2. Hockey-Bundesliga Schwarz-Weiß Neuss nimmt Platz zwei ins Visier

Neuss · Zum Start der Rückrunde bezwingt Hockey-Zweitligist HTC SW Neuss den Neuling Braunschweiger THC noch deutlich mit 5:1 und beseitigt damit letzte Zweifel am Klassenverbleib. Jetzt peilt Trainer Matthias Gräber sogar höhere Ziele an.

 Obwohl der HTC SW Neuss den Braunschweiger THC am Ende noch deutlich mit 5:1 schlug, hatte Konstantin Hayner im Tor der Hausherren einige brenzlige Situationen zu meistern.

Obwohl der HTC SW Neuss den Braunschweiger THC am Ende noch deutlich mit 5:1 schlug, hatte Konstantin Hayner im Tor der Hausherren einige brenzlige Situationen zu meistern.

Foto: Andreas Woitschützke

So ein kleines bisschen hatte es Stephan Busse schon gewurmt, dass in der öffentlichen Wahrnehmung von der ordentlichen Hinrunde nicht das Positive (nur eine Niederlage in neun Spielen), sondern das Negative (nur zwei Siege in neun Spielen) dominierte. „Damit ist jetzt Schluss“, stellte der Teammanager des Hockey-Zweitligisten HTC SW Neuss daher nach dem 5:1-Heimsieg (Halbzeit 2:1) über den stark ins vor allem triste Abstiegsgeschäft verstrickten Neuling Braunschweiger THC mit unverhohlener Genugtuung fest. Trainer Matthias Gräber dachte sogar schon weiter, erklärte den Kampf um die nur noch drei Punkte entfernte Position direkt hinter dem enteilten Spitzenreiter Gladbacher HTC für eröffnet, wohl wissend, dass seine zur Schludrigkeit neigenden Jungs am besten unter Druck funktionieren.

Dass das ein durchaus ambitionierter Arbeitsauftrag ist, zeigte auch das Duell mit dem Kellerkind deutlich. Obwohl die Niedersachsen in ihren bislang zehn Auftritten im Erstliga-Unterhaus erst vier Zähler eingebracht haben, setzten sie den Hausherren mächtig zu, waren vor allem in der ersten Hälfte ein ebenbürtiger Kontrahent. Für den Unterschied sorgte die individuelle Qualität von Vitali Shevchuk: Klasse sein Solo über den halben Platz mit anschließendem Anspiel zu Samir Khelil, der in beeindruckend abgeklärter Manier zum Führungstreffer vollendete (17.). Geradezu atemberaubend der Tempolauf des Ukrainers aus dem eigenen Schusskreis heraus mit krönendem Torabschluss zum 2:1 (27.). Und das nach der Grünen Karte gegen Kapitän Jan Mausberg sogar in Unterzahl. Zuvor hatte Torne Krüger den Ball bei der zweiten Strafecke der Gäste zum allemal verdienten Ausgleich flach ins Eck gehämmert (23.).

Dass seine Schützlinge bei den Vorstößen der Löwenstädter regelmäßig in die Bredouille gerieten, überraschte Gräber zwar nicht wirklich („In der Abwehr haben wir Probleme.“), ärgerte ihn aber trotzdem. In der Verteidigung könnte er einen Mann wie Braunschweigs zweikampfstarken Captain Timo Stassek sicher gut gebrauchen.

Dafür klappte es diesmal im Angriff besser: Nachdem Weide bei der Abwehr der dritten Braunschweiger Strafecke erfolgreich Kopf und Kragen riskiert hatte, nutzte auf der anderen Seite Bartosz Zaworski seinen Versuch zum 3:1 (36.). In der Folge parierte der Neusser Goalie Konstantin Hayner zweimal großartig, so dass Schwarz-Weiß noch im dritten Viertel zur Vorentscheidung treffen konnte: Finn LangHeinrich netzte nach der zunächst noch abgewehrten dritten Strafecke im Nachschuss zum 4:1 (42.) ein.

Im Schlussabschnitt kam vom Aufsteiger dann nicht mehr allzu viel. Der HTC hätte darum einen weitaus höheren Sieg herausschießen können, scheiterte aber des Öfteren an Moritz Firus im Kasten der Gäste. So Zaworski bei der vierten Strafecke. Zudem verfehlte Shevchuk per Rückhand nur knapp. Gräber nutzte die Gunst des Augenblicks, um seinem geduldigen Ersatzkeeper Moritz Küster ein wenig Spielpraxis zu gönnen. In seinen knapp sechs Minuten auf der Torlinie bekam der 22-Jährige indes nichts mehr zu tun. Drei Minuten vor dem Abpfiff besorgte Thore LangHeinrich mit der fünften Strafecke den 5:1-Endstand.

In den Tagen bis zur Partie am Samstag beim immer noch sieglosen Schlusslicht Klipper THC Hamburg – überraschte zum Rückrundenstart mit einem 2:2 in Flottbek – muss Gräber nun daran arbeiten, seine Schützlinge unter Spannung zu halten. Gewarnt sein müssten sie allemal: Im Hinspiel kamen sie gegen das Team aus der Hansestadt vor heimischem Publikum nicht über ein sehr maues 1:1 hinaus.

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