Lokalsport Comeback bringt keine Punkte, macht aber Mut

Korschenbroich · Drittliga-Handballer des TV Korschenbroich gleichen beim 33:35 im Heimspiel gegen Volmetal nach 20:28-Rückstand zwischenzeitlich aus.

 Den Korschenbroichern gelang im zweiten Durchgang eine starke Aufholjagd. Sie kamen oft zum Abschluss - wie hier durch Simon Bock.

Den Korschenbroichern gelang im zweiten Durchgang eine starke Aufholjagd. Sie kamen oft zum Abschluss - wie hier durch Simon Bock.

Foto: Georg Salzburg

Zwar musste sich der TV Korschenbroich im ersten Heimspiel der Saison gegen Volmetal mit 33:35 geschlagen geben, lieferte den 378 Zuschauern aber eine spannende Aufholjagd und konnte dabei sogar einen Acht-Tore-Rückstand aufholen.

Nach dem Halbzeitstand von 14:21 hatten wohl die meisten Fans die Hoffnung schon aufgegeben, dass das erste Saisonspiel in der Waldsporthalle noch mal spannend werden könnte. Aber Coach Ronny Rogawska fand in der Pause die richtigen Worte, um sein junges Team zu motivieren und nahm durch eine geschickte Manndeckung den besten Torschützen der Gäste, Dominik Domaschk, aus dem Spiel. "Mit der ersten Hälfte können wir natürlich überhaupt nicht zufrieden sein", so Rogawska. "Wir hatten uns einen Plan zurechtgelegt, konnten den aber überhaupt nicht umsetzen und mussten frühzeitig umstellen." Gerade mal bis zum 4:4 nach fünf Minuten konnten die Korschenbroicher die Partie offengestalten, danach setzten die Gäste aus Volmetal sich Tor um Tor ab und lagen nach einem 6:1-Lauf bereits mit 10:5 in Front. Auch die Auszeit des Trainers konnte die Negativserie nicht beenden. "Wir haben überhaupt keinen Zugriff bekommen. Durch eigene Fehler vorne haben wir Volmetal zu Gegenstößen eingeladen und in der Defensive standen wir zu weit von den Gegenspielern entfernt", analysierte der Coach. Besonders Dominik Domaschk schien nach Belieben zu treffen und trug mit acht Toren einen großen Teil zum Halbzeitstand von 14:21 bei. Für die strittigste Szene sorgte allerdings das Schiedsrichtergespann, das nach 28 Minuten Korschenbroichs Nicolai Zidorn vom Feld stellte, der in die Situation überhaupt nicht involviert war.

Zumindest die Zuschauer waren jetzt wieder wach und peitschten ihren TVK nach vorne, doch die Reaktion der Mannschaft ließ noch auf sich warten. Erst nach dem 20:28 in der 40. Minute starteten die Korschenbroicher ihre Aufholjagd und pirschten sich Stück für Stück an die Volmetaler heran. "Taktikfuchs Ronny hat dann auf direkte Manndeckung umgestellt, womit wir nicht mehr klargekommen sind", sagte Gäste-Coach Michael Wolf. "Respekt an Korschenbroich, so zurückzukommen, ist nicht selbstverständlich." In der 42. Minute sah auch TuS-Spieler Philipp Dommermuth die Rote Karte, nachdem er Tim Dicks unsanft gestoppt hatte. Die Defensive der Korschenbroicher stand nun deutlich stabiler. Vorne wartete der TVK geduldig auf die Lücken und setzte schnelle Konter, wodurch der Rückstand immer weiter schmolz. Spätestens nach dem 30:33 durch Philip Schneider glaubte die komplette Waldsporthalle an einen positiven Ausgang; und nach zwei starken Paraden von Keeper Max Jäger traf Gertjan Bongaerts per Siebenmeter zum umjubelten Ausgleich.

Mit 33:33 ging es in die letzten zwei Sielminuten, beide Mannschaften vergaben zunächst, ehe Volmetals Frederik Kowalski einen Strafwurf zum 34:33 verwandelte. Korschenbroich fehlte nun die Cleverness, zumindest noch einen Punkt mitzunehmen. Trotz der Niederlage war Rogawska ganz zufrieden: "Es waren zwei grundverschiedene Halbzeiten: erst grottenschlecht, dann phänomenal. Wir haben als Kollektiv gekämpft, darauf müssen wir aufbauen."

(NGZ)
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