Das Spiel in der Woche darauf gegen die Bergischen Löwen ist für uns aber zehnmal wichtiger.“

Für Pfüller ist der Fall ohnehin klar: „Wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir jeden Gegner schlagen.“        

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