Hockey Der HTC hat keine Angst vor dem Aufstieg

Neuss · Zum Auftakt der Rückrunde empfängt der Hockey-Zweitligist aus Neuss am Samstag den unbequemen Lokalrivalen Gladbacher HTC.

 Gleich schlägt’s ein: Mit dem Heimspiel gegen den Gladbacher HTC eröffnet der HTC SW Neuss am Samstag die Rückrunde in der 2. Bundesliga Nord.

Gleich schlägt’s ein: Mit dem Heimspiel gegen den Gladbacher HTC eröffnet der HTC SW Neuss am Samstag die Rückrunde in der 2. Bundesliga Nord.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Nein, für halbgare Aussagen im Wischiwaschi-Stil ist Matthias Gräber, der für alle nur der „Schwatte“ ist, nicht zu haben. „Den Aufstieg“, stellt der Spielertrainer des Hockey-Zweitligisten HTC SW Neuss deshalb klar, „würden wir schon mitnehmen.“ Und warum auch nicht? Wer zur Saison-Halbzeit als Tabellenzweiter nur einen Punkt hinter der Spitze liegt, der ist zum ernsthaften Flirt mit dem Oberhaus quasi verpflichtet.

Frühstart mit Hindernissen. Und genau darum gönnten sich die Schwarz-Weißen nach dem eher unnötigen Abstieg aus der Hallen-Bundesliga auch nur eine knapp 14-tägige Auszeit. „Wir haben zunächst mal fast sechs Wochen nur Athletik gemacht“, sagt der Coach. Das hatte zwei große Vorteile: Zum einen ist das Team nun konditionell auf der Höhe und zum anderen kaschierten die Einheiten in der Fitnessbude und im Wald die mangelhafte personelle Ausstattung. Weil er seine Jungs nämlich nie alle gleichzeitig an Bord hatte, verzichtete Gräber lieber auf eine intensive Testspiel-Rallye und forderte stattdessen jeden Spieler individuell.

Polen-Connection Der eine geht, der andere kommt: Patryk Pawlak hat nach der Hallensaison in seiner Heimat inzwischen ein Studium aufgenommen und steht damit ebenso nicht mehr zur Verfügung wie sein in der Hinrunde im Tor eingesetzter Landsmann Dawid Wrobel. Dafür kehrt nun auch auf dem Feld Tomasz Górny (Schulter-OP) in den aktiven Kader zurück. Jacek Kurowski verbrachte die vergangenen Wochen mit der polnischen Nationalmannschaft unter anderem in Malaysia und soll am Freitag endgültig zum Team stoßen. Probleme, den 20-Jährigen (wieder) zu integrieren, befürchtet Gräber nicht. „Das ist bei ihm sehr leicht.“

Die Neuen So richtig neu sind  die Neuen eigentlich nicht: Der im Herbst vom Düsseldorfer HC zum HTC zurückgekehrte Konstantin „Tatti“ Hayner hat bereits in der Halle eindrucksvoll nachgewiesen, dass er die von allen erhoffte Verstärkung im Tor ist. Auch Rückkehrer Felix Degen, der im vergangenen Sommer noch beim Kahlenberger HTC seinen Dienst schob, trug schon in der Halle das Neusser Trikot.

Dem Nachwuchs eine Chance Schon als ihr Trainer bei den B-Junioren hatte Gräber sieben Akteuren aus eigener Produktion versprochen, sie in die Bundesliga-Truppe einzubauen. Nun als A-Junioren ergreifen fünf Spieler im Alter von 16 Jahren diese Chance: Hagen Dirks kann sich hinter Hayner und dem bereits 43-jährigen Marcin Pobuta in aller Ruhe entwickeln. Definitiv zum Einsatz kommen sollen im Erstliga-Unterhaus auch seine Teamkollegen Carl König, Philipp van Opbergen, Florian Haeff und Lutz Kramer.

Bewährtes aus Pakistan Stürmer Sibtain Raza, daheim gerade Papa geworden, steht bei der Mannschaft im Wort, deutlich mehr zu zeigen als in der Hinrunde. Obwohl er erst am Mittwoch  in Düsseldorf gelandet ist, steht für seinen Trainer bereits jetzt fest: „Er ist definitiv fitter als in der Hinrunde.“ Auch wenn sein Einsatz wegen anstehender Spielverpflichtungen in Pakistan auf der Kippe stand, kann der HTC weiterhin auf die Qualitätsarbeit von Abbas Haider bauen.

Pechvogel Raus ist dagegen erstmal Matthis Schäfer. Der 24-Jährige, dem Gräber im Sommer „den nächsten Schritt“ durchaus zugetraut hätte, erlitt im Urlaub auf Bali beim Baden im Indischen Ozean eine Schultereckgelenksprengung und fällt damit für Monate aus.

Der erste Gegner Gleich zum Auftakt geht es am Samstag (16 Uhr) an heimischer Jahnstraße gegen den Gladbacher HTC. Nicht unbedingt der Lieblingsgegner von Sebastian Draguhn & Co. Das Hinspiel ging mit 3:5 verloren. Drei Tore standen damals auf dem Konto von  Niklas Braun, der danach jedoch mit gebrochener Mittelhand lange ausfiel. Auch weil der Kapitän, der mit dem GHTC in der Halle den Aufstieg in Liga 1 geschafft hat, am Samstag wieder dabei ist, geht Gräber mit einem mulmigen Gefühl ins Match – daran ändert auch das eher enttäuschende 3:3 im Nachholspiel vor Ostern gegen Heimfeld nichts. Denn: „Gladbach spielt in Neuss um seine letzte Chance im Aufstiegskampf. Die müssen gewinnen.“

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