Das rechte Knie ist es, das Haider-Maurer zu schaffen macht. Sein Verletzungspech ist doppelt bitter: Für den zuletzt in Topform spielenden Wahl-Innsbrucker selbst, erreichte er doch in der aktuellen Weltrangliste mit Rang 75 seine bislang beste Platzierung. Und auch für die Neusser, schließlich hat nur der 27-Jährige bei den beiden hohen Pleiten gegen Mannheim (0:6) und Erfurt Zählbares eingefahren: Sein 6:3, 6:4 gegen Erfurts Belgier Malisse brachte BW die beiden bislang einzigen Satzgewinne.

Ausgerechnet beim Einsatz an der Jahnstraße am Sonntag lädierte sich Haider-Maurer besagtes Gelenk: "Eineinhalb Sätze war ich gegen Malisse schmerzfrei, in den letzten zwei Games hab ich's dann stark gespürt. Nach dem Einzel war's ein Wahnsinn, das Doppel danach war der reinste Horror. Wir hatten keinen Ersatzmann, ich hab mich reinstellen müssen, extreme Schmerzen gehabt", ließ er wissen.

Haider-Maurer ist nach Micke Kontinen (Bauchmuskelzerrung) der zweite Neusser Ausfall. Dennoch ist die Blau-Weiß-Truppe nun deutlich besser besetzt als bei den beiden Heimklatschen — und hat ein komplett anderes Gesicht: Gegen Nürnberg, das zumindest einen Punkt auf dem Konto hat (3:3 in Krefeld), gibt Spitzenspieler Daniel Gimeno-Traver (ATP 58) ebenso sein Saisondebüt wie der Italiener Flavio Cipolla (105), während der Argentinier Facundo Bagnis (177) und der Mexikaner Santiago Gonzalez (Einzel 507/Doppel 44) erstmals überhaupt für Neuss spielen.

Wichtigste Personalie auf Nürnberger Seite: Der frühere Weltranglistenerste Thomas Muster feiert nach 21 Jahren sein Bundesliga-Comeback für den "Club", tritt an Position vier an. Neben dem 43-Jährigen (ATP 1009) stehen von der Stammbesetzung die Ex-Neusser Dieter Kindlmann (388) und Andreas Vinciguerra (729) sowie Alexander Flock (278) und Jan Mertl (251) zur Verfügung. Die besten sechs "Legionäre" der Meldeliste um Fabio Fognini (38) und Andrej Golubew (43) wurden zum Auftakt geschont — das könnte gegen Neuss anders sein.