Radsport Der „Spurt in den Mai“ ist längst in Arbeit

Büttgen · Lea Lin Teutenberg, im Vorjahr an der Seite von Olympiasiegerin Franziska Brauße ganz oben auf dem Treppchen, hat schon zugesagt. Am Tag darauf feiert das seit 1963 vom VfR Büttgen veranstaltete Straßenrennen runden Geburtstag.

 Das „Omnium der Ladies“ im Rahmen des Bahnrennens Spurt in den Mai des VfR Büttgen sah Mieke Kröger, Lea Lin Teutenberg und Franziska Brauße (v.l.) stets an die Spitze.

Das „Omnium der Ladies“ im Rahmen des Bahnrennens Spurt in den Mai des VfR Büttgen sah Mieke Kröger, Lea Lin Teutenberg und Franziska Brauße (v.l.) stets an die Spitze.

Foto: Dieter Staniek

Direkt nach der 41. Auflage des 1980 zum ersten Mal ausgetragenen Radklassikers im Sportforum Kaarst-Büttgen (das Straßenrennen feierte sogar schon 1963 Premiere und wird damit stolze 60) hatte Lea Lin Teutenberg gesagt: „Ich hoffe, nächstes Jahr bin ich hier mit meinem Vater und meinem Bruder am Start.“ Läuft! Die Zusage der 23-Jährigen, die Anfang Oktober bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Saint Quentin-en-Yvelines in Frankreich als Vierte im Ausscheidungsfahren und Siebte im Scratch das Ticket für die medienträchtige UCI Track Champions League gelöst hatte, hat der für die Akquise der Starterinnen zuständige Lars Witte schon im Sack. Und der Abteilungsleiter Radsport im VfR Büttgen ist sich ziemlich sicher, dass sich das Team um Gesamtleiter Friedhelm Kirchhartz mächtig ins Zeug legen wird, auch ihren im Vorjahr auf der Straße siegreichen Bruder Tim Torn sowie den mit 52 Jahren immer noch aktiven Vater Lars (zehn Siege auf Bahn und Straße in Büttgen) wieder zu verpflichten.

Beim Restart 2022 nach zweijähriger Corona-Pause hatte die erstklassig besetzte Doppelveranstaltung Maßstäbe gesetzt. So gingen im „Omnium der Ladies“ in Franziska Brauße und Mieke Kröger zwei der vier Fahrerinnen an den Start, die bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio mit dem deutschen Bahnvierer auf dem Weg zur Goldmedaille den Weltrekord gleich dreimal förmlich pulverisiert hatten. Mit Brauße, in Büttgen an der Seite von Lea Lin Teutenberg vorne, steht Witte in Kontakt. Ob sie kommt, „ist gerade in Klärung“, sagt er. Weitere Goldmädels könnten folgen. Der VfR wird wieder mit Alina Lange und Marlene Cleves (Vierte in Büttgen 2022) vertreten sein. Von Rang drei weiter nach oben gehen soll es für die starken Niederländerinnen Bianca Lust und Tessa Dijksman.

Bei den Männern gehört der mehrfache Weltmeister Theo Reinhardt zu den Stammgästen, im Vorjahr spurtete er in Büttgen mit dem vom Veranstalter ebenfalls hochgeschätzten Moritz Malcharek auf Rang eins im „Omnium der Asse“. Gut möglich, dass Reinhardt beim ehemaligen WorldTour-Profi Roger Kluge (ein Etappensieg beim Giro d‘Italia) Werbung fürs Holzoval an der Olympiastraße macht, sind die beiden doch mittlerweile Teamkollegen im Continental-Rennstall rad-net ROSE (jetzt rad-net Oßwald) mit Sitz in Hagen.

Kluge, in der vergangenen Saison noch beim belgischen Profi-Team Lotto-Soudal unter Vertrag, würde prächtig ins Portfolio des VfR passen: Der bald 37-Jährige wurde mit Reinhardt zweimal Weltmeister im Zweiermannschaftsfahren und im August holte sich das Duo in München auch erstmals den Europameistertitel in dieser Disziplin. Zuvor war Kluge unter anderem bereits Madison-Europameister mit Robert Bartko, gewann den EM-Titel im Omnium und bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking sicherte er sich Silber im Punktefahren.

Bemerkenswert: Die nach der Corona-Flaute auf mehr als 200 Mitglieder angewachsene Radsport-Abteilung des VfR Büttgen ist auch in diesem Jahr wieder hochaktiv. Anstatt 16 wie 2022 mit den Deutschen Bahnmeisterschaften im Juni als Höhepunkt stemmt der Verein bis Dezember diesmal zwar „nur“ zehn Veranstaltungstage, doch die haben es durchaus in sich (siehe Info-Kasten).

Darüber hinaus hat sich der VfR mit dem Team Sportforum als einziger deutscher Vertreter einen Startplatz in der renommierten Rennserie „De Schwalbe Topcompetitie“ in den Niederlanden gesichert. Zur Einstimmung geht es vom 3. bis 19. Februar ins Trainingslager nach Calpe an die spanische Mittelmeerküste. „Aber Rosenmontag sind wir zurück“, beruhigt Witte schmunzelnd. 

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