Jüchen "Classic Days": Teure Sicherheit

Jüchen · Die Eintrittspreise für das Oldtimer-Festival "Classic Days" auf Schloss Dyck am 6. und 7. August werden teurer. Denn die Veranstalter müssen einen "mittleren fünfstelligen Betrag" in die Sicherheit investieren. Grund: Verschärfte Auflagen nach der Love-Parade-Katastrophe in Duisburg.

Nach der Love-Parade-Katastrophe 2010 gilt in NRW: Für jede Großveranstaltung ab 5000 Besucher muss ein Telefonbuch-dickes Sicherheitskonzept beim Innenministerium vorgelegt werden. Das müssen Fachleute entwickeln – und die kosten Geld. Marcus Herfort, Vorstandsmitglied des Vereins "Classic Days", schätzt die mit dem Konzept verbundenen Zusatzkosten auf einen "mittleren fünfstelligen Betrag".

Diese Ausgaben werden Folgen haben. Einerseits für die Besucher, die mehr Eintritt zahlen müssen. Andererseits aber auch für die Stiftung Schloss Dyck, der das Oldtimer-Spektakel seit 2006 zugute kommt – sie wird weniger Geld erhalten als in den Vorjahren.

Großer Organisationsaufwand

Der Aufwand für die "Classic Days", die im Vorjahr rund 40 000 Besucher anzogen, ist enorm. Seit März haben sich die Veranstalter mit allen Sicherheits- und Rettungskräften immer wieder getroffen, um sämtliche Aspekte der Großveranstaltung zu erörtern.

"Fluchtwegbreiten, Notfall-Sammelräume oder Einsatzstärke der Rettungskräfte sind dabei genau so ein Thema wie Evakuierungspläne, Durchsagetexte und die Zählung der Besucher in verschiedenen Veranstaltungsbereichen", erklärt Michael Döhlings, der zu den Organisatoren der "Classic Days" zählt. Die Ergebnisse wurden an eine Aachener Spezialfirma übergeben, die das endgültige Konzept zur Genehmigung an das Innenministerium weitergeleitet hat.

"Wir haben ein buntes Fest geplant, freuen uns seit Jahren über den zunehmenden Erfolg der Veranstaltung und die Beliebtheit unserer ,PS und Charity'-Idee am Schloss, müssen uns jetzt natürlich auch diesen wichtigen steigenden Anforderungen stellen", erläutert Herfort, der etwas nachdenklich wirkt. Denn die Idee von Oldtimerbesitzern, die mit gleichgesinnten ein großes Festival feiern wollen, sei ein Ehrenamt – "bei dem nun auch die Verantwortung schwer wiegt".

Mit den strengeren Anforderungen sei "Classic Days" aber nicht alleine gelassen worden, meint Marcus Herfort: "Wir freuen uns über die gute Kooperation mit allen beteiligten Stellen des Rhein-Kreises. In guten Gesprächen wurde zusammen ein gutes Konzept erarbeitet", betont das Vorstandsmitglied.

Die gestiegenen Kosten für die Großveranstaltung am 6. und 7. August will das Team um Marcus Herfort schultern: "Die Besucher helfen auch mit dem Kauf von Eintrittskarten, eine wirtschaftlich vertretbare Umsetzung der Veranstaltung zu ermöglichen", meint der Oldtimer-Fan, der 2006 die Idee zu den "Classic Days" hatte.

(NGZ)
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