Skaterhockey Chiefs mit Glück zum Derby-Sieg

Skaterhockey · In einem packenden Lokalduell der Skaterhockey-Bundesliga leisteten die Crash Eagles Kaarst den turmhoch favorisierten Uedesheimern bis zum Schluss erbitterten Widerstand. Erst eine gute Minute vor dem Ende traf ausgerechnet Ex-Adler Marco Hellwig zum 8:7-Erfolg der Gäste.

 Zwei gegen einen: Die Uedesheimer Torschützen Christoph Clemens und Tim Schmitz (v. l.) beobachten mit wachsender Freude, wie sich der Kaarster Torhüter Dario Khazaei vergeblich nach dem kleinen Ball streckt. Die Chiefs gewannen bei den Eagles schließlich mit 8:7.

Zwei gegen einen: Die Uedesheimer Torschützen Christoph Clemens und Tim Schmitz (v. l.) beobachten mit wachsender Freude, wie sich der Kaarster Torhüter Dario Khazaei vergeblich nach dem kleinen Ball streckt. Die Chiefs gewannen bei den Eagles schließlich mit 8:7.

Foto: A. Woitschützke

Trainer Wolfgang Hellwig, erst im Dezember von den Crash Eagles Kaarst zu den Uedesheim Chiefs gewechselt, benötigte nach dem 8:7-Erfolg (3:3, 1:2, 4:2) seiner Schützlinge an alter Wirkungsstätte nur drei Worte, um seinem Respekt vor der Leistung der Hausherren Ausdruck zu verleihen. Beim obligatorischen Händeschütteln nach dem Derby mit dem enttäuschten Eagles-Vorsitzenden Wolfgang Dietrich presste er gequält lächelnd heraus: "Schade, super gespielt!"

Bei aller Freude über den immens wichtigen Sieg beim Erzrivalen, so richtig glücklich wirkten die als hohe Favoriten angetretenen Gäste nicht. Team-Manager Peter Lehmann hätte am liebsten geschwiegen, bilanzierte dann aber doch mit recht verkniffenem Gesicht: "Das war unser schlechtestes Spiel in dieser Saison." Dabei hatte sich das Lokalderby im ziemlich schattigen Sportforum Kaarst-Büttgen für die Chiefs doch so wunderbar angelassen: Christoph Clemens markierte bereits nach 20 Sekunden das 1:0, Tim Schmitz in der sechsten Minute das 2:0. Fatalerweise leisteten sich die Häuptlinge in der Folge aber genau das, was sie laut Hellwig unbedingt vermeiden sollten: Strafzeiten. Als Max Rejhon auf dem "Sünderbänkchen" saß, verkürzte Jannik Marke auf 1:2 (8.), den zweiminütigen Ausschluss von Denis Nimako nutzte Luca Linde zum Ausgleich (13.).

Benjamin Meschke konterte mit dem 3:2 (19.) für Uedesheim, doch 42 Sekunden vor Ende des ersten Drittels besorgte Thimo Dietrich das 3:3. Nach dem Tor zum 4:3 (24.) des Uedesheimer Torjägers Robert Linke wurde es unerfreulich: Luca Linde ging mit blutendem Daumen zu Boden (28.)– und nach heftigen Diskussionen bedachten die Unparteiischen den von ihnen als Übeltäter ausgemachten Holger Schrills wegen Stockschlagens mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe. Für den Rest dieses Abschnitts wurde es recht übersichtlich auf dem Feld. Mit einer 4:2-Überzahl (auch Tim Schmitz musste für zwei Minuten raus) gelang den Eagles durch David Walczok prompt das 4:4 (30.). Als Thimo Dietrich unmittelbar vor der zweiten Drittelpause Kaarst mit 5:4 in Front schoss, schien die faustdicke Überraschung möglich.

Denn auch im Schlussdurchgang fanden die prominent besetzten Gäste nicht mehr zu ihrer Linie. Jeweils in Überzahl fielen die Treffer von Robert Linke (5:5/44.), Thimo Dietrich (6:5/47.) und Kapitän Marcel Mörsch (6:6/48.). Jannik Marke schoss die Eagles noch einmal in Führung (7:6/52.), ehe individuelle Klasse und unbändiger Wille doch noch über vorbildlichen Teamgeist triumphierten. Beim 7:7 (57.) düpierte Robert Linke Eagles-Goalie Dario Khazaei mit einem reaktionsschnell ins kurze Ecke gezwirbelten Ball. Dem glücklichen Siegtreffer 65 Sekunden vor Schluss ausgerechnet durch den Ex-Kaarster Marco Hellwig leistete Marcel Mörsch mit einer energiegeladenen Solo-Attacke übers ganze Spielfeld Vorschub.

Nichtsdestotrotz stellte Wolfgang Dietrich trotzig fest: "Das war das richtige Gesicht der Eagles."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort