Radsport Der Favorit heißt erneut Robert Bartko

Büttgen · Der Vorjahressieger trifft heute beim "Spurt in den Mai" auf der Radrennbahn des Büttgener Sportforums auf erlesene Konkurrenz. Mit Partner Marcel Kalz ist der zweifache Olympiasieger trotzdem heißer Favorit im Omnium der Asse.

 Trägt wie im Vorjahr heute die Startnummer eins: Robert Bartko (2. v. l.) geht beim "Spurt in den Mai" als Favorit an den Start. Im Omnium der Asse trifft der Doppel-Olympiasieger unter anderem auf den Büttgener Max Stahr (vorn).

Trägt wie im Vorjahr heute die Startnummer eins: Robert Bartko (2. v. l.) geht beim "Spurt in den Mai" als Favorit an den Start. Im Omnium der Asse trifft der Doppel-Olympiasieger unter anderem auf den Büttgener Max Stahr (vorn).

Foto: M. Reuter

Im vergangenen Jahr, als der VfR Büttgen sein "Hundertjähriges" feierte und die Radsportabteilung halb so alt wurde, machte Rudolf Scharping, der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), seine Aufwartung im Sportforum an der Olympiastraße. Das heute Abend beim 34. "Spurt in den Mai" beinahe eine außergewöhnliche Premiere erlebt hätte: Um ein Jahr wäre der BDR-Vizepräsident im Omnium der Asse an den Start gegangen – und das auch noch als Favorit.

 Hat das Spurten und das Siegen noch lange nicht verlernt: Am Sonntag gewann Lars Teutenberg (2. v. l.) das Rennen "Rund um Fischeln".

Hat das Spurten und das Siegen noch lange nicht verlernt: Am Sonntag gewann Lars Teutenberg (2. v. l.) das Rennen "Rund um Fischeln".

Foto: R. Gayk

Doch Robert Bartko unterlag bei den Neuwahlen zum Präsidium, für das der 39 Jahre alte Doppel-Olympiasieger von Sydney als Vizepräsident Leistungssport kandidiert hatte, knapp dem bisherigen Amtsinhaber Günter Schabel. Heute, wenn gegen 22.45 Uhr die Siegerehrung für den "Großen Preis der Sparkasse Neuss" erfolgt, möchte Bartko hingegen nicht der Unterlegene sein. Mit seinem Partner Marcel Kalz – der 26 Jahre alte vierfache und aktuelle Deutsche Meister im Zweier-Mannschaftsfahren, 2007 zusammen mit Eric Mohs Europameister in dieser Disziplin, startet zum ersten Mal in Büttgen – gilt der Olympiasieger von Sydney in der Einer- und Mannschaftsverfolgung als heißester Sieganwärter.

"Er ist die einzige Lichtgestalt, die wir im deutschen Bahnradsport zur Zeit haben", sagt Andreas Beikirch über Robert Bartko, mit dem er sich so manches Duell bei Sechs-Tage-Rennen lieferte. Nichtsdestotrotz hat er dafür gesorgt, dass der 16-fache Deutsche Meister heute nicht im Schongang seinen Vorjahressieg (damals an der Seite von Andreas Müller) wiederholen kann.

Ganz im Gegenteil, die Konkurrenz ist erstklassig. Das gilt vor allem für Bartkos "Kollegen" in Sachen Olympiasieg: Luke Roberts (36), in Kerpen lebender Australier, gewann 2004 in Athen Gold mit dem australischen Bahnvierer, mit dem er außerdem drei Mal Weltmeister wurde. Zusammen mit dem Schweizer Alexander Aeschbach sollte er dem Duo mit der Startnummer eins gehörig zusetzen. Roberts ist eine Art "Abschiedsgeschenk" für den achtfachen Sechstagesieger aus Dürrenäsch. Der 38-Jährige startet nämlich letztmals beim "Spurt in den Mai", den er 2007 (mit seinem Landsmann Franco Marvulli) und 2010 (mit dem Niederländer Dany Stam) gewann. "Deshalb haben wir ihm noch einmal einen ganz starken Partner an die Seite gegeben", sagt Beikirch.

Einer, den sie in Büttgen vor Jahren bereits – irrtümlich, wie sich im Nachhinein herausstellte – verabschiedet haben, will heute Abend und beim morgigen Straßenrennen (Start um 15.55 Uhr am Berliner Platz) noch einmal auftrumpfen. Dass Lars Teutenberg trotz seiner inzwischen 42 Jahre das Zeug dazu besitzt, bewies er noch am Sonntag: Da siegte er im Spurt beim Straßenrennen "Rund um Fischeln" vor Nils Plötner.

Der Mettmanner, beim VfR Büttgen groß geworden, holte sich im vergangenen Jahr seinen dritten Sieg auf der Straße. "Deshalb durfte er uns seinen Wunschpartner nennen", erzählt Andreas Beikirch. Teutenberg, auch schon fünf Mal beim "Spurt in den Mai" siegreich, entschied sich für den noch zwei jahre älteren Kölner Alexander Bauer. "Eine echte Überraschung", gesteht der Sportliche Leiter, selbst vor wenigen Wochen 43 Jahre alt geworden, "doch wenn der Lars sich so entscheidet, wird er sich etwas dabei gedacht haben."

(NGZ)
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