Radsport Büttgen sieht Duell der Olympiasieger

Büttgen · Für den "Spurt in den Mai" hat Andreas Beikirch eine erstklassige Besetzung verpflichtet: So kommt es am kommenden Dienstag auf dem Holzoval der Büttgener Radrennbahn zum Duell der Olympiasieger Robert Bartko und Luke Roberts.

 Einer von zwei Olympiasiegern beim "Spurt in den Mai" im Büttgener Sportforum: Luke Roberts.

Einer von zwei Olympiasiegern beim "Spurt in den Mai" im Büttgener Sportforum: Luke Roberts.

Foto: H. A. Roth

Nein, sagt Friedhelm Kirchhartz ebenso entschieden wie selbstbewusst, eine Fernsehübertragung des Champions League-Rückspiels zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund werde es nicht geben am kommenden Dienstag im Büttgener Sportforum: "Schließlich bieten wir selbst genügend erstklassigen Sport."

Damit hat der Gesamtleiter der zwei Büttgener Radsporttage, die am 30. April mit dem "Spurt in den Mai" beginnen und tags darauf mit dem Straßenrennen fortgesetzt werden, zweifellos Recht. Denn dem vor einigen Wochen noch eher skeptischen Sportlichen Leiter Andreas Beikirch ist es gelungen, vor allem für das Omnium der Asse auf dem 250 Meter langen Holzoval des Sportforums an der Olympiastraße ein hochkarätig besetztes Fahrerfeld zu verpflichten, das an jene glanzvollen Zeiten erinnert, als der inzwischen 43 Jahre alte Ex-Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren selbst noch in die Pedale trat.

Dafür sorgen allein schon zwei Olympiasieger: Robert Bartko (39), der 2000 in Sydney Gold in der Einerverfolgung und mit dem Bahnvierer gewann und den Beikirch "die einzige Lichtgestalt, die wir im deutschen Bahnradsport noch haben", nennt, und Luke Roberts (36) . Der Australier, seit Jahren in Kerpen heimisch und im Trikot der Teams Milram und Saxo Bank zuletzt auch auf der Straße bis hin zu Platz fünf bei einer Tour-de-France-Etappe erfolgreich, siegte vier Jahre später in Athen mit dem Bahnvierer, mit dem er auch drei Mal Weltmeister wurde. Beide fahren gegeneinander, und das mit exzellenten Partnern: Bartko, im Vorjahr zusammen mit Andreas Müller in Büttgen siegreich, fährt diesmal mit dem Berliner Marcel Kalz (26), der im Januar das Bremer Sechstagerennen gewann, 2007 Europameister wurde und amtierender Deutscher Meister im Zweier-Mannschaftsfahren ist. Roberts bekommt Alexander Aeschbach zur Seite, der in seiner langen Karriere acht Sechstagesiege feierte, vier Mal den Weltcup im Zweier-Mannschaftsfahren gewann und 2004 Europameister in dieser Disziplin war. Der 38 Jahre alte Schweizer kommt zum letzten Mal nach Büttgen, wo er 2007 und 2010 gewann — "dass wir ihm mit Luke einen so starken Partner geben, ist unser Abschiedsgeschenk für ihn", sagt Beikirch.

Der mächtig stolz ist, erstmals seit seinen aktiven Tagen eine "rein Büttgener Paarung" ins Rennen schicken zu können: Nils Schomber (19), Vize-Europameister der Junioren in der Einerverfolgung, und Max Stahr (22) haben beide ihr radsportliches Einmaleins beim VfR Büttgen erlernt. Die Routiniers Lars Teutenberg (42) mit dem von ihm selbst ausgesuchten "Wunschpartner" Alexander Bauer (44), die starken Tschechen Milan Kadlec (Olympiafünfter 2004 im Punktefahren) und Vojtech Hacecky (im Vorjahr Europameister im Zweier-Mannschaftsfahren) sowie die sonst eher auf der Straße erfolgreichen Michael Schweizer (29) und Stefan Schneider (18) komplettieren das Feld, das ab 19.30 Uhr in sechs Wettbewerben gegeneinander antritt.

Schweizer, der im Vorjahr "Rund um Düren" gewann, ist der "Geheimfavorit" für das Straßenrennen am 1. Mai (Start um 15.55 Uhr am Berliner Platz) über 72 Kilometer. Härteste Konkurrenten dürften Vorjahressieger Lars Teutenberg und der letztjährige Dritte Milan Kadlec sein. Ihr Nachteil: Sie fahren auf sich allein gestellt. Das ist bei Joachim Tolles anders: Der Uedesheimer bringt gleich vier Kollegen vom Team Hed by Staps mit, die dem Sprintspezialisten zum "Heimsieg" verhalfen sollen.

(NGZ/ac)
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