Olympische Der Weg nach London ist lang

Olympische · Offiziell nominiert ist noch keiner der heimischen Kandidaten für die XXX. Olympischen Sommerspiele in London. Doch für einige aus dem 13-köpfigen "Perspektivteam" der Stiftung Sport rückt die Entscheidung näher

Olympische: Der Weg nach London ist lang
Foto: Britta Prümm

Am Ende wird es zugehen wie im Kinderlied von den zehn kleinen Negerlein – die Zahl der Olympiakandidaten aus dem Rhein-Kreis wird sich in den kommenden Wochen immer weiter verringern. Dreizehn sind es derzeit, die dem von der Sparkassenstiftung Sport ins Leben gerufenen und finanzierten "Perspektivteam 2012" angehören.

Olympische: Der Weg nach London ist lang
Foto: Britta Prümm

Alle Dreizehn haben noch eine Chance, doch für einige könnte sie bereits an diesem Wochenende vorbei sein. Lisa Hug zum Beispiel muss sich bei den Deutschen Ringermeisterschaften in Aschaffenburg schon den Titel in der Klasse bis 72 Kilogramm sichern, um für eines der Olympia-Qualifikationsturniere nominiert zu werden.

 Nicolas Limbach wird Michael Vesper (oben v.l.), der Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbundes, in London auf jeden Fall treffen. Chancen auf Olympia haben auch Stefanie Kubissa und Björn Otto (unten v.l.).

Nicolas Limbach wird Michael Vesper (oben v.l.), der Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbundes, in London auf jeden Fall treffen. Chancen auf Olympia haben auch Stefanie Kubissa und Björn Otto (unten v.l.).

Foto: B. Prümm (2), S. Büntig, dpa

Stefanie Kubissa sollte beim Säbel-Weltcupturnier in Moskau tunlichst die Runde der besten 16, besser noch das Finale erreichen und dabei ihre nationalen Konkurrentinnen mit der Koblenzerin Alexandra Bujdoso an der Spitze hinter sich lassen. "In Moskau fällt die Entscheidung, ob überhaupt und wenn ja, welche deutsche Säbelfechterin in London dabei sein wird", sagt Olaf Kawald, Cheftrainer beim TSV Bayer Dormagen.

Von dessen Schützlingen wird ein Duo auf jeden Fall dabei sein. Da sich die deutsche Säbelmannschaft qualifiziert hat, sind auch drei deutsche Fechter im olympischen Einzelwettbewerb startberechtigt. Ein vierter reist mit einer so genannten P-Akkreditierung ebenfalls nach London, um im Falle einer Verletzung als Ersatzmann für den Teamwettbewerb zur Verfügung zu stehen, darf aber nicht im olympischen Dorf wohnen.

"Von zwei bis vier Dormagenern ist alles möglich", meint Kawald. "Gesetzt" ist Nicolas Limbach, der inzwischen wieder die Spitze der Weltrangliste vom Russen Alexej Yakimenko zurück erobert hat. Der EM-Dritte Max Hartung dürfte gleichfalls gute Karten haben. Einzelplatz drei wird wohl zwischen seinem zuletzt stark noch vorne drängenden Teamkollegen Benedikt Wagner und dem Tauberbischofsheimer Björn Hübner vergeben. Hübner hat allerdings wegen einer Handverletzung seit der WM im November kein Turnier mehr bestritten – das bringt, zumindest für die Rolle des Ersatzmannes, auch den vierten Dormagener Benedikt Beisheim wieder ins Spiel.

Einen Fingerzeig Richtung London könnte am Wochenende auch Hamza Touba erhalten: Der Neusser Boxer ist beim heute beginnenden, stark besetzten "Chemiepokal" in Halle am Start, trifft dort in der Klasse bis 49 Kilogramm unter anderem auf den Olympiazweiten von Peking, Serdanka Purevdag (Mongolei), und dem EM-Zweiten des vergangenen Jahres, den Russen Bilek Galanov. Die Entscheidung über die Olympiafahrkarte fällt dann beim europäischen Qualifikationsturnier vom 13. bis 22. April im türkischen Trabzon.

(NGZ)
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