Mundart-Freunde zu Gast am Glehner Stammtisch "Dä Herrjott em Himmel versteht Büttger Platt"
Glehn. Als die radelnden Büttgener Mundart-Freunde verspätet ihr Stammtisch-Ziel erreichten, läuteten zufällig die Glocken im St.-Pankratius-Turm, und es gab erleichterten Beifalll von den St.-Sebastianern aus Büttgen, die bereits per Auto über die Stadtgrenze nach Glehn gefunden hatten. Der Arbeitskreis "Mundart" der Bruderschaft, unter Leitung von Herbert Reipen, der sonst in der Büttgener Pampusschule tagt, weilte erstmals in "Glään", um dem gastgebenden Willi Janssen einen Gegenbesuch abzustatten.
Glehn. Als die radelnden Büttgener Mundart-Freunde verspätet ihr Stammtisch-Ziel erreichten, läuteten zufällig die Glocken im St.-Pankratius-Turm, und es gab erleichterten Beifalll von den St.-Sebastianern aus Büttgen, die bereits per Auto über die Stadtgrenze nach Glehn gefunden hatten. Der Arbeitskreis "Mundart" der Bruderschaft, unter Leitung von Herbert Reipen, der sonst in der Büttgener Pampusschule tagt, weilte erstmals in "Glään", um dem gastgebenden Willi Janssen einen Gegenbesuch abzustatten.
Der Kemper Willi Janssen war bereits vor einiger Zeit als Mundart-Poet in der Pampusschule zu Besuch. So besehen war es nicht verwunderlich, dass nur die Spitze der Glehner Heimatfreunde (Waltraud Delbeck), des Buretheaters (Friedrich Türks) und zwei Kleinenbroicher Heimatfreunde den Weg zur Gaststätte Trauscheit fanden, um in der gemütlichen Stammtisch-Runde etwas über die Büttgener "Plattkaller" zu erfahren. Auch wenn die Büttgener Gäste mit ihrem Dialekt jenseits der "Benrather Linie" anzusiedeln sind, war Hubert Köhnens "Unges Platt"-Wörterbuch nicht gefragt.
Es gab viel Heiterkeit, aber keine Verständigungsschwierigkeiten, zumal unter den Gästen auch einige gebürtige Glehner anzutreffen waren. Zur Einstimmung machte Vorsitzender "Häbbet" (Herbert) Reipen darauf aufmerksam, dass der Arbeitskreis Mundart bereits seit elf Jahren in der St.-Sebastianus-Bruderschaft Büttgen besteht und in der St.-Aldegundis-Pfarrkirche bereits mehrere Mundart-Messen zelebriert wurden, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Ansonsten, so der Vorsitzende, "maake mer dä Stammdösch" regelmäßig ein Mal im Monat, "ömm övver alles ze kalle, wat uut de Kess (Kiste) verzällt werde kann, ohne dat et anger Dags enn de Ziedung steht".
Nach Reipens Meinung wurde zur Einstimmung "jenoch jestronns" (angegeben), und das zwanglose Zusammentreffen konnte von Willi Janssen mit ein paar plattdeutschen Gedichten "Ut dem schöne Kempe" eröffnet werden. Seine Verse zum Thema "Wat es Heemat?" regten zur Nachdenklichkeit an, während die Büttgener Betrachtung "üvver de Mösch" für die notwendige Heiterkeit sorgte.
Die Frage eines Teilnehmers aus Büttgen nach dem Zustandekommen des Glehner "Jüddejääßje" an der Hauptstraße konnte Waltraut Delbeck mit Leichtigkeit beantworten: "Das Gässchen zwischen Hauptstraße und Schützendelle wurde in grauer Vorzeit von jüdischen Handelsleuten genutzt, um auf dem kürzesten Weg zum Büttgener Bahnhof zu gelangen."
Damals gab es im heutigen Stadtgebiet Korschenbroich noch keine Eisenbahn-Station. Nostalgische Erinnerungen kamen auf, als ein Büttgener sich "op Platt" mit dem Rosenkranz-Beten im Kreis der Familie befasste und zu der Erkenntnis kam, "dat da Herrjott em Himmel ooch Büttger Platt versteht". Dass weitere "Verzällcher" hauptsächlich das Büttgener Alltagsleben zum Inhalt hatten, ist verständlich und wurde von den wenigen Glehner Teilnehmern bei dem Treffen mühelos nachvollzogen.
Während sommerlicher "Rään" (Regen) an den Fensterscheiben trommelte, ließen sich die Büttgener Gäste "Glääner Pannekooch" schmecken. Wie es auch an Glehner Stammtischen - ob bei Schützen oder Heimatfreunden - üblich ist, verflog die Zeit so schnell wie "enn Mösch emm Sturzflug" - ein sicheres Zeichen, "dat seech dei Büttjer enn Glään" richtig wohlfühlten. P. Mabe