Lokalsport Der SCK kann’s noch

Dass sich Horst Steffen nach dem Schlusspfiff ganz besonders viel Zeit nahm, um jeden seiner Spieler abzuklatschen und ihm zu gratulieren, zeigt, welche Bedeutung der Trainer des Fußball-Verbandsligisten SC Kapellen dem 1:0-Heimsieg (Halbzeit 1:0) gegen den Cronenberger SC beimaß.

Es war mehr als ein dreifacher Punktgewinn im Spitzenspiel, der die Erftstädter zurück auf den ersten Platz brachte. Nämlich das Ende einer Durststrecke von vier sieglosen Spielen, das den bitter nötigen Rückenwind im Kampf um den Aufstieg entfachen könnte.

Die Betonung liegt allerdings auf könnte, denn es war nun wirklich keine fußballerische Offenbarung, was die beiden bislang besten Mannschaften der Saison gestern den rund 800 Zuschauern im Erftstadion boten. Während Kapellen stark begann, dann aber vor allem in der zweiten Hälfte stark abbaute, untermauerten die Gäste aus Cronenberg ihren Ruf, in der Fremde nicht viel bewegen zu können.

Allenfalls in der Schlussphase ließen die Wuppertaler aufblitzen, wieso sie nach dem Fast-Abstieg im Vorjahr in dieser Spielzeit ganz vorne mitmischen. Als ihnen der SCK in der Schlussphase die Räume ließ, waren sie dem Ausgleich sehr nah.

"Die zweite Halbzeit war wirklich nicht gut. Mit ein wenig Pech, kann so ein Spiel auch noch verloren gehen. Aber dieses Mal war das Glück eben auf unsere Seite", verlor Horst Steffen auch im Augenblick des Triumphs nicht den Blick für die Realität. Doch er stand selbst lange genug auf dem Feld, um zu wissen: "Das war einfach sehr wichtig für das Selbstvertrauen. Egal, wie der Sieg letztlich zustande gekommen ist."

Und dass es den Erftstädtern nach den schlechten Ergebnissen der jüngsten Vergangenheit vor allem am nötigen Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten mangelt, war zwar nicht nur, aber ganz prägnant im Abschluss vielversprechender Aktionen zu erkennen.

Zum ersten Mal schon nach zwei Minuten, als Mittelfeldspieler Hüseyin Ince nach einem beherzten Start seiner Mannschaft plötzlich im Cronenberger Strafraum freie Schussbahn hatte, aber nur das Außennetz traf. Rund zwanzig Minuten später war es Thomas Tröster, der sich durch ein schönes Dribbling am Strafraum in eine gute Position gebracht hatte, die Flanke auf die freistehenden Kollegen aber im Toraus landete.

In der zweiten Hälfte war es zwei Mal Toni Fernandez (66./68.), der sich Chancen entgehen ließ, die er im alten Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit versenkt hätte, und einmal legte sich Mathias Labusga einen Ball zu weit vor, dem ihm der eingewechselte Ex-Profi Bachirou Salou per Hackentrick in den Lauf gespitzelt hatte.

Nur gut, dass Frank Klasen im ersten Durchgang einen Geistesblitz hatte, als er er einen Außenrist-Zuckerpass in den Lauf von Toni Fernandez spielte. Der Torjäger außer Dienst zeigte seine Klasse, in dem er seinem Bewacher im Strafraum so weit enteilte, dass sich CSC-Torwart Christian Hermes nur noch mit einem Foul zu helfen wusste.

Den anschließenden Strafstoß zitterte Frank Klasen ins Tor, denn Hermes war noch mit einer Hand am Ball. Doch gestern war das Glück eben auf Seiten der Kapellener, was sich auch in den letzten zehn Minuten zeigte, als Cronenberg durch die eingewechselten Nino Palland und Daniel Schmitz zwei hochkarätige Chancen vergab.

(NGZ)
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