Jüchen Bürgerhaus: Bis 2014 Umbau in eine Kita

Jüchen · Der Hauptausschuss empfahl gestern gegen die Stimmen der SPD, das Jüchener Bürgerhaus in eine zweigruppige Kita umzubauen. Neben den geringeren Kosten war für Fraktionen und Verwaltung die Akzeptanz der Vereine entscheidend.

Jüchen: Bürgerhaus: Bis 2014 Umbau in eine Kita
Foto: M. Reuter

In einer Sondersitzung diskutierten die Mitglieder des Hauptausschusses gestern zwei Varianten für eine neue Kita in Jüchen: den Umbau des Bürgerhauses und einen Neubau an der Stadionstraße, gegenüber dem Gymnasium Jüchen. Die bevorzugte Lösung der Verwaltung erläuterte Bürgermeister Harald Zillikens: "Durch einen Umbau sparen wir in den kommenden zehn Jahren Geld für das Bürgerhaus." Die zusätzlichen Kosten für neue Kita-Gruppen müssten kompensiert werden, sonst seien das Haushaltssicherungskonzept und der Etatausgleich 2019 in Gefahr. Der Verwaltungs-Chef sagte aber: "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht."

Warum zusätzliche Kita-Gruppen notwendig sind: Viele Familien mit Kindern sind in die Gemeinde gezogen. In Hochneukirch, Otzenrath und Holz besteht in den kommenden Jahren ein erhöhter Bedarf für Betreuung ab dem dritten Lebensjahr. Dieser Mangel soll dadurch ausgeglichen werden, dass die Kindertagesstätte Sausewind an der Poststraße um einen Anbau erweitert wird. Im Jüchener Zentrum sind Kita-Plätze für Einjährige und älter gefragt. Verwaltung und Kreisjugendamt sind überzeugt, dass die Nachfrage nach den drei zusätzlichen Gruppen dauerhaft besteht, "da die U3-Betreuung eine Reduzierung der Gruppenstärken erfordert". Antonius Berheide vom Kreisjugendamt sagte gestern im Ausschuss: "Wir brauchen diese neuen Gruppen dringend."

Helmut Kreutz gab für die CDU-Fraktion eine ausführliche Stellungnahme ab, warum sie den Verwaltungsvorschlag mittragen könne. Entscheidend seien für die CDU nicht nur die Ausgaben gewesen: Statt 1,4 Millionen soll der Umbau 200 000 Euro weniger kosten. "Auch die Interessen der derzeitigen Nutzer der Bürgerhalle müssen berücksichtigt werden", betonte Kreutz. Eine solche Maßnahme könne nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn sie im Umfeld akzeptiert werde. So könnten der FSV und die Bürgerschützen alternativ die Zweifach-Halle an der Stadionstraße nutzen. "Der Gedanke an den Neubau einer großen Kita am Reitplatz war reizvoll, wurde aber schon wegen der Zweckbindung der Kita Villa Kunterbunt bis 2042 schnell beiseitegeschoben", sagte Kreutz.

SPD-Chef Holger Tesmann favorisierte dagegen einen Neubau: "Ein Altbau wird durch Umbau nicht neu." Durch den Umbau würde man die Chance aufgeben, das Bürgerhaus besser nutzen zu können: "Warum nicht das gesamte Areal, das sich im Gemeindebesitz befindet, inklusive des kaum genutzten VHS-Gebäudes, für Wohnbebauung nutzen?" Während Helmut Kreutz kritisierte "Wir sind hier nicht bei ,Wünsch Dir was'", bezweifelte Bürgermeister Zillikens die Wirtschaftlichkeit und die Erfolgsaussichten: "Niemand zieht in die Nähe von zwei Kindertagesstätten und dem Festplatz der Schützen."

(NGZ/rl)
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