100 Jahre VdS Nievenheim Als König Fußball Gesellschaft hatte

Nievenheim · Der VdS gehörte bis 2006 zu den besten Taekwondo-Vereinen Deutschlands.

 Peter van den Akker (l.) 2004 mit der EM-Dritten Esther Scholten.

Peter van den Akker (l.) 2004 mit der EM-Dritten Esther Scholten.

Foto: VdS

Bis Ende der 1960er-Jahre blieben die Fußballer als Sportfreunde Nievenheim unter sich, dann stießen auf Initiative des damaligen Vorsitzenden Fritz Ritterbach Judokas, Leichtathleten, Volleyballer und Taekwondokas, später auch Turner und Radsportler hinzu – der in der Folge über 1000 Mitglieder starke „Verein der Sportfreunde“, kurz VdS Nievenheim, war geboren.

Am nachhaltigsten in Erinnerung geblieben sind die Kampfsportler: 1974 hatte Peter van den Akker Taekwondo in den Rhein-Kreis und zum VdS Nievenheim gebracht. Er war der erste Trainer, der zu Beginn seiner Karriere als Funktionär per Kleinanzeige zum Training einlud. Knapp 40 Sportler kamen damals, und daraus wurde unter seiner Leitung einer der erfolgreichsten Taekwondo-Vereine Deutschlands. Zu den Schützlingen des gebürtigen Niederländers gehörten der viermalige Europameister Richard Schulz, der WM-Dritte Harald Schramm, Europameisterin Silvia Winkelmann und der zehnfache Deutsche Meister Christian Herberth. Nicht zu vergessen die seit 2015 mit dem  ehemaligen Hockey-Weltmeister Sebastian Draguhn (HTC SW Neuss) verheiratete Esther Scholten, Gewinnerin der Bronzemedaille bei den Europameisterschaften 2004 im norwegischen Lillehammer und sechsmalige Deutsche Meisterin. Auch als Landestrainer ließ van den Akker Nievenheim glänzen, während seiner fünf Jahre im Amt holten in Yilmaz Helvacioglu, Michael Arndt und Aziz Acharki drei seiner Schützlinge jeweils Welt- und Europameistertitel. 2006 wechselte der Erfolgscoach, dessen Verdienste um den Taekwondo-Sport mit der Sportplakette des Landes NRW sowie mit dem 6. Dan der Deutschen Taekwondo-Union gewürdigt wurden, jedoch mit seinen Kämpfern zum AC Ückerath, „der sich als ebenfalls erfolgreicher Kampfsportverein als Partner bestens eignete.“ In der Folge suchten weitere Abteilungen die Selbstständigkeit. Nachdem sich im August 2018 auch die Judoka zum JC Nievenheim formierten, wurde zum 1. Januar 2019 aus dem Mehrsparten- wieder ein reiner Fußballverein.

Die Kicker setzen als VdS Nievenheim die Tradition fort, haben die durchaus erfolgreichen Jahre in angenehmer Gesellschaft indes nicht vergessen. Gregor Schwermer, seit vielen Jahren der geschätzte Chronist des 1920 gegründeten Klubs, erinnert an verdiente Ehrenamtler wie Hubert Franzen, Herbert  Schiefer und Daniela Herz, „die den Mehrspartenverein in den vielen Jahrzehnten mit viel Einsatz und Umsicht geführt haben.“

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