Basketball  Jetzt hat es auch die Tigers erwischt

Neuss · Weil der ASC Göttingen eine seiner Basketballerinnen vorsichtshalber in Corona-Quarantäne geschickt hat, fällt das Spiel der TG Neuss in der 2. Bundesliga am Samstag aus. Die Saison zu unterbrechen, ist für den Coach keine Option.

 Vor einer Woche war Trainer John F. Bruhnke (hinten rechts) mit den Basketballerinnen der TG Neuss erfolgreich in die Zweitliga-Saison gestartet.

Vor einer Woche war Trainer John F. Bruhnke (hinten rechts) mit den Basketballerinnen der TG Neuss erfolgreich in die Zweitliga-Saison gestartet.

Foto: Andreas Woitschützke

Mit einiger Erleichterung hatten die Basketballerinnen der TG Neuss vernommen, dass sie als in der 2. Bundesliga tätige Mannschaft zu den Profis gehören und darum nicht von dem am Mittwoch in der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossenen Spiel- und Trainingsverbot betroffen sind. Ran dürfen sie am Samstag trotzdem nicht, denn die für 18 Uhr angesetzte Partie beim ASC Göttingen fällt aus.

Am Freitagnachmittag erreichte die Tigers die betrübliche Kunde, dass eine Spielerin der Gastgeberinnen in Quarantäne geschickt werden musste, da sie die Woche über Kontakt mit einem positiv auf das Corona-Virus getesteten Kind hatte. Natürlich nahm sie in dieser Zeit auch weiterhin am Mannschaftstraining des Zweitligisten teil. Um ihren Teamkolleginnen und den Gegnerinnen aus Neuss nicht dem Risiko einer Ansteckung auszusetzen, bat der ASC darum, das Spiel zu verlegen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Hallenbetreiber vor Ort den Basketballerinnen die Nutzung ihrer Spielstätte an diesem Wochenende coronabedingt kurzfristig untersagt hatte.

Die am vergangenen Wochenende mit dem 91:76-Erfolg gegen die Avides Hurricanes aus Rotenburg so überzeugend in die Saison gestarteten Tigers sind verständlicherweise alles andere als amused, hatte Trainer John F. Bruhnke doch mit Blick auf das günstige Spielprogramm der kommenden Wochen fünf Siege in Folge als Ziel ausgegeben. Doch der Coach ist schon zu lange im Geschäft, um sich von derlei Rückschlägen die Laune verderben zu lassen. „Das ist etwas, was uns in diesem Jahr sicher noch des Öfteren passieren wird“, sagt er gelassen und fügt schmunzelnd an: „Jetzt genießen wir das freie Wochenende und bereiten uns ab Montag auf das nächste Spiel am 7. November in Marburg vor.“

Er weiß nämlich, dass es noch viel schlimmer kommen kann. So müssen auch die Hurricanes an diesem Wochenende aussetzen, weil der Landkreis Rotenburg am Mittwoch aufgrund der steigenden Corona-Neuinfektionen und des zu hohen Inzidenzwertes nicht nur seine Sporthallen gesperrt, sondern die außerschulische Sportausübung in geschlossenen Räumlichkeiten gleich komplett untersagt hat. Damit besteht für die Basketballerinnen aus Niedersachsen auch nicht die Möglichkeit, in eine Sporthalle der Stadt zu wechseln. Wie es nach dem Auswärtsspiel des Play-off-Kandidaten am 7. November bei den Rheinland Lions weitergeht, steht in den Sternen, denn niemand weiß, ab wann der Landkreis die Hallen wieder freigibt. „Das ist eine völlig katastrophale Situation“, weiß Bruhnke.

In Neuss, davon ist er hundertprozentig überzeugt, könne das so nicht passieren. „Der Trainingsbetrieb ist bei uns in der Halle, unter Beachtung der Hygienevorschriften, ohne Probleme möglich.“ Schon vor dem Lockdown habe es in der Elmar-Frings-Sporthalle keine Berührungspunkte mit den anderen Mannschaften gegeben. Das Risiko, sich anzustecken, ist bei uns nicht groß.“ Und da er mit seinen Mädels ab Montag allein in der Halle sein werde, „mache ich mir null Sorgen.“

 Vor einer Woche war Trainer John F. Bruhnke (hinten rechts) mit den Basketballerinnen der TG Neuss erfolgreich in die Zweitliga-Saison gestartet. Nutzen können die Tigers den Rückenwind nicht, wegen eines Corona-Falls muss Gegner ASC Göttingen passen.

Vor einer Woche war Trainer John F. Bruhnke (hinten rechts) mit den Basketballerinnen der TG Neuss erfolgreich in die Zweitliga-Saison gestartet. Nutzen können die Tigers den Rückenwind nicht, wegen eines Corona-Falls muss Gegner ASC Göttingen passen.

Foto: Andreas Woitschützke

Die Mannschaft für einen Monat aus dem Spielbetrieb zu nehmen, ist für ihn keine Option. „Ich bin der absolute Endgegner, wenn es darum geht, den ganzen November auszusetzen. Wir haben uns sehr lange auf diese Saison vorbereitet, immerhin zehn Wochen – und dann gehen wir nach nur einem Spiel in eine vierwöchige Pause? Ich weiß gar nicht, wem ich das verkaufen soll.“ Seinen Spielerinnen jedenfalls nicht: „Wenn ich ihre WhatsApp-Nachrichten nach der Spielabsage lese, dann sind sie nicht sehr begeistert, um es vorsichtig auszudrücken.“

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