18. Internationaler Sommernachtslauf am 24. Juni in der Neusser Innenstadt Chimusasa bekommt wieder Konkurrenz aus Kenia

Von Volker Koch

Von Volker Koch

So langsam nimmt das Feld für die beiden Hauptläufe innerhalb des 18. Internationalen Sommernachtslaufs, der am 24. Juni ab 16 Uhr in der Neusser Innenstadt auf dem Programm steht, Konturen an: Tendai Chimusasa, der Sieger der Jahre 1994, '95 und "98, gilt zwar nach wie vor als Favorit, doch der Mann aus Simbabwe bekommt starke Konkurrenz aus Kenia.

Und die ist nicht ohne: Thomas Omwenga heißt der neue Stern am deutschen Stadtlaufhimmel. Der 20-Jährige läuft seine erste Saison in Deutschland und gewann auf Anhieb die Stadtläufe in Kassel und Aschaffenburg gegen stärkste Konkurrenz. In Kassel zeigte er der Konkurrenz über zehn Kilometer in 28:42 Minuten die Hacken.

Drei Tage vor dem Sommernachtslauf steht er auch beim Stadtlauf-Klassiker "Cup da Franco" in Darmstadt an der Startlinie, und auch dessen Sportlicher Leiter Wilfried Raatz zählt ihn zum Favoritenkreis. Omwengas zehn Jahre älterer Landsmann John Lagat ist dagegen schon eine feste Größe in der hiesigen Laufszene: Beim Korschenbroicher Citylauf kam er als Fünfter ins Ziel.

Lange Erfolgslisten haben die beiden anderen Kenianer vorzuweisen, die im "Lauf der Asse" um 21.30 Uhr an der Startlinie stehen werden: Joshua Killy (26) wurde im April beim Würzburger Residenzlauf über zehn Kilometer Zweiter in 28:43 Minuten, der drei Jahre ältere Josphat Ndeti war im Herbst vergangennen Jahres Dritter des Köln-Marathons in 2:17:00 Stunden, seine Marathon-Bestzeit steht allerdings bei 2:11:04 Stunden; vor acht Jahren war Ndeti Zweiter der Junioren-Weltmeisterschaften über 10.000 Meter in 28:46 Minuten.

Bleibt noch ein Newcomer mit interessanter Familiengeschichte: James Kiplagat Koskei (22) ist der Sohn von Kipsubai Koskei, 1988 Dritter der Cross-Weltmeisterschaften, und Mary Chemweno, die 1980 in Düsseldorf als erste Afrikanerin die 800 Meter unter zwei Minuten lief. Hat er beider Talent geerbt, dürfte auch mit ihm zu rechnen sein. Da dürfte es nicht nur Tendai Chimusasa schwer haben, seinen Sieg vom Korschenbroicher Citylauf auf dem Neusser Markt zu wiederholen.

Schwer wird es vor allem für die deutschen Läufer, sich in Szene zu setzen und vielleicht mal wieder für den ersten deutschen Sieg seit 1996, als der Leverkusener Martin Block gewann, zu sorgen. Immerhin hat mit Carsten Eich (Quelle Fürth) der mit Abstand beste deutsche Straßenläufer, im Vorjahr nur knapp geschlagener Zweiter, wieder gemeldet. International geht es im weiteren Feld zu mit den Belgiern Rik Ceulemans, Marc Corstjens und "Altmeister" Ivo Claes, der zuletzt 1990 den Sommernachtslauf gewann und zwei Jahre später noch einmal Dritter war.

Er darf sich auf das Duell mit einem weiteren "Altmeister" freuen: Ivan Uvizl, der Sieger von 1991, hat nach längerer Pause die Laufschuhe wieder ausgepackt und geht in der "Masterswertung" der Über-Vierzigjährigen an den Start. Da trifft er allerdings auf harte Konkurrenz, nicht nur durch seinen Landsmann Jan Bician, den letztjährigen Masterssieger beim Sommernachtslauf, sondern vor allem durch Theo van den Abbeel; der Belgier gewann beim Korschenbroicher Citylauf ganz überlegen die Masterswertung.

Stark wird auch wieder die polnische Fraktion vertreten sein, allen voran Artur Osman, im Dezember Zweiter der Asics-Cross-Challenge auf der Neusser Galopprennbahn.Da kann das Frauenfeld, derzeit angeführt von der Vorjahresdritten Claudia Dreher (SC Riesa) noch nicht mithalten, doch kann sich da in den zwei Wochen bis zum Meldeschluss noch einiges tun. Dreher muss sich in erster Linie mit der Kenianerin Elizabeth Onyambu, in Korschenbroich Fünfte und der Fünften des letztjährigen Sommernachtslaufs, der Tschechin Petra Drajzlajtlova, auseinandersetzen. Eine gute Rolle wollen auch die Ultra- und Berglaufspezialistin Birgit Lennartz (St. Augustin) und Lokalmatadorin Petra Maak (TSV Bayer Dormagen) spielen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort