Korschenbroich "Der Heim-Standort ist richtig"

Korschenbroich · Im Gespräch erläutert Dezernatsleiter Georg Onkelbach, warum er das geplante Seniorenheim für wichtig hält, wieso er die Kritik der Aktive an den Feuerwehrplänen nicht versteht – und welche Ziele er verfolgt.

Im Gespräch erläutert Dezernatsleiter Georg Onkelbach, warum er das geplante Seniorenheim für wichtig hält, wieso er die Kritik der Aktive an den Feuerwehrplänen nicht versteht — und welche Ziele er verfolgt.

Herr Onkelbach, Sie sind seit dem 1. Mai 2011 kommissarischer Leiter des Technischen Dezernats. Für welche Bereiche sind Sie damit zuständig?

Onkelbach Dem Technischen Dezernat sind verschiedene Fachämter zugeordnet: das Amt für Stadtentwicklung, Planung und Bauordnung sowie das Amt Tiefbau und Grünflächen. Die Verwaltung städtischer Immobilien und Umwelt erweitern den Zuständigkeitsbereich. Hinzu kommt der Städtische Abwasserbetrieb (SAB). Gleichzeitig leite ich noch die Stadtpflege.

Welche Projekte beanspruchen Sie derzeit am meisten?

Onkelbach An erster Stelle die Zentralisierung der Verwaltung. Insbesondere der Umbau des Gymnasiums, der jetzt gestartet ist. Intensiv beschäftigen mich unter anderem auch der Bebauungsplan für die geplante Seniorenwohnanlage und die Verlagerung der Eigenbetriebe in das Gewerbegebiet nach Kleinenbroich.

Insbesondere aufgrund des Standorts an einer vielbefahrenen Kreuzung wird die Seniorenwohnanlage von einer Bürger-Initiative stark kritisiert. Verstehen Sie die Kritik?

Onkelbach Die Seniorenwohnanlage ist städtebaulich sehr wichtig, da sie den Bahnhofs-Bereich aufwerten wird. Mehrere erfahrene Investoren machten unabhängig voneinander den Vorschlag, dort eine solche Einrichtung zu bauen. Auch das spricht dafür, dass der Standort richtig ist. Schließlich kann jeder Interessent frei darüber entscheiden, ob er dort wohnen will oder nicht. Die Kritik an dem Entwurf verstehe ich als Anregung, über Verbesserungen und Korrekturen nachzudenken. Wir werden die Einwendungen gewissenhaft im Planungsverfahren prüfen. Für uns ist das Senioren-Projekt ein wichtiger Baustein bei der Weiterentwicklung dieses Stadtgebietes, in dessen Nähe auf dem Alux-Gelände bereits Reihenhäuser von jungen Familien begeistert angenommen worden sind.

Einer Ihrer Vorschläge für den Regionalplan sieht vor, emittierendes Gewerbe am Hasseldamm zuzulassen. Die SPD Kleinenbroich wehrt sich dagegen...

Onkelbach Am Hasseldamm besteht die Chance, zusätzliche Gewerbeflächen genehmigt zu bekommen. Es gibt nur wenige Standorte in der Stadt, an denen das noch möglich ist. Die Gewerbeflächen sind nicht nur für Steuereinnahmen wichtig, sondern insbesondere auch für zukünftige Arbeitsplätze. Sollten die Flächen genehmigt werden, werden wir natürlich im Einzelnen abwägen, welches Gewerbe wir dort zulassen.

Wie beurteilen Sie die Kritik der Aktive am Umbau des Feuerwehrgerätehauses in Glehn?

Onkelbach Gemeinsam mit Politik und Feuerwehr haben wir den Brandschutzbedarfsplan entwickelt. Bis ins Detail ist dort geregelt, wann welche Feuerwache modernisiert und wie die Maßnahmen finanziert werden. Die Kritik kann ich daher in diesem Fall nicht nachvollziehen.

Befürchten Sie durch den Stärkungspakt Einschnitte in Ihrem Dezernat?

Onkelbach Ich sehe wenig Einsparpotenzial. Wir können schon jetzt nur noch unsere gesetzlichen Pflichten erfüllen. Bei jedem Spielgerät prüfen wir, ob wir uns ein neues leisten können. Alles steht permanent auf dem Prüfstand. So arbeiten wir schon seit Jahren.

Eine letzte Frage: Welche Ziele haben Sie sich persönlich gesetzt?

Onkelbach Ich möchte Korschenbroich städtebaulich für die Zukunft stärken, charakteristische Bausubstanz wie Denkmäler erhalten und gleichzeitig die Stadt barrierefreier — insbesondere an Kreuzungspunkten in der Innenstadt — gestalten. Ich hoffe auch, dass wir durch die kurzen Wege aufgrund der Verwaltungs-Zentralisierung gewohnte Abläufe neu strukturieren und optimieren können.

Fabian Eickstädt führte das Gespräch.

(NGZ)
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