Jüchen Der Mann am Borussen-Steuer

Jüchen · Der Gierather Markus Breuer ist Zeugwart von Borussia Mönchengladbach und fährt den Mannschaftsbus der Profi-Fußballer. Zum Rückrundenstart beginnt sein Arbeitstag am Samstag um 9.30 Uhr. Im Stadion ist es dann noch ruhig.

 Er ist der Steuermann für die Fohlen: Der Gierather Markus Breuer ist Busfahrer und Zeugwart bei Borussia Mönchengladbach. Mit dem Mannschaftsbus ist er quer durch Deutschland unterwegs.

Er ist der Steuermann für die Fohlen: Der Gierather Markus Breuer ist Busfahrer und Zeugwart bei Borussia Mönchengladbach. Mit dem Mannschaftsbus ist er quer durch Deutschland unterwegs.

Foto: Raupold

Wenn Borussia Mönchengladbach Samstagnachmittag in die Rückrunde startet, hat Markus Breuer seinen ganz persönlichen Anstoß bereits hinter sich. Der Arbeitstag des Gierathers beginnt um 9.30 Uhr. Es ist ein leiser Start in den Tag: Markus Breuer geht in die Kabinen des Borussia-Parks und hängt die Trikots für die Borussenprofis auf.

Draußen, im Stadion, ist es dann noch ruhig. Gespenstisch ruhig. Später werden hier 50.000 Fans ihrem Verein den Rücken stärken. Sie werden singen und mitfiebern, wenn die Elf vom Niederrhein auf Torejagd geht. Doch jetzt hat Markus Breuer das Stadion fast für sich alleine. Der 39-Jährige ist Zeugwart und Busfahrer von Borussia Mönchengladbach.

Markus Breuer liebt seinen Job, und die Abläufe an einem Bundesligaspieltag. Unterstützt wird er bei seiner Arbeit von Doris Kohnen, um 12 Uhr stößt Rolf Hülswitt dazu. "Er ist für die Schuhe und die Bälle verantwortlich", erklärt Breuer. Bei der Ankunft von Hülswitt ist der Borussen-Fahrer aber erst mal unterwegs: Er holt die Mannschaft vom Hotel ab. Ab 12.30 Uhr lädt er dort das Material der Physiotherapeuten ein, um 14 Uhr geht es im vollbesetzten Bus zurück ins Stadion.

Jetzt ist es im Borussia-Park nicht mehr ruhig. Die ersten Fans sind da, das Stadion füllt sich. Für Markus Breuer steht erst mal eine Besprechung mit dem Zeugwart der Gastelf an. Heute kommt der VfL Bochum. "Wir besprechen, in welchen Trikots die Mannschaften auflaufen", sagt Breuer. "Sie dürfen sich auf dem Platz ja farblich nicht zu ähnlich sein." Deshalb muss der Schiedsrichter sein Okay für die gewählten Trikots und Stutzen geben.

Markus Breuer erledigt seinen Job mit Sorgfalt. Er ist einer von vielen Helfern, die für den reibungslosen Ablauf eines Bundesligaspieltags sorgen. Um 15.30 Uhr nimmt Markus Breuer auf der Borussen-Bank am Spielfeldrand Platz. Auch während des Spiels kann sein Einsatz gefragt sein — zum Beispiel, wenn ein Trikot bei einem Zweikampf reißt. Oder wie unlängst bei einem Freundschaftsspiel: Da brauchte Torhüter Logan Bailly neue Handschuhe.

Erst nach dem Schlusspfiff legt sich die Anspannung bei Markus Breuer. Die Trikots werden eingesammelt und gehen an die Großwäscherei Trost, die sie reinigt. Zum Ausklang des Arbeitstages haben er und Rolf Hülswitt ein Ritual: Sie essen eine Bratwurst und lassen den Spieltag Revue passieren.

Ab Mitte der Woche bereitet sich Markus Breuer dann auf das Auswärtsspiel bei Hertha BSC Berlin vor. Alle Trikots werden in vierfacher Ausfertigung eingepackt, dazu jede Menge anderes Material. Da kommt einiges zusammen. "Ich fange meist schon ab Mittwoch an, den Bus für die Fahrten zu packen", sagt Breuer. Während die Mannschaft zum Beispiel nach Freiburg mit im Bus sitzt, geht es für die Profis im Flieger nach Berlin. Markus Breuer tritt die Hinfahrt daher alleine im Bus an. Die Mannschaft holt er am Flughafen ab.

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(RP)
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