Radsport Sven Thurau blickt optimistisch in die Saison

Neuss · Für seine sportliche Karriere investiert der junge Radprofi viel Zeit und Leidenschaft – auch während der Corona-Pandemie.

 Sven Thurau steht beim UCI-Continental-Team Dauner-Akkon unter Vertrag.

Sven Thurau steht beim UCI-Continental-Team Dauner-Akkon unter Vertrag.

Foto: Saskia Karbowiak

Natürlich spürt auch Sven Thurau die mit der Corona-Krise verbundenen Einschränkungen. Im vergangenen Jahr wurde ein Großteil der Radrennen abgesagt. Gemeinsames Training mit Teamkollegen war teilweise auch nicht möglich. Das hält den jungen Neusser jedoch nicht von einer intensiven Vorbereitung auf die anstehende Saison ab. Ganz im Gegenteil: „Im Winter schaffe ich die Grundlage für die Radrennen im Frühling und Sommer“, erzählt er. „Je näher die Rennen kommen, desto intensiver gestalte ich mein Training.“

Fünf bis sechs Mal pro Woche sitzt Thurau im Sattel, dazu kommen Krafttraining und Laufeinheiten. Seine Leidenschaft für den Radsport entdeckte der 24-Jährige schon im Kindesalter. Als er mit acht Jahren bei einem Erste-Schritte-Rennen für Kinder an den Start ging, war es endgültig um ihn geschehen. Von da an wusste er genau, dass er Radprofi werden wollte. Seinem Verein, dem VfR Büttgen, ist er bis heute treu geblieben, auch wegen des Radsportforums vor Ort. „Die Bahn in Büttgen ist sehr gut, dort kann ich hervorragend trainieren. Ganz besonders im Winter.“

Seit 2017 fährt er beim UCI-Continental-Team Dauner-Akkon. Zu seinen größten Highlights zählen Starts bei der international bekannten Tour of Utah sowie der Deutschland-Tour, aber auch die Tour de Neuss und der Spurt in den Mai sind ihm wichtig. „Zur Tour de Neuss werden regelmäßig Fahrer eingeladen, die bei den größten Rennen wie der Tour de France oder dem Giro d’Italia dabei sind. Gegen sie in meiner Heimatstadt anzutreten, ist besonders aufregend für mich.“ Für Aufsehen sorgen möchte er in diesem Jahr vor allem beim Münsterland-Giro und dem Klassiker Rund um Köln. „Dort fahren auch die World-Tour-Teams mit. Deren Profis erhalten gewisse Mindestgehälter. Wer bei uns im KT-Bereich nicht mehr zur Schule geht, studiert in der Regel oder macht eine Ausbildung.“

So kam es, dass der junge Neusser nach dem Abitur am Gymnasium Norf erst eine Ausbildung als Speditionskaufmann machte und sich im Anschluss für ein BWL-Studium an der Universität in Köln entschied, das er in diesem Jahr mit dem Bachelor abschließen wird. Vorher steht für ihn und seine Kollegen Anfang April jedoch die Rhodos-Rundfahrt auf dem Programm. Thurau ist vorsichtig: „Ich hoffe sehr, dass dieses Jahr nicht genauso viele Rennen abgesagt werden wie 2020.“ Aber er bleibt auf jeden Fall dran. „Der Radsport ist wundervoll, aber auch mit vielen Einschränkungen verbunden. Trotz der Planungsschwierigkeiten müssen wir immer weiter trainieren, um fit zu bleiben, denn es kann jederzeit wieder losgehen. Von der Freizeit bleibt manchmal nicht viel übrig. Aber es lohnt sich definitiv!“

Der junge Profi blickt optimistisch nach vorne. Klar, das Training mit seinen Freunden und Teamkollegen habe ihm im vergangenen Jahr sehr gefehlt, umso mehr genieße er nun die Zeit, die er mit ihnen verbringen dürfe. „Und es ist schön zu sehen, dass sich in der Corona-Pandemie viele Leute ein Rennrad angeschafft haben.“ Sein Tipp für Anfänger: „Meldet Euch im Verein an, sobald man dort wieder trainieren kann. Oder erstellt euch einen Account bei der kostenlosen Fitness-App Strava. So kann man mit anderen Radfahrern in Kontakt treten, die eigene Leistung genauer betrachten und vergleichen. Wer möchte, kann sich mit einem anderen Sportler zum Training verabreden. Das motiviert sehr.“

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