KSK ist gegen den 1. Luckenwalder SC nur Außenseiter "Den Spitzenreiter so viel wie möglich ärgern"
Von Volker Koch
Von Volker Koch
Vor Jahresfrist musste der KSK Konkordia Neuss vor dem Kampf gegen den 1. Luckenwalder SC, dem letzten der Saison, noch um den Klassenerhalt zittern. Jetzt ist aus der Begegnung der gleichen Kontrahenten plötzlich der Spitzenkampf der Ringer-Bundesliga, Gruppe Nord, geworden: Mit den Luckenwaldern gastiert am Samstag um 19.30 Uhr der noch ungeschlagene Spitzenreiter beim Tabellenvierten in der Stadionhalle an der Jahnstraße. Im Hinkampf bezwang er Jackson Vaillant Cantero (oben) Ex-Olympiasieger Maik Bullmann mit 6:0, allerdings im beide ungewohnten Freistil. Am Samstag, im Rückkampf des KSK Konkrdia gegen den 1. Luckenwalder SC, wird in der Klasse bis 96 Kilogramm allerdings griechisch-römisch gerungen.
Wo sich die Gastgeber allerdings nur als Außenseiter sehen: "Luckenwalde hat alle seine Kämpfe bisher recht glatt gewonnen", weiß KSK-Präsident Hermann J. Kahlenberg um die Stärke der Gäste um die beiden ehemaligen Olympiasieger Maik Bullmann und Alexander Pavlow. Selbst beim letztjährigen Gruppensieger AV Markneukirchen setzten sich die Schützlinge von Trainer Roland Gehrke mit 16:11,5 durch, eng wurde es nur in Aue (13,5:13) und beim Neusser Gegner der Vorwoche, dem TuS Jena (14:11).
Auf einen ähnlichen knappen Ausgang hofft Kahlenberg auch am Samstag: "Wir haben uns jedenfalls vorgenommen, den Spitzenreiter so viel wie möglich zu ärgern", gibt der KSK-Chef als Devise aus. Um dieses Unterfangen zu erreichen, "haben unsere Trainer ein paar taktische Varianten in der Hinterhand", lässt sich aus der Sportliche Leiter Matthias Hiller nicht genau in die Karten schauen, ob der KSK am Samstag in der gleichen Aufstellung antritt, die den TuS Jena mit 15:6 bezwang.
Die Gäste werden aufgrund ihres großen Kaders auf jeden Fall in anderer Formation auflaufen als im Hinkampf, in dem sie den KSK vor einer für Kahlenberg nach wie vor "Traumkulisse" von 685 zahlenden Zuschauern mit 19:10,5 bezwangen; damals holten Walentin Birk (2:0 über Martin Franke), Max Schwindt (Aufgabesieg nach 5:0-Führung über Rene Zimmermann), Jan-Ake Forslund (3:2 über Nico Schmidt) und Jackson Vaillant die Punkte, der Maik Bullmann im für beide ungewohnten Freistil überraschend mit 6:0 bezwang.
Am Samstag könnte es zur Revanche im griechisch-römischen Stil kommen, wenn die Neusser nicht taktisch umstellen. Schiwndt muss sich wohl wieder mit dem DM-Dritten Rene Zimmermann auseinandersetzen, Franke und Schmidt sind in der Rückrunde nicht dabei. Dafür kommt es im Superschwergewicht zur hochinteressanten Auseinandersetzung zwischen KSK-Eigengewächs Martin Moizek und dem Italiener Vincenzo Lipari, der in der vergangenen Saison für Neuss auf die Matte stieg und durchweg enttäuschte, in Luckenwalde aber offensichtlich besser zurechtkommt.
"Ich habe schon immer gesagt, dass er gar nicht so schlecht ist", sieht Kahlenberg seine Einkaufspolitik im Nachhinein gerechtfertigt, hofft aber nichtsdestotrotz auf einen Sieg von Moizek. Leistungsträger bei den Gästen sind weiterhin der Ex-Olympiasieger und Ex-Weltmeister Alexander Pavlow in der Klasse bis 55 Kilogramm, der DM-Fünfte und ehemalige Deutsche Juniorenmeister Olaf Bock (66 kg Freistil), der im Hinkampf Sevket Karapinar auf Schulter bezwang, und Routinier Erik Hahn (84 kg GR); der ehemalige WM-Fünfte und mehrfache Deutsche Meister kehrte vor Saisonbeginn vom Gastspiel aus Köllerbach zu seinem Stammverein zurück.
"Wenn wir eine Siegchance haben wollen, müssen wir schon sechs Kämpfe für uns entscheiden", hat Kahlenberg hochgerechnet - ein ausgesprochen schweres, in der derzeitigen Form aber kein von vorneherein unmögliches Unterfangen.