Lokalsport Chiefs überrollen Bräunlingen

Holger Diekneite strahlte bis über beide Ohren. Selten kam es in den vergangenen Jahren vor, dass der Ur-Uedesheimer in Diensten des Skaterhockey-Bundesligisten Chiefs ein Spiel über die gesamte Distanz bestreiten dürfte. Noch seltener kam es aber vor, dass sich der Verteidiger mit der Nummer 18 sogar in die Torjägerliste eintragen konnte. Am Sonntag gelang ihm beides. Die Chiefs zeigten sich, ihren rund 200 Zuschauern und auch dem gesamten Rest der Liga wieder einmal mehr als deutlich, wer momentan das Sagen im deutschen Skaterhockey hat. Am Ende stand ein nie gefährdeter 12:2-Erfolg (3:0/2:0/7:2) über die Hotdogs Bräunlingen.

Rechnerisch liegen die Neusser damit zwar "nur" auf Rang zwei, da Spitzenreiter Köln-West bei einem Spiel mehr aber nur einen Punkt mehr hat, sind die Chiefs zumindest nach Verlustpunkten Ligaprimus. Und das mehr als zu Recht. Acht Siege und ein Remis holten sie bislang aus ihren neun Saisonspielen, nur ein Mal betrug der Torabstand weniger als drei Treffer. Diese momentane Topform bekam auch das Kellerkind aus Bräunlingen zu spüren.

Von Beginn an zeigten die Gastgeber, wer Herr im Hause ist. Läuferisch und spielerisch eine Klasse besser und vor allem torgefährlicher präsentierten sich die Chiefs. Die Hotdogs hingegen waren nur mit einem Ziel ins Rheinland gekommen: Nachdem sie bereits am Samstag mit 3:9 in Köln untergegangen waren, waren die Gäste auch im "Chiefs Garden" vornehmlich darum bemüht, Tore zu verhindern, anstatt offensiv Akzente zu setzen. Kein einziger Spielzug, der mehr als drei Pässe beinhaltete, wurde von den Herren in Rot gefahren. Stattdessen droschen sie die orange Plastikkugel meist planlos aus der Gefahrenzone, um kurze Zeit später den nächsten Angriff der Chiefs über sich ergehen zu lassen.

Das klappte anfangs auch ganz gut. Bis kurz vor Drittelende stand es nur 1:0. Doch als Diekneite und Dave Leverenz binnen 22 Sekunden trafen, war die Partie eigentlich auch schon vorbei. Im zweiten Abschnitt das gleiche Bild. Uedesheim drückte, traf durch Leverenz und einem Traumtor von Marcel Mörsch in Unterzahl. Hinten zeigte Ersatzgoalie Thomas Nilgen, dass sich die Gäste auch auf ihn verlassen können.

Erst Thomas Huthmachers Doppelpack setzte einen kleinen Fleck auf die weiße Weste der Chiefs, die nun wieder aufdrehten. Binnen 14 Minuten trafen sie sieben Mal. Bastian Handrich, sein Bruder Marcel (je 2), Bastian Remer, Andre Ringl und Sebastian Muhs setzten die Schlusspunkte. "Ich bin sehr stolz auf die Jungs", lobte Aushilfstrainer Oliver Derigs, der Mario Gundlach vertrat. "Das war eine geschlossene Teamleistung. Am meisten gefreut haben wir uns aber über das Tor von Holger."

(NGZ)
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