Fußball-Bundesliga Borussias Mann für die Zukunft kommt aus Glehn

Glehn · Torhüter Jan Olschowsky (21), der zwischen 2006 und 2009 in der Jugend beim SV Glehn spielte, ist beim Fußball-Erst-ligisten VfL Borussia Mönchengladbach die neue Nummer zwei hinter dem Schweizer Nationalkeeper Yann Sommer.

 Im November gegen Dortmund hatte Jan Olschowsky mit acht Paraden entscheidenden Anteil daran, dass Mönchengladbach mit 4:2 gewann.

Im November gegen Dortmund hatte Jan Olschowsky mit acht Paraden entscheidenden Anteil daran, dass Mönchengladbach mit 4:2 gewann.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Gegen den FC St. Pauli war Gladbachs Torwart Yann Sommer bei der 0:1-Niederlage am Testspiel am Samstag mehrmals gefordert. Den Schuss von Lukas Daschner parierte er in der 21. Minute mit dem Fuß, vor der Pause wehrte er einen Schuss aus zweiter Reihe von Leart Paqarada erfolgreich ab und verhinderte so einen höheren Rückstand.

Im Gegensatz zum Testspiel gegen Arminia Bielefeld (4:0) am vergangenen Mittwoch durfte Sommer auch die zweiten 45 Minuten bestreiten. Während Jan Olschowsky, der seine fußballerischen Anfänge beim SV Glehn im Rhein-Kreis erlebte, auf der Bank Platz nahm, gehörte Tobias Sippel im dritten und letzten Testspiel der Winter-Vorbereitung gar nicht erst zum Kader. Auf die Frage, wer seine Nummer zwei sei, antwortete Gladbachs Trainer Daniel Farke auf Nachfrage unserer Redaktion in den Katakomben des Borussia-Parks nach dem Spiel zunächst zurückhaltend. „Wir haben gar keine feste Nummer zwei vergeben. Yann Sommer ist klar unsere Nummer eins, das steht fest“, sagte Farke und fügte an: „Dahinter ist Konkurrenzkampf. Jan Olschowsky hat seine Chance bekommen am Ende der Hinrunde. Er hat sie genutzt, hat mit guten Leistungen abgeliefert.“ Insbesondere beim 4:2-Erfolg Mitte November gegen Borussia Dortmund hatte Olschowsky mit acht Paraden entscheidenden Anteil daran, dass Gladbach den BVB im eigenen Stadion bezwang.

Ein Fakt, den Farke besonders hervorhob. „Im Spiel gegen Dortmund hat er eine überragende Leistung gebracht. Tobi Sippel war zu dem Zeitpunkt verletzt. Jan hätte aber auch im Spiel danach im Tor gestanden, selbst wenn Tobi zurückgekommen wäre“, sagte Farke. Dass sich die Hierarchie hinter Sommer, dessen Verbleib am Niederrhein weiterhin nicht gesichert ist, geändert hat, wurde bei Farkes weiteren Ausführungen deutlich: „Es gibt keinen Grund, ihn wieder aus dem Kader herauszunehmen. Es ist aber auch Verantwortung für ihn, das in jedem Training zu beweisen.“

Demnach wird Olschowsky derjenige sein, der am Wochenende, wenn Gladbach sonntags Bayer 04 Leverkusen empfängt, zum Kader gehören wird. Sippel hingegen bleibt zunächst nur die Tribüne. „Tobi Sippel hat alle Chancen, mit guten Trainingsleistungen wieder in den Kader zu rücken. Jan hat aufgrund seiner guten Leistungen und der verletzungsfreien Zeit die Nase vorn. Aber den Platz muss er jeden Tag verteidigen, weil Tobi Sippel ein sehr guter Torhüter ist“, sagte Farke. Sippels Vertrag läuft ebenso wie Olschowskys aus. Für den 34-jährigen Sippel, der 2015 vom 1. FC Kaiserslautern nach Gladbach wechselte und der bislang 22 Pflichtspiele bestritten hat, könnte sich die Zeit bei Borussia dem Ende entgegenneigen. Olschowsky, Farkes neue Nummer zwei, wird vom Verein eine Perspektive aufgezeigt werden müssen, um kurzfristig an Spielpraxis auf hohem Niveau zu kommen. Möglich wäre das zum Beispiel über eine Leihe in Verbindung mit einer Vertragsverlängerung. Dass Olschwosky aktuell noch nicht die Rolle als Sommer-Nachfolger zugetraut wird, zeigt allein die Tatsache, dass Borussia bei einem Sommer-Wechsel gerne einen externen Torhüter verpflichten möchte. Favorit ist Jonas Omlin, der in Montpellier unter Vertrag steht und für den Borussia eine Ablösesumme im hohen einstelligen Millionen-Bereich zahlen müsste. Olschowsky ist der Mann für die Zukunft, der in der Gegenwart schon mal aufgestiegen ist in der Hierarchie.

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