Korschenbroich CDU: Sieger und Verlierer

Korschenbroich · In allen 22 Korschenbroicher Wahlbezirken hatte die Union am Sonntag die Nase vorn. Allerdings musste die CDU – wie auf Landesebene – in Teilen Einbußen von bis zu elf Prozent schlucken. Gewinner waren eindeutig die Bündnisgrünen. Das Direktmandat holte Lutz Lienenkämper (CDU).

In allen 22 Korschenbroicher Wahlbezirken hatte die Union am Sonntag die Nase vorn. Allerdings musste die CDU — wie auf Landesebene — in Teilen Einbußen von bis zu elf Prozent schlucken. Gewinner waren eindeutig die Bündnisgrünen. Das Direktmandat holte Lutz Lienenkämper (CDU).

Ein Wechselbad der Gefühle galt es am Sonntagabend für Lutz Lienenkämper (40) zu durchstehen. Während er sich über sein persönliches Wahlergebnis freute — er holte mit statten 50 Prozent das Direktmandat im Wahlkreis 46 — sprach er mit Hinblick auf das Abschneiden von der Landesregierung "von einer schmerzlichen Niederlage".

Für den Absturz macht er ein ganzes Bündel von Gründen verantwortlich, die es zeitnah zu analysieren gelte. Als CDU-Kreisvorsitzender spricht Lienenkämper hingegen von einem "wirklich guten Ergebnis, alle drei CDU-Kandidaten wurden direkt gewählt, im Kreis spielen wir im Team, stehen zusammen".

Auch wenn sich CDU-Stadtverbands-Vorsitzender Ansgar Heveling für den Erfolg von Lutz Lienenkämper freute, sprach Heveling offen die "herben Verluste" auf Landesebene an: "Das ist traurig und enttäuschend." Die Einbußen auf Stadtebene sind für den CDU-Bundestagsabgeordneten allerdings "nicht besorgniserregend": "Das ist ein allgemeiner Vertrauensverlust. Korschenbroich liegt hier im Trend." Konsequenzen für die örtliche Parteiarbeit konnte er am Wahlabend aber noch nicht ausmachen.

Über ein zweistelliges Ergebnis konnte sich Wolfgang Houben (61) freuen. Der Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen hatte eine Sekt-Waldmeister-Mischung kalt gestellt. "Wir sind wirklich zufrieden. Das Ergebnis ist schon klasse." Und zur Abwahl von CDU/FDP meinte Houben: "Politik im Land zu machen, ist eben kein Sonntagsspaziergung, sondern harte Arbeit."

Für den Korschenbroicher SPD-Stadtverbandschef Albert Richter (57) ist das Tief der SPD "endlich passé: "Hannelore Kraft hat uns aus dem Loch herausgeholt", jubelte er euphorisch. "Das ist ein Ergebnis, das uns stolz macht." Richter, der erst bei der Komunalwahl 2009 mit der Sozialdemokratie und einem erdrutsch-artigem Verlust fertig werden musste, hatte für die Landtagswahl bessere Ergebnisse prophezeit.

Allerdings gab er dann am Abend auch offen zu: "Dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Jürgen Rüttgers und Hannelore Kraft geben würde, das hätte ich mir nach der Kommual- und der Bundestagswahl nicht in den künsten Träumen ausgemacht." Für Richter ist das Ergebnis aber auch wichtig für die Stadt Korschenbroich. "Wir konnten in Teilen leicht zulegen und eines ist klar. Die Motivation ist zurückgekehrt."

(NGZ)
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