Korschenbroich Demenz-Haus soll Timon heißen

Korschenbroich · Platz für 44 Demenz-Kranke bietet ein neues Pflegeheim in Kleinenbroich. Die Diakonie investiert dort 3,8 Millionen Euro. Der Rohbau steht, die Fertigstellung wird für Februar 2012 erwartet. Und einen Namen gibt es auch schon.

 Sind mit dem Baufortschritt des künftigen Demenz-Zentrums zufrieden: Diakonie-Fachvorstand Bernd Gellrich (l.) und Einrichtungsleiter Rainer Gerdau.

Sind mit dem Baufortschritt des künftigen Demenz-Zentrums zufrieden: Diakonie-Fachvorstand Bernd Gellrich (l.) und Einrichtungsleiter Rainer Gerdau.

Foto: M. Reuter

Noch geben die Handwerker auf der Baustelle neben dem Seniorenzentrum "Haus Tabita" den Ton an. Die Diakonie erweitert in Kleinenbroich mit einem Demenz-Zentrum "Timon" ihren Standort. "Wir liegen gut in der Zeit", zieht Diakonie-Fachvorstand Bernd Gellrich (48) eine positive Zwischenbilanz.

"Die Firma Reuter hat einen guten Job gemacht." Zurzeit sind die Elektriker und Heizungsinstallateure auf der Baustelle anzutreffen. Zum Ende der Woche kommen die Fenster. "Wir wollen schließlich am 9. September die Grundsteinlegung mit Richtfest feiern", blickt Gellrich gelassen auf den nächsten Termin.

Fertig werden soll das neue Haus für Demenz-Kranke Ende Februar 2012. "Wir haben bereits vier Zimmer fest vergeben", spricht "Tabita"-Einrichtungsleiter Rainer Gerdau (56) die ersten Vertragsabschlüsse an. Gerdau, der auch die neue Einrichtung leiten wird, erklärt sich die frühzeitige Nachfrage mit "der Planungssicherheit": "Wenn ich mich für den Einzug in eine stationäre Einrichtung entscheide, ist ein Neubau mit Fertigstellungstermin eine komfortable Situation." Richtig bewerben will das Diakonische Werk Evangelischer Kirchengemeinden im Rhein-Kreis Neuss das Projekt im Winter.

Dass einige "Tabita"-Bewohner in den benachbarten Neubau umziehen werden, schließt Gerdau nicht aus. "Wir werden dazu auch konkrete Gespräche mit den betroffenen Angehörigen führen."

Das neue Pflegekonzept ist ganz deutlich auf die dementen Bewohner ausgerichtet. Als Stichworte nennt Rainer Gerdau eine "erhöhte Betreuungsdichte und eine veränderte Angebotsstruktur". Zudem wird die obere Etage als "geschlossene Abteilung" geführt. Auf den Kostenbeitrag wollte sich der Einrichtungsleiter nicht festlegen lassen. "Das hängt vom Pflegesatz und der jeweiligen Bedürftigkeit des künftigen Bewohners ab", weiß Gerdau. Die monatliche Zuzahlung im "Haus Timon" variiert daher zwischen 2100 und 2800 Euro pro Monat.

Dass das neue Seniorenzentrum "Haus Timon" heißen soll, hat der Diakonie-Vorstand bereits entschieden. Er griff damit einen Vorschlag des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Korschenbroich auf. "Der Vorschlag basiert auf einer Textpassage der Apostelgeschichte, die auch als erste Erwähnung von Diakonen zur Armenpflege gelten", sagt Gellrich.

Das neue, zweigeschossige Haus bildet im Grundriss eine liegende Acht. Das Gebäude ist für 44 Bewohner aller Pflegestufen konzipiert. Sie werden in Einzelappartements von jeweils 23 Quadratmetern untergebracht. "Jede Eingangstüre wird individuell gestaltet", spricht Gellrich den für die Bewohner wichtigen Wiedererkennungswert an. Neben einem durchdachten Wohnkonzept — unterteilt in vier Gruppen auf zwei Etagen — wird das Gebäude von einem "geschützten Garten" umgeben.

(NGZ/rl)
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