Handball-Regionalliga Derby als wohl letzte Chance für den Neusser HV

Neuss · Für die Regionalliga-Handballer des NHV läuft in letzter Zeit auch wegen ihrer schwierigen Trainingsbedingungen nicht viel zusammen. Nun wird am Mittwoch die Partie gegen den Aufstiegsanwärter TV Korschenbroich nachgeholt.

Zum bislang letzten Mal war der TV Korschenbroich im April 2022 in der Hammfeldhalle zu Gast und gewann nur knapp gegen den Neusser HV, hier mit Daniel Zwarg beim Wurf.

Zum bislang letzten Mal war der TV Korschenbroich im April 2022 in der Hammfeldhalle zu Gast und gewann nur knapp gegen den Neusser HV, hier mit Daniel Zwarg beim Wurf.

Foto: Andreas Woitschützke

Im Nachholspiel der Handball-Regionalliga treffen am Mittwoch (20.15 Uhr) in der Hammfeldhalle der Neusser HV und der TV Korschenborich aufeinander. Die Vorzeichen sind gegenüber den Vorjahren jedoch komplett unterschiedlich. Der TV Korschenbroich ist als Tabellenzweiter meilenweit enteilt. Wollen die Neusser noch mal ein klares Signal in Richtung Klassenverbleib senden, so bietet das Derby die wohl letzte Chance.

Zuletzt beklagte der NHV immer wieder die widrige Trainingssituation. Vor dem Lokalduell konnte jedoch Abhilfe geschaffen werden, denn am Montag gab es die Möglichkeit, zusammen mit der zweiten Mannschaft von Treudeutsch Lank zu trainieren, wo Haftmittel erlaubt waren. „Ich hoffe, dass wir so nicht erneut eine lange Gewöhnungsphase an das Haftmittel haben wie bisher“, sagt NHV-Coach Julian Fanenbruck. Eines ist jedoch klar, der NHV steht mit dem Rücken zur Wand. So wie die Lage aktuell in den höheren Ligen ist, wird es wahrscheinlich nur einen Absteiger geben, allerdings beträgt der Rückstand auf den Vorletzten MTV Dinslaken bereits fünf Punkte. „Natürlich würde es der Mannschaft einen Extra-Schub geben, könnten wir das Derby gewinnen. Identisches erwarte ich, wenn wir Korschenbroich sehr lange ärgern. Motivieren brauche ich die Jungs für dieses Spiel bestimmt nicht. Die Teams kennen sich in- und auswendig. Und dann treffen sie noch auf ehemalige Mitspieler, mit denen sie weiterhin ein tolles Verhältnis haben und auf ihren Ex-Trainer.“ Fanenbruck war in Neuss unter dem jetzigen Korschenbroicher Trainer Gilbert Lansen bis zu dessen nicht ganz geräuschlosem Abschied im Dezember 2021 Co-Trainer.

Das Verhältnis ist zwar nicht mehr so eng wie früher, aber sie gehen sich auch nicht aus dem Weg. „Natürlich begrüßen wir uns, wenn wir uns sehen und wir sprechen auch miteinander. Gilbert hatte unser Spiel gegen den BHC II beobachtet und nach dem Schlusspfiff haben wir uns noch ausgetauscht.“ Im Moment befindet sich der NHV in einer etwas prekären Situation, was die nächste Saison betrifft. In den Monaten Januar und Februar stellen die Klubs die Weichen für die neue Spielzeit, allerdings ist es noch ungewiss, welche Liga es für die Neusser werden wird. „Es wäre fahrlässig nicht zweigleisig zu planen“, betont Fanenbruck. „Dabei werden wir unseren Weg allerdings nicht verlassen und weiterhin auf talentierte Spieler setzen. Sollten wir in die Oberliga absteigen, müssen wir das Jahr darauf eben versuchen, dieses Missgeschick wieder rückgängig zu machen.“

Apropos Abstieg: Für Gilbert Lansen bringt das Derby die emotional schwierige Situation mit sich, dass er seinen Ex-Verein und damit einigen seiner früheren Schützlinge mit einem TVK-Sieg einen entscheidenden Schlag versetzten kann. „Natürlich war der Abgang aus Neuss nicht schön, aber das habe ich mittlerweile gut verarbeitet“, betont der Korschenbroicher Trainer. „Ich glaube auch nicht daran, dass wir der Sargnagel für Neuss sein werden, wenn wir dieses Spiel gewinnen. Die Punkte hat der NHV woanders liegen gelassen, wie etwa gegen Langenfeld, Dinslaken oder den Bergischen HC.“

Es ist nicht von der Hand zu weisen, der TVK geht als der große Favorit ins Rennen, Lansen warnt allerdings davor, das Spiel im Vorfeld als entschieden zu betrachten. „Es ist ein gut aufgestelltes Team, hat das Potenzial bisher jedoch zu selten auf das Parkett gebracht. Es wäre blauäugig zu sagen, wir werden auf jeden Fall gewinnen. Natürlich nehmen wir die Rolle des Favoriten an, müssen in der Partie das aber dann aber auch unter Beweis stellen.“ Ein Nachteil könnte sein, dass viele der Neusser Spieler und auch Julian Fanenbruck Lansens Art, Handball spielen zu lassen, kennen. „Ein weiterer Faktor, der nicht unbedingt für uns spricht, ist die Tatsache, dass meine Jungs Spiele innerhalb der Woche überhaupt nicht mögen. Viele von ihnen kommen direkt vom Job zur Sporthalle“, erklärt Lansen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort