Basketball Pflichtspieldebüt der Tigers geht voll daneben

Neuss · In der ersten Runde des DBBL-Pokals unterliegt der Basketball-Zweitligist TG Neuss den Qool Sharks aus Würzburg mit 47:82. Doch eine Woche vor dem Ligastart gibt sich Trainer Rufin Kendall noch entspannt.  

Hochkonzentriert: Die für Neuss tätige Brooklynn McAlear-Fanus (r.) im kanadischen Duell mit der Würzburgerin Jess Hanson.  

Hochkonzentriert: Die für Neuss tätige Brooklynn McAlear-Fanus (r.) im kanadischen Duell mit der Würzburgerin Jess Hanson.  

Foto: Andreas Woitschützke

Wie üblich war der Auftritt des Basketball-Zweitligisten TG Neuss Tigers im DBBL-Pokal nur von kurzer Dauer: Vor heimischem Publikum setzte es schon in der ersten Runde eine deutliche 47:82-Niederlage (Halbzeit 23:37) gegen die in der 2. Liga Süd zu den Play-off-Kandidaten gehörenden Qool Sharks Würzburg.

Passend dazu ist die Geschichte des Spiels schnell erzählt: Auch ohne die etablierten Kräfte Raphi Jochimczyk, Paula Wenemoser und Fine Böhmke startete die im Gegensatz zu den komplett neuformierten Tigers eingespielte Truppe von Trainerin Janet Fowler-Michel mit einem Run auf 12:2 (4.) in die Partie und lag nach zehn Minuten mit 27:13 vorne. Zwar wussten die Gastgeberinnen das zweite Viertel offen zu gestalten (10:10), doch mit einem 15:2-Lauf auf 56:27 machten die Haie im wieder mit 22:7 gewonnenen dritten Abschnitt alles klar.

Trotz der bemerkenswert hohen Schlappe schaffte es der in Neuss an Kummer gewöhnte Coach Rufin Kendall, der Partie noch einen positiven Aspekt abzugewinnen. Nämlich „die klare Erkenntnis über die auffälligen Schwächen im defensiven Verhalten. Dazu gehört auch die mentale Bereitschaft. Und die habe ich auch heute stark vermisst.“ Mit Blick auf die magere Punkteausbeute fügte er an: „In der Offense kann diese Mannschaft mehr. Aber heute waren wir irgendwie verkrampft oder aufgeregt.“ Und weil das Match schmerzlich früh entschieden war, habe er halt irgendwann „auf Spielpraxis insbesondere für die ,Neuen’ gesetzt.“ Er versprach jedoch: „Wir werden in den kommenden zwei Wochen härter arbeiten. Fakt ist: Wir werden in einer Woche zum Ligastart in Göttingen und spätestens am 1. Oktober daheim gegen die Hurricanes anders auftreten.“ Das ist auch dringend vonnöten, denn gute Noten waren beim Pflichtspieldebüt der Tigers nicht zu verteilen: Während die Kanadierin Brooklynn McAlear-Fanus mit 14 Punkten, aber auch sechs Ballverlusten immerhin anzudeuten wusste, dass sie das Team in der Regiezentrale zu führen versteht, wirkte Centerin Megan Swords fahrig und hatte ihre besten Szenen im zweiten Viertel im Zusammenspiel mit der nach ausbildungsbedingter Pause freilich noch ziemlich unfitten Iva Banozic (erst zwei Trainingseinheiten). Indes: Obwohl sich das 1,91 Meter große US-Girl schon zu Beginn des vierten Viertels (32.) mit dem fünften Foul aus dem Spiel verabschiedete, gelang ihm mit zehn Punkten und zehn Rebounds ein Double-Double.

Die viele Defizite machten natürlich auch Kendall nicht froh, doch auf seine grundsätzlich positive Einstellung hatten sie keinen Einfluss. „Ich bin noch ganz entspannt“, versicherte er lächelnd, „ich weiß ja, was die Mannschaft kann.“ Unterstützung erhielt er von seiner erfahrenen Trainerkollegin aus Würzburg. Die Kanadierin raunte ihm zum Abschied zu: „Ihr kommt noch ...“

Neuss: McAlear-Fanus (14), Schillings, Oost (5), Swords (10), Schott (2), Waterloh (7), Banozic (2), Huppertz, Felten, Raschke (7)
Würzburg: Hanzalek, Jürgensen (6), Wahl (14), Hanson (22), Ndi (7), Füller, Hofmann, Bertholdt (7), Daub (4), Michel (22)
Viertel: 13:27, 10:10, 7:22, 17:23

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