Auf Hockey-Bundesligist Schwarz-Weiß Neuss warten zwei Endspiele Der HTC hat sein Schicksal selbst in der Hand

Von Volker Koch

Drei Punkte und neun Tore trennen den HTC Schwarz-Weiß Neuss vom KHTC Schwarz-Weiß Köln, und damit vom Abstieg aus der Hallenhockey-Bundesliga. Diesen Vorsprung müssen die Neusser verteidigen. Für Sebi Pelzer und den HTC SW Neuss geht es am Samstag in Köln um viel: Ein Sieg bedeutet den Klassenerhalt in der Hallenhockey-Bundesliga. NGZ-Foto: L. Berns

Am Samstag (16 Uhr, Jochem-Brügelmann-Halle in Niehl) bei eben diesen Kölner Schwarz-Weißen, am Sonntag (12 Uhr, Stadionhalle an der Jahnstraße) gegen den RTHC Leverkusen. Die Rechnung ist einfach: Gewinnen die Neusser am Samstag, haben sie den Klassenerhalt sicher. Holen Sie einen Punkt, muss Köln am Sonntag nicht nur in Gladbach gewinnen, sondern auch noch neun Tore Differenz wettmachen.

Verlieren sie, besitzen sie am Sonntag eine zweite Chance. Ein Sieg über Leverkusen reicht dann, wenn die Kölner gleichzeitig beim schon als Westdeutscher Meister und Play-off-Teilnehmer feststehenden Gladbacher HTC nicht gewinnen. Setzen sich die Domstädter, die das Hinspiel mit 9:6 für sich entschieden, hingegen in Gladbach durch, wird's eng.

Dann zählt, einen Neusser Sieg gegen Leverkusen vorausgesetzt, das Torverhältnis. Gewinnt Köln beide Spiele und Neuss keines, dann ist der HTC im nächsten Jahr Zweitligist. Allerdings sind auch Uhlenhorst Mülheim und CHTC Krefeld noch nicht ganz aus dem Schneider. Dann nämlich, wenn Köln seine beiden Spiele gewinnt, Neuss Leverkusen schlägt und Uhlenhorst und Krefeld Freitag Abend gegen Leverkusen beziehungsweise Gladbach verlieren.

In diesem Fall wäre ihr Aufeinandertreffen am Sonntag dann das "Endspiel". Spekulationen über Spekulationen. Sicher sind nur zwei Dinge: Für Köln ist die morgige Partie das erste von zwei Endspielen, denn den Domstädtern helfen nur noch zwei Siege. Und: Schwarz-Weiß Neuss hat sein Schicksal selbst in der Hand. Das weiß auch Carsten Fischbach. "Vom Rechnerischen her ist es die einfachste Variante, wenn wir in Köln gewinnen", sagt der Neusser Trainer.

Vom Sportlichen her ist er sich aber auch darüber im Klaren, "dass das sehr schwer werden wird." Schließlich haben in der engen und kalten Halle am Niehler Kuhweg bereits Uhlenhorst Mülheim (7:9) und der Gladbacher HTC (6:9) Federn lassen müssen. Im Vorjahr setzten sich die Neusser dort zwar durch, verloren aber das Rückspiel und verspielten damit die Westdeutsche Meisterschaft. Und im Hinspiel taten sie sich auch recht schwer, drehten am Ende einen 5:6-Rückstand noch in einen 9:8-Sieg um.

"Die Kölner kämpfen immer bis zur letzten Sekunde, und weil sie wissen, worum es geht, werden sie es diesmal ganz besonders tun", richtet sich Fischbach auf ein reines Kampfspiel ein. In das er ohne zwei gehen muss: Tobias Kardorf (Fortbildung) und Tim Blasberg (Urlaub) fehlen am Samstag. Dafür rückt der zuletzt pausierende William Wolfgramm wieder in den Kader.

Wie der letztlich aussieht, entscheidet sich nach dem Abschlusstraining. Bei einer Niederlage in Köln bleibt den Neussern immer noch der Sonntag. Mit einem Sieg über den RTHC Leverkusen können sie dann immer noch aus eigener Kraft Erstligist bleiben, es sei denn, sie verspielen im Quervergleich zu Köln noch ihr Toreplus von neun Treffern. Und auf Schützenhilfe gerade aus Gladbach zu hoffen, "darauf sollten wir auf keinen Fall setzen", meint Fischbach.

Viel wird davon abhängen, wie motiviert die Leverkusener in die Partie gehen: Schlagen sie Freitag Abend Uhlenhorst Mülheim, hat sich der Aufsteiger als Vizemeister für das DM-Viertelfinale qualifiziert. Bei einer Niederlage benötigt er dafür einen Sieg in der Stadionhalle - für Spannung ist also reichlich gesorgt.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort