Fußball Dämpfer für den SCK gegen ETB SW Essen

Kapellen · Der mit einem 3:0-Sieg in Baumberg in die Saison gestartete Oberligist steckt bei der Heimpremiere trotz guter Leistung 0:2-Niederlage ein.

 Zweikampf in luftiger Höhe: Kapellens Georgios Madatsidis (r.) im Kopfballduell mit Essens Kapitän Christopher Zeh.

Zweikampf in luftiger Höhe: Kapellens Georgios Madatsidis (r.) im Kopfballduell mit Essens Kapitän Christopher Zeh.

Foto: L. Berns

Chiquinho musste erst mal aus der Sonne. Natürlich war dem Trainer des Fußball-Oberligisten SC Kapellen nicht die brütende Hitze aufs Gemüt geschlagen. Bei Temperaturen von über 30 Grad blüht ein Brasilianer ja eigentlich erst so richtig auf. Was den Ex-Profi nach Spielschluss gestern im Erftstadion hurtig in die Kabine trieb, war viel mehr die Gewissheit, dass er mit seinen Schützlingen gerade eine mehr als überflüssige 0:2-Niederlage (Halbzeit 0:1) gegen den ETB SW Essen kassiert hatte.

Das Reden übernahm darum zuerst sein Co-Trainer Mo Elmimouni. Der stellte direkt mal klar: "Zur Pause müssen wir hier mit 3:0 führen." Eine recht optimistische Sicht der Dinge, denn Essen präsentierte sich im Erftstadion als ebenbürtiger und spielstarker Kontrahent. Doch mit dem Selbstvertrauen vom 3:0-Auftaktsieg in Baumberg hatte in der Tat zunächst der SCK die Spielkontrolle übernommen. Und erspielte sich eine ganze Reihe erstklassiger Chancen. Als Wegbereiter auffällig wurde dabei immer wieder Robert Wilschrey: Nach seiner Vorlage verfehlte Celal-Can Yücel aus fünf Metern volley nur knapp (6.), seinen Flankenball köpfte Ede Ungefug an die Latte (23.). Kurz darauf segelte auch ein Flugkopfball von Georgios Madatsidis über das Gestänge.

Und dann passierte das, was im Fußball bei ähnlichen Gefechtslagen halt immer wieder passiert. Mit dem zweiten wirklich gefährlichen Vorstoß ging Schwarz-Weiß in Führung. Der auf der lange viel zu offenen linken Außenbahn des SCK sträflich ungedeckte Maik Noldes wuchtete die Kugel per Volleyabnahme ins Netz. Bitter. Der in der Folge ziemlich unsortierte Gastgeber hatte noch Glück, dass er nicht schon vor der Pause den zweiten Treffer schluckte. So klatschte die Kugel nach einem strammen Freistoß von Kapitän Christopher Zeh ans Lattenkreuz (43.).

Mit Beginn der zweiten Hälfte aber waren wieder die SCK-Kicker am Drücker – und beackerten den defensiv eingestellten Gegner trotz der Hitze mit großer Leidenschaft. Dass alle Mühe letztlich vergeblich war, hatten sich die Hausherren freilich selber zuzuschreiben. Vor SW-Keeper Tobias Ritz agierten sie einfach zu unentschlossen. Sogar Wilschrey, der im Mittelfeld voller Hingabe Regie führte, patzte: Als er in der 55. Minute völlig unbedrängt vor Essens Kasten auftauchte, drosch er das Spielgerät Ritz überhastet genau auf den Körper. Für Elmimouni war der Fall danach klar: "Den muss er machen – und wenn er denn macht, drehen wir das Spiel noch." Eine These, die im Nachhinein natürlich nicht mehr zu beweisen ist, aber durchaus stimmen könnte. Denn bis zum entscheidenden 2:0 der clever agierenden Gäste durch einen Kopfball von Alexander Baudisch (79.) war der SCK dran am so verdienten Ausgleich. Kommentar

(NGZ)
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