Lokalsport Bundesliga-Reserven sind immer gefährlich

Rhein-Kreis · 3. Handball-Liga West: TV Korschenbroich erwartet VfL Gummersbach, TSV Bayer Dormagen reist nach Lemgo.

 Philip Schneider (27) ist der einzige "Routinier" unter den Feldspielern des TV Korschenbroich. Wegen Schulterverletzung droht der Kreisläufer heute Abend gegen Gummersbach auszufallen.

Philip Schneider (27) ist der einzige "Routinier" unter den Feldspielern des TV Korschenbroich. Wegen Schulterverletzung droht der Kreisläufer heute Abend gegen Gummersbach auszufallen.

Foto: M. Jäger

Der Spielplan meint es verhältnismäßig gut mit den heimischen Handball-Drittligisten: Weil der VfL Gummersbach und der TBV Lemgo morgen jeweils um 12.30 Uhr beim TVB Stuttgart respektive bei den Füchsen Berlin auflaufen müssen, ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass sie Spieler an die eigenen Zweitvertretungen abgeben.

Die sind heute Abend nämlich Gegner von TV Korschenbroich und TSV Bayer Dormagen. Der TVK erwartet den VfL Gummersbach II um 19.30 Uhr in der Waldsporthalle, der TSV ist schon eine Stunde früher bei der HSG Handball Lemgo II in der Sporthalle der Gesamtschule Vogelsang gefordert.

Trotzdem "sind solche Spiele immer gefährlich, weil du nie weißt, gegen wen du tatsächlich spielst", sagt Bayer-Trainer Ulli Kriebel. Natürlich kennt auch er den Bundesliga-Spielplan, "dennoch haben wir uns auf das Spiel so vorbereitet, als ob Lemgo Verstärkung von oben bekäme." Die könnte sein Kollege Matthias Struck sicherlich gut gebrauchen, denn die HSG hat bisher erst einen Sieg auf dem Konto: ein 36:29 über den OHV Aurich.

Kriebel befürchtet deshalb ein "ähnliches Spiel" wie das letzte gegen die Reserve von GWD Minden, das seine Schützlinge erst spät und mit viel Mühe mit 26:23 gewannen. "Die haben Druck, weil sie unten drin stehen, wir haben Druck, weil wir uns keine weitere Niederlage erlauben dürfen und wollen", sagt der TSV-Trainer mit Blick auf das folgende Gipfeltreffen (Sonntag, 15. Oktober, 17 Uhr) mit dem TuS Ferndorf. Die Folge: ein Haufen technischer Fehler. 18 an der Zahl hat das (gemeinsame) Videostudium der Partie ergeben, "eindeutig zu viel", findet Kriebel, "die müssen wir dringend abstellen." Woran er und die Mannschaft unter der Woche akribisch gearbeitet hätten: "Die Konzentration war da, an Ferndorf denkt noch keiner."

Beim TV Korschenbroich denken sie sowieso nur an das nächste Spiel. Das soll heute Abend im vierten Anlauf endlich die ersten Punkte vor heimischem Publikum bringen: "Da hätten wir sicherlich den einen oder anderen Zähler mehr einfahren können. Die Niederlagen gegen Volmetal und Aurich schmerzen rückblickend sehr," sagt Trainer Ronny Rogawska. Auch mit Blick auf die Tabelle, wo bei einer weiteren Niederlage der Anschluss ans Mittelfeld abzureißen droht - vor allem mit Blick auf das anstehende Programm, das den Korschenbroichern in Krefeld (14. Oktober), gegen Dormagen (21. Oktober) und in Schalksmühle (28. Oktober) kaum lösbare Aufgaben beschert.

Doch die Voraussetzungen für das erste Erfolgserlebnis in der Waldsporthalle sind nicht allzu gut. Zwar hat Spielmacher Julian Mumme nach abgeklungener Entzündung im Wurfarm, die ihn zu zwei Spielen Pause zwang, das Training wieder aufgenommen. Dafür droht sein Vertreter Tim Dicks ebenso auszufallen wie Kreisläufer Philip Schneider, Rechtsaußen Fabian Bleckat wird heute Abend definitiv nicht dabei sein. Besonders hart würde den TVK ein Ausfall von Philip Schneider treffen, der sich bei der 21:31-Niederlage in Longerich schon nach fünf Minuten an der Schulter verletzte. "Es wäre gut, wenn wir auf seine Erfahrung zurückgreifen könnten", sagt Rogawska. Denn ein Spielerreservoir, auf das er zurückgreifen könnte, hat er nicht - egal, wie der Spielplan aussieht.

(NGZ)
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