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Jüchen Bürgermeister liegt in Ketten

Jüchen · Wie verhext: Gegen "Dycker Wiever" sowie die "Dycker Funken" und Tänzerinnen von "Selected Splinters" hatte Bürgermeister Harald Zillikens gestern keine Chance. Er wurde angekettet und gab den Schlüssel zum Rathaus ab.

 Macht- und Schlipslos: Bürgermeister Harald Zillikens ergab sich gestern dem Ansturm der Dycker Wiever um Präsidentin Erika Janssen (l.).

Macht- und Schlipslos: Bürgermeister Harald Zillikens ergab sich gestern dem Ansturm der Dycker Wiever um Präsidentin Erika Janssen (l.).

Foto: A. Anders

"Zilli, rück den Schlüssel raus" – für Bürgermeister Harald Zillikens war der gestrige Tag verhext: Neun krummnasige und spitzhütige Gestalten mit Reisigbesen enterten die Jüchener Schaltzentrale der Macht: Pünktlich um 11.11 Uhr verschafften sich die agilen "Dycker Wiever" Zutritt zum Rathaus, legten den Verwaltungs-Chef in Ketten und verkürzten mit einem scharfen Schnitt die Bürgermeister-Krawatte. Zwanzig Minuten später war der Sturm abgeflaut. Rund 30 Damen jeden Alters und drei Herren verschwanden mit dem Verwaltungsteam im Rathauskeller, um sich zu stärken.

Während vor den Türen bei "Polo" bereits zahlreiche kostümierte Jugendliche warteten, warteten nur ein Grüppchen "Dycker Wiever" vor dem Eingang des Rathauses. Präsidentin Erika Janssen führte stimmgewaltig die Hexenschar an, an ihrer Seite Kassiererin Käthemarie Funke. "Zum dritten Mal organisieren wir den Rathaussturm" – und jedes Mal wird unser Programm länger", zeigte sich Funke zufrieden. Dass kaum Zuschauer gekommen waren, störte die jecken Damen ebenso wenig wie die Konkurrenzveranstaltung bei "Polo": "Da gehen wir nachher auch noch hin. Und auch nach Gierath – und wer weiß, wohin wir noch gehen!"

Die beiden Hexen forderten von Bürgermeister Zillikens, der zunächst nur als Stimme aus dem vermeintlich sicheren Rathaus-Innern zu hören war, die Kapitulation: Weder Selbstbewusstsein ("Der Jüchener Prinz, das bin nur ich!") noch Verhandlungstaktik ("Nehmt doch meinen Stellvertreter oder die Sekretärin") halfen ihm: Er wurde Schlüssel und Schlips los.

Gleich mit zwei Tanzgruppen waren die Wiever angerückt: Statt Gedränge im Flur wie im vergangenen Jahr nutzten sie jetzt den sonnigen Rathausvorplatz für ihre Darbietungen. Die acht "Dycker Funken" präsentierten einen Gardetanz zum Song "Sailor Moon". "Bei so viel Charme ist Jüchen nicht arm", zeigte sich der entmachtete Bürgermeister charmant.

Tänzerinnen reich an Charme

Ein Lob, über das sich auch die neun fantasievoll kostümierten Tänzerinnen der "Selected Splinters" ("Ausgewählte Splitter") freuen konnten. "Wir haben bereits bei der Karnevalssitzung der ,Dycker Wiever' getanzt. Danach haben sie uns gefragt, ob wir auch beim Rathaussturm mitmachen wollen", erzählt Gruppenleiterin Judith Engels (29). Die Gieratherin, die mit Blumenkette, Bastrock und Muschel-BH Südseefeeling verbreitete, führt die Tanzgruppe seit einigen Jahren. Hervorgegangen sei diese aus einer Jazztanz-Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium Jüchen.

(NGZ)
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